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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 9.1921/​1922

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Heft 3
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Rathgen, Bernhard von: Frankfurter Prunkgeschütze und ihre Meister
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https://doi.org/10.11588/diglit.44571#0126

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106

BERNHARD RATHGEN, FRANKFURTER PRUNKGESCHÜTZE UND IHRE MEISTER

BAND 9

Der Berliner Führer S. 121 Nr. 239—240. „Zwei
Frankfurter 1 pfundige Broncekanonen. Länge 107.
Kaliber 5,5 cm. Wappen der freien Stadt Frankfurt
und zwei Familienwappen“ (Bild 25). Die ergän«
zende Mitteilung der Zeughausverwaltung bemerkt:

Inventars von 1764 bildete,02) daß der Frankfurter
Reisende Rüppel 1817 inÄgypten in einem Kanonen«
boote auf dem Nil ein Geschütz fand, welches den
Frankfurter Adler und die Inschrift trug: „Schöff
von Barkhausen, Zeugherr“. Ohne Zweifel war es

Bild 19 Bild 20

Familie zum Jungen


Mörser der Familie zum Jungen 1648

Gewicht eingeschlagen im Rohre 250 und 252 Pfd.
Seelenlänge 103 cm. Schildzapfen 62 cm von der
Mündung 5,5 cm lang und stark.
Die Wappen (Bild 26) sind nach gefälliger An«
gäbe des Herrn E. Padjera, Frankfurt, die des
älteren und des jüngeren Bürgermeisters. Wappen:
Zaun mit Baum, Zimier Pelikan: Heinrich A. Bark«
hausen, älterer Bürgermeister. Wappen: 2 Eberköpfe,
Schrägsparren mit Hund, Zimier: wachsender Mann
mit Hirschhörnern: Hyronymus Eberhardt, genannt
Schwindt.
Reifferstein sagt bei Besprechung einer Hand«
schrift, die den Entwurf des von Jäger aufgestellten

eine der Kanonen, die im Jahre 1796 bei der Plünde«
rung der Zeughäuser durch die Franzosen mit noch
etwa 300 anderen die Stadt verlassen mußte, um
nach Frankreich zu wandern, von da wahrscheinlich
mit Bonaparte nach Ägypten ging und dort, zurück«
gelassen, in die Hände Mehemed Alis fiel.
Auf einem ähnlichen Umwege ist wohl der
„Phönix“ in das Berliner Zeughaus gelangt. In
den älteren Inventarien, insonderheit in einem Schrift«
stück des Jahres 1859 ist das Rohr als „polnisch“
bezeichnet. Es wird wohl von den Franzosen nach
Polen verbracht und späterhin von dort nach Berlin
52) Archiv für Frankfurter Geschichte und Kunst. 1858, S. 148.
 
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