5.1 Kirchen
217
Buchbach gehörten je drei Mansen, zu den drei Kirchen am Ornauerbach ins-
gesamt sieben, zu den Kirchen in Stefanskirchen und in Ober(Nieder)bergkirchen
je dreiA
Einige dieser Kirchen erscheinen dann im 10. Jahrhundert beim Wieder-
einsetzen der Salzburger Überlieferung erneut in den Quellen. Eine der Kirchen
am Ornauerbach wurde um 923 auf Lebzeiten mit Zehnt an einen Eparhart
verliehen. Fast zur gleichen Zeit erhielt die noMzs /tnd/'cr Rihni, die Frau Erzbischof
Oadalberts, die Zelle Gars am Inn mit ihrem ganzen Eigentum an Kirchen und
Höfen an 18 Orten, die sich allesamt im Salzburger Teil des Isengaus befanden,
unter anderem an einem Ornau-Ort und weiter östlich in Stefanskirchen.
Erst am Ende der Untersuchungszeit, ab der Mitte des 10. Jahrhunderts, sind
mit der Kirche in einem Tegernbach und einer vorher unbekannten Kirche in
einem Rimbach wieder Kirchen des Isenraums in der Freisinger Überlieferung
erwähnt, wie an der Amper nun auch mit ausdrücklich erwähnten Zehntrechten -
in Tegernbach von zehn Häusern. Die Existenz einer Kirche in Ober(Unter)-
stollnkirchen ist aufgrund des 859/75 erstmals erwähnten Ortsnamens gesichert^.
5.Ü3 D;'p Wd^ppspp
Die älteste belegte Kirche am Wallersee ist die Peterskirche in Seekirchen. Sie
wurde wohl in den letzten Jahren vor 700 von Bischof Rupert erbaut, bevor dieser
nach Salzburg ging, und ist damit eine der ältesten schriftlich belegten Kirchen in
Bayern^. Um Seekirchen herum erhielt er von Theodo oder dessen Sohn
Theodebert eine große Schenkung mit Ackerland, Flüssen, Seen, Fischerreirechten,
Wäldern, Wiesen, Weiden und Mühlen mitsamt einer CMrüs und vier abhängigen
Bauernstellen (co/owmc), die von scrvz bewohnt wurden, und zehn, auf denen
ü/'H/htUs lebtenA Diese Kirche ist auch in der großen Kirchenliste der Notitia
Arnonis, die etwa hundert Jahre später entstand, wie auch in der Besitzliste der
Pforte von St. Peter in Salzburg von 987 erwähnt, dort jeweils nur noch mit einer
einzigen Bauernstelle ausgestattet""'. Als eine von wenigen historisch bekannten
Kirchen ist diese Kirche auch archäologisch untersucht. Es handelte sich um eine
gemauerte, fast rechteckige Saalkirche, die im Innenraum 4 x 14 m groß warA
An der Römerstraße bei Pfongau wurde eine weitere Kirche dieser Zeit, die
urkundlich nicht belegt ist, ausgegraben. Diese ebenfalls gemauerte Kirche, die
spätestens in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts gebaut wurde, war mit 4 x
9,4 m etwas kleiner, besaß dafür aber eine segmentbogenförmige Apsis"". Sie
71 Ebd.
72 TF 841 (859/75).
73 BN 1,3-4, zu Rupert Heinz DOPSCH, Schriftliche Quellen zur Geschichte des heiligen Rupert,
in: Heiliger Rupert von Salzburg, 696-1996. Katalog zur Ausstellung im Dommuseum
Salzburg und in der Erzabtei St. Peter, 16. Mai 1996 bis 27. Oktober 1996, Salzburg 1996, 39-
65; DERS., Der heilige Rupert in Salzburg, in: ebd. 66-88.
74 BN 1,3-4, NA 2,3.
75 NA 6,26, Traditionen von Sankt Peter 1 (987), SUB1252-55.
76 Fritz MOOSLEITNER, Kirchenbau in rupertinischer Zeit, in: Heiliger Rupert 89-96, hier 89f.
77 Ebd. 92 mit Grundriss 91.
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Buchbach gehörten je drei Mansen, zu den drei Kirchen am Ornauerbach ins-
gesamt sieben, zu den Kirchen in Stefanskirchen und in Ober(Nieder)bergkirchen
je dreiA
Einige dieser Kirchen erscheinen dann im 10. Jahrhundert beim Wieder-
einsetzen der Salzburger Überlieferung erneut in den Quellen. Eine der Kirchen
am Ornauerbach wurde um 923 auf Lebzeiten mit Zehnt an einen Eparhart
verliehen. Fast zur gleichen Zeit erhielt die noMzs /tnd/'cr Rihni, die Frau Erzbischof
Oadalberts, die Zelle Gars am Inn mit ihrem ganzen Eigentum an Kirchen und
Höfen an 18 Orten, die sich allesamt im Salzburger Teil des Isengaus befanden,
unter anderem an einem Ornau-Ort und weiter östlich in Stefanskirchen.
Erst am Ende der Untersuchungszeit, ab der Mitte des 10. Jahrhunderts, sind
mit der Kirche in einem Tegernbach und einer vorher unbekannten Kirche in
einem Rimbach wieder Kirchen des Isenraums in der Freisinger Überlieferung
erwähnt, wie an der Amper nun auch mit ausdrücklich erwähnten Zehntrechten -
in Tegernbach von zehn Häusern. Die Existenz einer Kirche in Ober(Unter)-
stollnkirchen ist aufgrund des 859/75 erstmals erwähnten Ortsnamens gesichert^.
5.Ü3 D;'p Wd^ppspp
Die älteste belegte Kirche am Wallersee ist die Peterskirche in Seekirchen. Sie
wurde wohl in den letzten Jahren vor 700 von Bischof Rupert erbaut, bevor dieser
nach Salzburg ging, und ist damit eine der ältesten schriftlich belegten Kirchen in
Bayern^. Um Seekirchen herum erhielt er von Theodo oder dessen Sohn
Theodebert eine große Schenkung mit Ackerland, Flüssen, Seen, Fischerreirechten,
Wäldern, Wiesen, Weiden und Mühlen mitsamt einer CMrüs und vier abhängigen
Bauernstellen (co/owmc), die von scrvz bewohnt wurden, und zehn, auf denen
ü/'H/htUs lebtenA Diese Kirche ist auch in der großen Kirchenliste der Notitia
Arnonis, die etwa hundert Jahre später entstand, wie auch in der Besitzliste der
Pforte von St. Peter in Salzburg von 987 erwähnt, dort jeweils nur noch mit einer
einzigen Bauernstelle ausgestattet""'. Als eine von wenigen historisch bekannten
Kirchen ist diese Kirche auch archäologisch untersucht. Es handelte sich um eine
gemauerte, fast rechteckige Saalkirche, die im Innenraum 4 x 14 m groß warA
An der Römerstraße bei Pfongau wurde eine weitere Kirche dieser Zeit, die
urkundlich nicht belegt ist, ausgegraben. Diese ebenfalls gemauerte Kirche, die
spätestens in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts gebaut wurde, war mit 4 x
9,4 m etwas kleiner, besaß dafür aber eine segmentbogenförmige Apsis"". Sie
71 Ebd.
72 TF 841 (859/75).
73 BN 1,3-4, zu Rupert Heinz DOPSCH, Schriftliche Quellen zur Geschichte des heiligen Rupert,
in: Heiliger Rupert von Salzburg, 696-1996. Katalog zur Ausstellung im Dommuseum
Salzburg und in der Erzabtei St. Peter, 16. Mai 1996 bis 27. Oktober 1996, Salzburg 1996, 39-
65; DERS., Der heilige Rupert in Salzburg, in: ebd. 66-88.
74 BN 1,3-4, NA 2,3.
75 NA 6,26, Traditionen von Sankt Peter 1 (987), SUB1252-55.
76 Fritz MOOSLEITNER, Kirchenbau in rupertinischer Zeit, in: Heiliger Rupert 89-96, hier 89f.
77 Ebd. 92 mit Grundriss 91.