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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 9.1918-1919

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Drittes Heft (Juni 1918)
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Mehring, Walter: Die Frühe der Städte I, [2]: Die Brücke
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https://doi.org/10.11588/diglit.37111#0050

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Sas:
Wir finden beide zu den Sternen
Der Freund:
Kannst Du öffnen? Ein Toter liegt vor der Tür die ganze
Stadt
S a s :
Zu den Sternen dort finden wir uns
Der Freund:
Ich habe gemordet Wir finden nie in aller Welt Man
sucht mich
S a s :
Ich habe Dich gefunden
Der Freund:
Man sucht uns
S a s :
Wir finden hinüber
Der Freund:
Wir finden beide zu den Sternen beide beide uns hinüber
Sas und der Freund (strecken die Arme zueinander)
Klagen weht die Türen auf
Sas und dem Freund (sinken die gestreckten Arme)
Wehklagen wellen wortlos grenzenlos
Der Freund:
Wir fliehen nah uns näher hinüber zu den Sternen
Sas:
Die Sterne fliehen Deine Seele weht mein Herz zu Eis
Anklagen tausend Rufe: Mörder Mörder Uns hinüber Unscrn
Führer
Der Freund:
Wir werden uns besitzen
Sas:
Du hast gemordet
DerFreund:
Ich habe um Dich gemordet
Eine Glocke (schlägt an)
Glocken schlagen an die Sterne
Sternkugeln glocken erdröhnen den Himmelsdom
Der Freund (trägt Sas auf seinen Armen in die Sterne)
Die Höhe des Turmes
Das zweite Turmzimmer
Das grüne Sofa (blickt)
Ein einzelner Stern (kreist)
Glocken läuten (die Tiefe)
Edith
Der Sohn '
Edith (läuft zum grünen Sofa)
Der Sohn (ruft an):
Edith
Edith :
Ja
Der Sohn:
Nein Du darfst nicht
Edith:
Hast Du Furcht
D e r S o h n :
Ich glaube nicht an Gespenster
Edith:
Meine rosa Strümpfe von damals
Der Sohn:
Meine Träume sind Deine Brücke heute

Edith:
Mein Herz das ist ein Bühnenhaus Ich spiele was die Her-
zen träumen
Der Sohn:
Du spielst meine Träume
Edith:
Ich spiele mit Deinen Träumen
Der Sohn: * i !
Du lächelst meine Träume
Edith:
Ich will tanzen
D e r S o h n :
Du träumst mein Schauen
Edith:
Ich will tanzen
Der Sohn:
Ich will Dich
Edith:
Kleiner Heiliger
Der Sohn:
Ich bete Dich
Edith:
Rosa ist Heiligenschein um meine Knie
Der Sohn:
Ich knie Rosenrot brennt mein Beten
Edith (lächelt):
Knien
Der Sohn:
Spielen
Edith :
Tanzen
Der Sohn:
Beten
Edith:
Narren
Gelächter (tausend) Tanzen
Edith (lacht)
Beten (tausend) Führe uns hinüber
Der Sohn (tritt vor Edith hin)
Edith (lacht)
D e r S o h n :
Ich trage was ich litt Du spielst mein Leiden Mich trägt
Dein Spiel um meine tiefe Liebe
Edith (verlacht)
Das Lachen hallt die Glocken wieder
Der einzelne Stern (hallt)
Die Glocken lachen in der Tiefe
Der Stern singt (die Höhe) Sa*
Sas (schreitet die Stufen herab zum grünen Sofa)
Edith der Sohn (stehen nebeneinander)
Stimmen tausend (drohen Höhe Tiefe):
Mörder Mörder
Sas (bricht vor Edith und dem Sohn zusammen)
Edith (streichelt):
Kindchen
Sas (krümmt in Schmerz zusammen)
Edith (zerrt Sas hoch zu ihm):
Küßt Euch
Edith (springt Jauchzen zur Tür)
Zwei elektrische Glocken (schrillen)
Der Sohn (hält Sas in seinen Armen)

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