Horos. Patäke. Phallischer Dämon. Min (Nr. 148—150).
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Rückseite ausmodelliert; stimmt nicht zur Vorderseite. Beinstellung die eines hoch sitzen-
den. Auch die 1. Hand zu hoch.
Maß: H. 16 cm. — Herkunft: Unbekannt. — Material: Rotbrauner Ton. — Erhaltung:
Mehrfach bestoßen; die Phalloslampe abgebrochen. — Erwähnt: 72; 109, i.
149. Kauernder, der seinen Phallos hält. (Tafel 14.)
Berlin 10146. Platte, unregelmäßige Basis. Kauernder, der 1. Bein unter das
r. stark angezogene zurückgeschlagen hat. Sein Phallos ist von obenher um r.
Schenkel und Oberarm herumgeschlungen; die r. Hand drückt das abgeplattete, 1
viereckige Ende desselben an den nach 1. geneigten Kopf; die 1. Hand liegt auf |
dem 1. Knie. Auf dem Kopf Tuch, das durch ein Band festgehalten wird. Breites :
Gesicht. Auf der Brust befestigt ein Mäntelchen, das über den Rücken herunterhängt. Abb. 65.
Rückseite ausgearheitet (Abb. 65).
Maß: H. 7,5 cm. — Herkunft: In Berlin gekauft. — Material: Lederbrauner Ton; scharfer
Kern; Reste von Weiß. — Erhaltung: Intakt. — Arbeit: Massiv. Beide Seiten aus tiefer Form. —
Erwähnt: 2, 1; 72.
150. Patäke, unter seinem Phallos sitzend. (Tafel 14.)
Berlin 9018. Niedrige, flüchtig profilierte Basis. Der Patäke sitzt mit eingeschlagenem
1. Bein, das die 1. Hand berührt, hochgezogenem r. Knie, auf das er den r. Ellbogen stützt.
R. Hand, in Kopfhöhe geöffnet, scheint eine Frucht oder ein Töpfchen zu halten. Kahlkopf,
etwas nach 1. gedreht, ägyptisches Gesicht, r. Zopf; schwammiger Leib, dürre Glieder.
Unter dem r. Bein hindurch liegt über seinen Hinterkopf bis auf den Kopf einer Frau,
die geradeausblickend, mit herabhängenden Armen, in geschlossener Haltung schief zu seiner L.
steht, sein riesiger, beschnittener Phallos. Ein Tuch ist spiralförmig um den Unterkörper der
Frau gewickelt; es läßt ihren Oberkörper frei, ist über den Hinterkopf hochgeschlagen, dient
als Polster für das Glied.
Maß: H. 12,2 cm. — Herkunft: Mit-Rahine. — Material: Hell lichtroter Ton; Reste von
Weiß, Rosa, Hellblau. — Erhaltung: Nur wenig bestoßen, sprüngig. — Arbeit: In vollem Ton
aus der Form gepreßt, Rückseite platt, unbearbeitet. — Erwähnt: 3, 8; 5, 8; 8; 57, 61; 72; 74f.; 76.
5. Min (Tafel 15).
Das Symbol der Lebenserzeugung, der dauernden Aktivität der Fruchtbarkeit ist der
Phallos im Zustand des Schaffens, der Ithyphallos. Dies Bild formen Kreise, die den Schaffens-
prozeß der großen Natur noch staunend erleben, nach eigenem, massivem Erlebnis: ein kon-
kretes, rücksichtsloses Denken primitiver Religion offenbart sich darin — die verschleiernde
Ethik der Hochkultur duldet solche Gestalten nicht in ihren Zirkeln.
In der Zeit engster Verwobenheit mit der Natur haben die Ägypter — wohl als das
älteste Volk — das Bild sich geformt und ausgedacht bis zum Extrem. Denn das hiero-
glyphische Determinativ des genus masculinum ist der Phallos im Augenblick des Schaffens;
den Gott, der sein Schöpfer ist, stellt der Ägypter ithyphallisch dar, ein uraltes Kult-
weber, Terrakotten. 14
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Rückseite ausmodelliert; stimmt nicht zur Vorderseite. Beinstellung die eines hoch sitzen-
den. Auch die 1. Hand zu hoch.
Maß: H. 16 cm. — Herkunft: Unbekannt. — Material: Rotbrauner Ton. — Erhaltung:
Mehrfach bestoßen; die Phalloslampe abgebrochen. — Erwähnt: 72; 109, i.
149. Kauernder, der seinen Phallos hält. (Tafel 14.)
Berlin 10146. Platte, unregelmäßige Basis. Kauernder, der 1. Bein unter das
r. stark angezogene zurückgeschlagen hat. Sein Phallos ist von obenher um r.
Schenkel und Oberarm herumgeschlungen; die r. Hand drückt das abgeplattete, 1
viereckige Ende desselben an den nach 1. geneigten Kopf; die 1. Hand liegt auf |
dem 1. Knie. Auf dem Kopf Tuch, das durch ein Band festgehalten wird. Breites :
Gesicht. Auf der Brust befestigt ein Mäntelchen, das über den Rücken herunterhängt. Abb. 65.
Rückseite ausgearheitet (Abb. 65).
Maß: H. 7,5 cm. — Herkunft: In Berlin gekauft. — Material: Lederbrauner Ton; scharfer
Kern; Reste von Weiß. — Erhaltung: Intakt. — Arbeit: Massiv. Beide Seiten aus tiefer Form. —
Erwähnt: 2, 1; 72.
150. Patäke, unter seinem Phallos sitzend. (Tafel 14.)
Berlin 9018. Niedrige, flüchtig profilierte Basis. Der Patäke sitzt mit eingeschlagenem
1. Bein, das die 1. Hand berührt, hochgezogenem r. Knie, auf das er den r. Ellbogen stützt.
R. Hand, in Kopfhöhe geöffnet, scheint eine Frucht oder ein Töpfchen zu halten. Kahlkopf,
etwas nach 1. gedreht, ägyptisches Gesicht, r. Zopf; schwammiger Leib, dürre Glieder.
Unter dem r. Bein hindurch liegt über seinen Hinterkopf bis auf den Kopf einer Frau,
die geradeausblickend, mit herabhängenden Armen, in geschlossener Haltung schief zu seiner L.
steht, sein riesiger, beschnittener Phallos. Ein Tuch ist spiralförmig um den Unterkörper der
Frau gewickelt; es läßt ihren Oberkörper frei, ist über den Hinterkopf hochgeschlagen, dient
als Polster für das Glied.
Maß: H. 12,2 cm. — Herkunft: Mit-Rahine. — Material: Hell lichtroter Ton; Reste von
Weiß, Rosa, Hellblau. — Erhaltung: Nur wenig bestoßen, sprüngig. — Arbeit: In vollem Ton
aus der Form gepreßt, Rückseite platt, unbearbeitet. — Erwähnt: 3, 8; 5, 8; 8; 57, 61; 72; 74f.; 76.
5. Min (Tafel 15).
Das Symbol der Lebenserzeugung, der dauernden Aktivität der Fruchtbarkeit ist der
Phallos im Zustand des Schaffens, der Ithyphallos. Dies Bild formen Kreise, die den Schaffens-
prozeß der großen Natur noch staunend erleben, nach eigenem, massivem Erlebnis: ein kon-
kretes, rücksichtsloses Denken primitiver Religion offenbart sich darin — die verschleiernde
Ethik der Hochkultur duldet solche Gestalten nicht in ihren Zirkeln.
In der Zeit engster Verwobenheit mit der Natur haben die Ägypter — wohl als das
älteste Volk — das Bild sich geformt und ausgedacht bis zum Extrem. Denn das hiero-
glyphische Determinativ des genus masculinum ist der Phallos im Augenblick des Schaffens;
den Gott, der sein Schöpfer ist, stellt der Ägypter ithyphallisch dar, ein uraltes Kult-
weber, Terrakotten. 14