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7. Landwirtschaft und Grundherrschaft
und Salzburg machen hier eine Ausnahme. Laut dem Niederaltaicher BrcvMnMS
Uro(//' gehörten alleine zur CMrüs von Langenisarhofen 42 mans/' - das größte
Zubehör der UntersuchungszeitA Am anderen Ende der Skala stehen kleine CMrfcs,
zu denen kaum eine tragfähige Bauernstelle gehörte^. Hier stellt sich jedoch
wieder die Frage, ob solche Höfe mit wenig Wirtschaftsland nicht einfach durch
Erbgänge entstandene unwirtschaftliche Einheiten waren. Häufiger waren
allerdings CMrfcs, zu denen Land im Umfang von etwa einer Bauernstelle, also
ungefähr 30-50 Joch Ackerland, gehörte^. Im Einzelfall konnten in diesen Fällen
CMrfz/er und czzrü's auch synonym verwendet werden^.
Regelmäßiger als bei den Bauernstellen mit CMrfz/er sind bei solchen CMrfcs
Obstgärten (pomcrm) oder Getreidespeicher ((^)orrca) erwähnt, zudem waren die
Wald- und Wiesenanteile meist größer. So erhielten etwa 859/64 Onhart und sein
Sohn Uualdperht im Tausch von Bischof Anno eine CMrhs mit Haus, Obstgarten,
45 Joch Ackerland, Wiesen mit einem Ertrag von 20 Fudern Heu sowie 40 Joch
Wald in Jakobsrettenbach bei Dorfen gegen eine CMrüs mit 72 Joch Ackerland, zwei
Obstgärten, Wiesen mit einem Ertrag von 40 Fudern Heu und „genug" (sM/jfz-
dcnfcr) Wald im nahe gelegenen Sn/'nddzaA Etwa 40 Jahre später erwarb ein
Diakon namens Kisalperht von Bischof Waldo in einem LocMS T/'L/sa eine czzrü's mit
nur 31 Joch Ackerland, einen Getreidespeicher, Wiesen von neun und fünf
Joch Wald gegen einen fast gleich ausgestatteten Hof in BittibachV
Im gleichen Raum gab es aber auch CMrfcs mit weitaus größerem Zubehör, wie
die Tradition des Hadumar zeigt, der aus dem Besitz seiner Mutter eine czzrü's
übergab, zu der neun mit insgesamt 52 Unfreien besetzte Mansen gehörten^". Noch
größere Dimensionen zeigen sich gegen Ende der Untersuchungszeit, als der
Vasall Altuom von Bischof Abraham die CMrüs Tegernbach mitsamt 15 Hufen,
einer Kirche mit Zehnten, drei Hufen Wald und einem Wäldchen mit Namen
auf Lebenszeit verliehen bekamA Wie sehr es den Freisinger Bischöfen
gelungen war, aus den zahlreichen im Laufe der Jahrhunderte erworbenen Land-
stücken und dem Kloster Isen wirtschaftliche Einheiten zu formen, zeigt auch die
Verleihung der CMrfcs Isen, Burgrain, Dorfen und Tegernbach an die Kaiserin
Kunigunde im Jahre 1025A Hiermit sind offensichtlich Zentralhöfe gemeint, denen
noch an anderen Orten in der Umgebung abhängige Bauernstellen nachgeordnet
waren, wahrscheinlich der größte Teil des Freisinger Besitzes im Untersuchungs-
54 BU 1,5.
55 Z.B. TF 314 (815.02.05), wo zur CMrh's des Paldachar nur 18 Joch Ackerland gehörten.
56 TF 549 (827.09.27), 640 (841.11.01), 641 (841.11.01), 701 (848), 709, 710 (beide 849), 805 (857/64),
812 (859.01.29), 817, 819 (beide 859/64), 865? (860/9), 869, 872, 884 (alle 860/75) 907 (870/5), 922
(ca. 875/6), 924 (ca. 875/60), 962 (883/7), 968, 986, 990, 991 (alle ca. 887/95), 1025 (895/9), 1057
(926/37), 1119 (948), 1142 (955), TR 38 (863?), 41 (ca. 863/4), 50, 55 (beide ca. 863/85), 80
(ca. 875/85), 92 (879), 96 (882/5), 184 (901.[02.11]), 194 (cMrOlzs, 942/72). Etwas größer, um
60 Joch, war das Ackerland der CMrfes in TF 793 (857/64), 986, 1002 (beide ca. 887/95), 1011
(895/9), 1033? (899.05.17), TR 57 (ca. 863/85).
57 TF 968 (ca. 887/95). In diesem Fall wird eine getauschte CMrh's mit der Gabe von sechs CHrradHO
Wiesen pro onO'/cro ausgeglichen.
58 TF 819 (859/64).
59 TF 1025 (995/9).
60 TF 213 (ca. 804/8).
61 TF 1168 (957/72).
62 D Kunigunde 2.
7. Landwirtschaft und Grundherrschaft
und Salzburg machen hier eine Ausnahme. Laut dem Niederaltaicher BrcvMnMS
Uro(//' gehörten alleine zur CMrüs von Langenisarhofen 42 mans/' - das größte
Zubehör der UntersuchungszeitA Am anderen Ende der Skala stehen kleine CMrfcs,
zu denen kaum eine tragfähige Bauernstelle gehörte^. Hier stellt sich jedoch
wieder die Frage, ob solche Höfe mit wenig Wirtschaftsland nicht einfach durch
Erbgänge entstandene unwirtschaftliche Einheiten waren. Häufiger waren
allerdings CMrfcs, zu denen Land im Umfang von etwa einer Bauernstelle, also
ungefähr 30-50 Joch Ackerland, gehörte^. Im Einzelfall konnten in diesen Fällen
CMrfz/er und czzrü's auch synonym verwendet werden^.
Regelmäßiger als bei den Bauernstellen mit CMrfz/er sind bei solchen CMrfcs
Obstgärten (pomcrm) oder Getreidespeicher ((^)orrca) erwähnt, zudem waren die
Wald- und Wiesenanteile meist größer. So erhielten etwa 859/64 Onhart und sein
Sohn Uualdperht im Tausch von Bischof Anno eine CMrhs mit Haus, Obstgarten,
45 Joch Ackerland, Wiesen mit einem Ertrag von 20 Fudern Heu sowie 40 Joch
Wald in Jakobsrettenbach bei Dorfen gegen eine CMrüs mit 72 Joch Ackerland, zwei
Obstgärten, Wiesen mit einem Ertrag von 40 Fudern Heu und „genug" (sM/jfz-
dcnfcr) Wald im nahe gelegenen Sn/'nddzaA Etwa 40 Jahre später erwarb ein
Diakon namens Kisalperht von Bischof Waldo in einem LocMS T/'L/sa eine czzrü's mit
nur 31 Joch Ackerland, einen Getreidespeicher, Wiesen von neun und fünf
Joch Wald gegen einen fast gleich ausgestatteten Hof in BittibachV
Im gleichen Raum gab es aber auch CMrfcs mit weitaus größerem Zubehör, wie
die Tradition des Hadumar zeigt, der aus dem Besitz seiner Mutter eine czzrü's
übergab, zu der neun mit insgesamt 52 Unfreien besetzte Mansen gehörten^". Noch
größere Dimensionen zeigen sich gegen Ende der Untersuchungszeit, als der
Vasall Altuom von Bischof Abraham die CMrüs Tegernbach mitsamt 15 Hufen,
einer Kirche mit Zehnten, drei Hufen Wald und einem Wäldchen mit Namen
auf Lebenszeit verliehen bekamA Wie sehr es den Freisinger Bischöfen
gelungen war, aus den zahlreichen im Laufe der Jahrhunderte erworbenen Land-
stücken und dem Kloster Isen wirtschaftliche Einheiten zu formen, zeigt auch die
Verleihung der CMrfcs Isen, Burgrain, Dorfen und Tegernbach an die Kaiserin
Kunigunde im Jahre 1025A Hiermit sind offensichtlich Zentralhöfe gemeint, denen
noch an anderen Orten in der Umgebung abhängige Bauernstellen nachgeordnet
waren, wahrscheinlich der größte Teil des Freisinger Besitzes im Untersuchungs-
54 BU 1,5.
55 Z.B. TF 314 (815.02.05), wo zur CMrh's des Paldachar nur 18 Joch Ackerland gehörten.
56 TF 549 (827.09.27), 640 (841.11.01), 641 (841.11.01), 701 (848), 709, 710 (beide 849), 805 (857/64),
812 (859.01.29), 817, 819 (beide 859/64), 865? (860/9), 869, 872, 884 (alle 860/75) 907 (870/5), 922
(ca. 875/6), 924 (ca. 875/60), 962 (883/7), 968, 986, 990, 991 (alle ca. 887/95), 1025 (895/9), 1057
(926/37), 1119 (948), 1142 (955), TR 38 (863?), 41 (ca. 863/4), 50, 55 (beide ca. 863/85), 80
(ca. 875/85), 92 (879), 96 (882/5), 184 (901.[02.11]), 194 (cMrOlzs, 942/72). Etwas größer, um
60 Joch, war das Ackerland der CMrfes in TF 793 (857/64), 986, 1002 (beide ca. 887/95), 1011
(895/9), 1033? (899.05.17), TR 57 (ca. 863/85).
57 TF 968 (ca. 887/95). In diesem Fall wird eine getauschte CMrh's mit der Gabe von sechs CHrradHO
Wiesen pro onO'/cro ausgeglichen.
58 TF 819 (859/64).
59 TF 1025 (995/9).
60 TF 213 (ca. 804/8).
61 TF 1168 (957/72).
62 D Kunigunde 2.