D. Geräte.
(Nachbildungen von Klein- und Großarchitektur, von Hausrat.)
(Tafel 41-42.)
1. Sofa (Tafel 41).
Über die Form des Möbels mit den hohen, geschwungenen Rück- und Seitenlehnen ist früher
S. 144, Anm. 13 schon einiges bemerkt worden. Wir fanden Götter darauf gelagert, und hörten,
daß in frühhellenistischer Zeit der Typus schon aufgekommen war. Ähnlich profilierte Beine,
freilich noch komplizierter, zeigt z. B. das Bett aus Pompei, Niccolini II, Taf. XXXV.
461. Sofa mit Hündchen. (Tafel 41.)
Berlin 13166. Sitzsofa mit hohen Seiten- und Rückenlehnen. Vierkantige Beine in Hoch-
relief, geschnitzt (etwa Amphora auf Würfel). Die hinteren niedriger und einfacher als die vorderen.
Die Horizontalleisten des Gestells doppelt längsgekerbt, an den Ecken verstärkt. In gezogener
S-haken-Form geschwungene Seitenlehnen, deren Ansatz ein Herzblatt verdeckt. An den Lehnen
außen und innen acht große Rechteckmuster. Auf dem Sitz querüber abwechselnd vier Streifen
von parallelen und Flechtbandornamenten. In der r. Ecke eine Kissenrolle; zwei Hündchen
lagen zusammengerollt darauf.
Rückseite: Ausgearbeitet, kein Brennloch, keine Basis.
Maß: H. 9,5 cm, L. 13,5 cm. — Herkunft: Unbekannt. — Material: Rötlichbrauner Ton, Reste
von Weiß. — Erhaltung: Das zweite Hündchen ist weggebrochen. Arbeit: Aus zwei Teilen, Fuge
hinter den Vorderbeinen und den oberen Rand der Lehnen entlang. Der Grund zwischen den
Beinen nicht ausgeschnitten. Die Hündchen aufgeklebt. — Literatur: Ausführl. Verzeichnis2,
S. 373. — Erwähnt: 144, 13; 239, 7; 249.
2. Lichthäuschen (Tafel 41).
Seit alter Zeit herrscht bei der ägyptischen Kleinindustrie die Gewohnheit, Gebrauchs- und
Luxusgerät, Särge, Kisten, Kästchen usw. den Formen der Großkunst nachzubilden, um der
gefälligen Form den Zweck unterzuordnen. Das bleibt nicht auf Ägypten beschränkt; die Ge-
schichte des Kunsthandwerks lehrt für Griechenland das gleiche1).
Wir haben die kleinen Pavillons und Kioske, wie einzelne vollständig erhaltene Beispiele
lehren, als Lampenbehälter, „Lichthäuschen" zu betrachten2), die zumeist aufgehängt waren;
1) Pfuhl, Arch. Jahrb. 1912. 56ff.
2) Loeschcke, Bonner Jahrb.1909, 397ff., Taf. 32—36. Da auch alles nötige Material. Zur Geschichte vgl. Pfuhl (Anm. 1);
der Hinweis auf die Großkunst bei Schreiber, Kom esch-Schukafa (Sieglin-Exped. I) 119, 7.
Weber, Terrakotten.
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(Nachbildungen von Klein- und Großarchitektur, von Hausrat.)
(Tafel 41-42.)
1. Sofa (Tafel 41).
Über die Form des Möbels mit den hohen, geschwungenen Rück- und Seitenlehnen ist früher
S. 144, Anm. 13 schon einiges bemerkt worden. Wir fanden Götter darauf gelagert, und hörten,
daß in frühhellenistischer Zeit der Typus schon aufgekommen war. Ähnlich profilierte Beine,
freilich noch komplizierter, zeigt z. B. das Bett aus Pompei, Niccolini II, Taf. XXXV.
461. Sofa mit Hündchen. (Tafel 41.)
Berlin 13166. Sitzsofa mit hohen Seiten- und Rückenlehnen. Vierkantige Beine in Hoch-
relief, geschnitzt (etwa Amphora auf Würfel). Die hinteren niedriger und einfacher als die vorderen.
Die Horizontalleisten des Gestells doppelt längsgekerbt, an den Ecken verstärkt. In gezogener
S-haken-Form geschwungene Seitenlehnen, deren Ansatz ein Herzblatt verdeckt. An den Lehnen
außen und innen acht große Rechteckmuster. Auf dem Sitz querüber abwechselnd vier Streifen
von parallelen und Flechtbandornamenten. In der r. Ecke eine Kissenrolle; zwei Hündchen
lagen zusammengerollt darauf.
Rückseite: Ausgearbeitet, kein Brennloch, keine Basis.
Maß: H. 9,5 cm, L. 13,5 cm. — Herkunft: Unbekannt. — Material: Rötlichbrauner Ton, Reste
von Weiß. — Erhaltung: Das zweite Hündchen ist weggebrochen. Arbeit: Aus zwei Teilen, Fuge
hinter den Vorderbeinen und den oberen Rand der Lehnen entlang. Der Grund zwischen den
Beinen nicht ausgeschnitten. Die Hündchen aufgeklebt. — Literatur: Ausführl. Verzeichnis2,
S. 373. — Erwähnt: 144, 13; 239, 7; 249.
2. Lichthäuschen (Tafel 41).
Seit alter Zeit herrscht bei der ägyptischen Kleinindustrie die Gewohnheit, Gebrauchs- und
Luxusgerät, Särge, Kisten, Kästchen usw. den Formen der Großkunst nachzubilden, um der
gefälligen Form den Zweck unterzuordnen. Das bleibt nicht auf Ägypten beschränkt; die Ge-
schichte des Kunsthandwerks lehrt für Griechenland das gleiche1).
Wir haben die kleinen Pavillons und Kioske, wie einzelne vollständig erhaltene Beispiele
lehren, als Lampenbehälter, „Lichthäuschen" zu betrachten2), die zumeist aufgehängt waren;
1) Pfuhl, Arch. Jahrb. 1912. 56ff.
2) Loeschcke, Bonner Jahrb.1909, 397ff., Taf. 32—36. Da auch alles nötige Material. Zur Geschichte vgl. Pfuhl (Anm. 1);
der Hinweis auf die Großkunst bei Schreiber, Kom esch-Schukafa (Sieglin-Exped. I) 119, 7.
Weber, Terrakotten.
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