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6. Zeugen und Amtsträger
Umkreis Landbesitzer und Zeugen, hatten aber zum Teil auch Besitz in weiterer
Entfernung. Eine hohe soziale Stellung wird auch dadurch deutlich, dass zwei der
Zeugen, Isaac und Pezzi, in anderen Urkunden als zw noMzs tituliert wurden, was
in dieser Zeit noch sehr ungewöhnlich war. Einige der Zeugen, vor allen Dingen
Fritilo und Kiso, scheinen am Ende ihrer Laufbahn gestanden zu haben; sie waren
wohl schon relativ alt, während Kisos Sohn Eigil noch recht jung gewesen sein
dürfte. Doch deutet einiges darauf hin, dass bei der Auswahl der Zeugen für die
Investitur in diesem Fall darauf geachtet wurde, angesehene, relativ wohlhabende
und bischofsnahe Personen auszuwählen, wahrscheinlich um die gefährdeten
Freisinger Ansprüche auf den Wald zu unterstützen. Sie hatten deutlich weniger
lokale Bezüge als die Zeugen der anderen betrachteten Urkunden dieser Zeit.
6.3.4 D;'p centenarii
Exemplarisch sollen hier noch einige Amtsträger des Isenraums betrachtet werden,
die in der frühen Karolingerzeit besonders häufig genannt sind. Für die lokale
Gesellschaft hatten sicherlich, solange es sie gab, die ccnfciMn';' oder scMMlmzzz die
größte Bedeutung als lokale Amtsträger'^. Wie in der St. Galler Überlieferung^
erscheinen sie zwar insgesamt sehr häufig - zumeist an führender Stelle - als
Zeugen, jedoch nur recht selten mit ihrer Amtsbezeichnung^. Sigiperht und
Liutprant, die zwischen 811 und 818 bzw. 815 als ccnUnan'/' aktiv waren"'", traten
neunmal zusammen auf"'" (Karte 12). Insgesamt erscheinen sie je ungefähr 25-30-
mal in den Quellen, Liutprant wohl etwas häufiger als SigiperhW. Wenn Sigiperht
165 Allgemein zu den o'nAfMn; Hansjörg KRUG, Zum Amt des „centenarius"-Schultheiß, in: ZRG
GA 87 1970,1-31 (Teil I) und 88 1971, 29-109 (Teil II), zu Freising besonders Teil II, 69-89 mit
einer Gesamtübersicht aller dort nachgewiesenen ccMfcMgrä'. Krug steht allerdings in der
Tradition der Königfreientheorie und sieht die Aufgabe der ccMfcMgrü deshalb vor allem in
der Aufsicht über Königfreie und Königsgut.
166 SPRANDEL, St. Gallen 110-34.
167 Auch bestimmte andere Amtsträger werden nur selten als solche genannt. Bis auf den
Kaplan Uuago kennt man alle frühen Freisinger Kapläne lediglich aus je einer Erwähnung
(HAIDER, Kapellanat 45f.).
168 Zusammen als G'nL'fMn/ in TF 345 (815); Liutprant in 346 (815.09.18); Sigiperht in 299 (811 vor
09.27), 398 (818.05.04).
169 TF 309 (813.09.28), 345 (815), 359 (816.04.13), 400b (819.02.04), 451 (821.11.27), 457 (821), 510
(824.10.19), 516a (825.03.26), 540a (827.03.16).
170 Sigiperht: TF 299 (811 vor 09.27) für Hinter(Vorder)auerbach b. Langenpreising; 309 (813.
09.28) für Maxlrain und Högling nw. Rosenheim; 329 (814.11.12) für Biberg westl. Dorfen;
353 (816.01.17) in Schwindkirchen für Rimbach; mit Sigiperht erneuert in Freising 510 (824.
10.19), 358 (816.04.13) und 417 (819.05.10) für einen Locus FÜMSH (417 in Freising); 359 (816.
04.13) für Langenpreising; 364 (816.06.12) in Öxing südl. Ebersberg; 374 (817.04.10) in
Freising für Forstinning nördl. Ebersberg; 392/93 (818.01.29) in Kirchberg nö. Erding für die
benachbarten Baustarring und Hammerlbach; 397a (818.04.18) für Kinzlbach östl. Erding;
398ab (818.05.04) für Isen, Albaching östl. Ebersberg; Forstinning 399a (818.05.21) für Hohe
im Isenraum; 451 (819.05.10) für Zorneding westl. Ebersberg; 457 (821) in Isen für Land an
der Sempt; 400b (819.02.04) in Schwindkirchen für SMÖicMRi und Aschau/Kirchasch; 500
(824.04.09) in Neuhausen für Steinhöring (beide östl. Ebersberg); 516a (825.03.26) in Isen für
Weiher; Lappach; Aschau/Kirchasch (b. Isen, Kirchasch östl. Erding); 540a (827.03.16) für
Außer(Inner)bittlbach nördl. Isen; vielleicht 521-23a (alle 825.04.30) für verschiedene Orte in
6. Zeugen und Amtsträger
Umkreis Landbesitzer und Zeugen, hatten aber zum Teil auch Besitz in weiterer
Entfernung. Eine hohe soziale Stellung wird auch dadurch deutlich, dass zwei der
Zeugen, Isaac und Pezzi, in anderen Urkunden als zw noMzs tituliert wurden, was
in dieser Zeit noch sehr ungewöhnlich war. Einige der Zeugen, vor allen Dingen
Fritilo und Kiso, scheinen am Ende ihrer Laufbahn gestanden zu haben; sie waren
wohl schon relativ alt, während Kisos Sohn Eigil noch recht jung gewesen sein
dürfte. Doch deutet einiges darauf hin, dass bei der Auswahl der Zeugen für die
Investitur in diesem Fall darauf geachtet wurde, angesehene, relativ wohlhabende
und bischofsnahe Personen auszuwählen, wahrscheinlich um die gefährdeten
Freisinger Ansprüche auf den Wald zu unterstützen. Sie hatten deutlich weniger
lokale Bezüge als die Zeugen der anderen betrachteten Urkunden dieser Zeit.
6.3.4 D;'p centenarii
Exemplarisch sollen hier noch einige Amtsträger des Isenraums betrachtet werden,
die in der frühen Karolingerzeit besonders häufig genannt sind. Für die lokale
Gesellschaft hatten sicherlich, solange es sie gab, die ccnfciMn';' oder scMMlmzzz die
größte Bedeutung als lokale Amtsträger'^. Wie in der St. Galler Überlieferung^
erscheinen sie zwar insgesamt sehr häufig - zumeist an führender Stelle - als
Zeugen, jedoch nur recht selten mit ihrer Amtsbezeichnung^. Sigiperht und
Liutprant, die zwischen 811 und 818 bzw. 815 als ccnUnan'/' aktiv waren"'", traten
neunmal zusammen auf"'" (Karte 12). Insgesamt erscheinen sie je ungefähr 25-30-
mal in den Quellen, Liutprant wohl etwas häufiger als SigiperhW. Wenn Sigiperht
165 Allgemein zu den o'nAfMn; Hansjörg KRUG, Zum Amt des „centenarius"-Schultheiß, in: ZRG
GA 87 1970,1-31 (Teil I) und 88 1971, 29-109 (Teil II), zu Freising besonders Teil II, 69-89 mit
einer Gesamtübersicht aller dort nachgewiesenen ccMfcMgrä'. Krug steht allerdings in der
Tradition der Königfreientheorie und sieht die Aufgabe der ccMfcMgrü deshalb vor allem in
der Aufsicht über Königfreie und Königsgut.
166 SPRANDEL, St. Gallen 110-34.
167 Auch bestimmte andere Amtsträger werden nur selten als solche genannt. Bis auf den
Kaplan Uuago kennt man alle frühen Freisinger Kapläne lediglich aus je einer Erwähnung
(HAIDER, Kapellanat 45f.).
168 Zusammen als G'nL'fMn/ in TF 345 (815); Liutprant in 346 (815.09.18); Sigiperht in 299 (811 vor
09.27), 398 (818.05.04).
169 TF 309 (813.09.28), 345 (815), 359 (816.04.13), 400b (819.02.04), 451 (821.11.27), 457 (821), 510
(824.10.19), 516a (825.03.26), 540a (827.03.16).
170 Sigiperht: TF 299 (811 vor 09.27) für Hinter(Vorder)auerbach b. Langenpreising; 309 (813.
09.28) für Maxlrain und Högling nw. Rosenheim; 329 (814.11.12) für Biberg westl. Dorfen;
353 (816.01.17) in Schwindkirchen für Rimbach; mit Sigiperht erneuert in Freising 510 (824.
10.19), 358 (816.04.13) und 417 (819.05.10) für einen Locus FÜMSH (417 in Freising); 359 (816.
04.13) für Langenpreising; 364 (816.06.12) in Öxing südl. Ebersberg; 374 (817.04.10) in
Freising für Forstinning nördl. Ebersberg; 392/93 (818.01.29) in Kirchberg nö. Erding für die
benachbarten Baustarring und Hammerlbach; 397a (818.04.18) für Kinzlbach östl. Erding;
398ab (818.05.04) für Isen, Albaching östl. Ebersberg; Forstinning 399a (818.05.21) für Hohe
im Isenraum; 451 (819.05.10) für Zorneding westl. Ebersberg; 457 (821) in Isen für Land an
der Sempt; 400b (819.02.04) in Schwindkirchen für SMÖicMRi und Aschau/Kirchasch; 500
(824.04.09) in Neuhausen für Steinhöring (beide östl. Ebersberg); 516a (825.03.26) in Isen für
Weiher; Lappach; Aschau/Kirchasch (b. Isen, Kirchasch östl. Erding); 540a (827.03.16) für
Außer(Inner)bittlbach nördl. Isen; vielleicht 521-23a (alle 825.04.30) für verschiedene Orte in