DOI Heft:
Heft 3
DOI Artikel:Mützel, Hans: Das Modenmuseum des Verbandes der deutschen Modenindustrie in Berlin
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44571#0134
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DAS MODENMUSEUM DES VERBANDES DER DEUTSCHEN MODENINDUSTRIE IN BERLIN BAND 9
durch ein Damenkleid von allerbester Schneiderarbeit
in prachtvollem braunschillerndem Brokat, der den
guten Rokokobrokaten erfolgreich zur Seite steht,
wie überhaupt das ganze Kostüm die Anlehnung an
den Rokokotyp nicht verleugnen kann (Abb. 6). Hier
Reicher und in sehr guten Beispielen vertreten ist
dann die Periode von 1875 — 1900. Es sind in der Zeit
der Kriegsnot aus dem Besitz einer vornehmen Dame
eine ganze Reihe von hochwertigen Stücken erworben
worden, welche diese sorgfältig gesammelt hatte und
Abb. 5. Kleid mit PufTärmeln
Späte Empirezeit. Rückansicht; hellgrau*
violettschillernde Seide; plastische Ver*
zierung aus demselben Stoff im Rücken
und am unteren Saum. Schal rote Seide
Abb. 6. Gesellschaftskleid 1855-60
Braunschillernder Brokat mit Rankenmuster.
Rock und Taille zusammenhängend.
Schnürverschluß.
müssen auch wieder Einzelstücke aus der langen Zeit
der Urgroßmutter und Großmutter die Kultur illu*
strieren helfen, als da sind: einzelne Taillen, Um*
hänge, Mantillen, Schals, Sonnenschirme, Fächer,
Handtaschen, Arbeitsbeutel, Schutenhüte, Stiefletten,
Hosenträger, Krawatten u. dergl., alle nach Mög*
lichkeit mit den feinen Arbeiten in petit point und
Perlstickerei verziert. Dazu tritt noch eine Menge
Weißzeug, Einsteckärmel, Umlegekragen, Schürzen,
Taschentücher, Spitzen usw.
die nun ein schönes Bild von dem Formen* und Farben*
wechsel der neuenZeit bieten. Es sind 14 vollständige
Haus*, Promenade* undGesellschaftskostüme, alle von
den besten Stoffen und erstklassiger Schneiderarbeit
von Pariser, Wiener und Berliner Herkunft. Dazu 14
gut erhaltene Hüte, die eine große Seltenheit bilden,
und ebenfalls Schirme, Bänder und sonstige Zutaten,
so daß die aus anderem Privatbesitz und von Mode*
häusern hergeschenkten modernen Damenkostüme
und Hüte eine wundervolle historische Folie haben.
DAS MODENMUSEUM DES VERBANDES DER DEUTSCHEN MODENINDUSTRIE IN BERLIN BAND 9
durch ein Damenkleid von allerbester Schneiderarbeit
in prachtvollem braunschillerndem Brokat, der den
guten Rokokobrokaten erfolgreich zur Seite steht,
wie überhaupt das ganze Kostüm die Anlehnung an
den Rokokotyp nicht verleugnen kann (Abb. 6). Hier
Reicher und in sehr guten Beispielen vertreten ist
dann die Periode von 1875 — 1900. Es sind in der Zeit
der Kriegsnot aus dem Besitz einer vornehmen Dame
eine ganze Reihe von hochwertigen Stücken erworben
worden, welche diese sorgfältig gesammelt hatte und
Abb. 5. Kleid mit PufTärmeln
Späte Empirezeit. Rückansicht; hellgrau*
violettschillernde Seide; plastische Ver*
zierung aus demselben Stoff im Rücken
und am unteren Saum. Schal rote Seide
Abb. 6. Gesellschaftskleid 1855-60
Braunschillernder Brokat mit Rankenmuster.
Rock und Taille zusammenhängend.
Schnürverschluß.
müssen auch wieder Einzelstücke aus der langen Zeit
der Urgroßmutter und Großmutter die Kultur illu*
strieren helfen, als da sind: einzelne Taillen, Um*
hänge, Mantillen, Schals, Sonnenschirme, Fächer,
Handtaschen, Arbeitsbeutel, Schutenhüte, Stiefletten,
Hosenträger, Krawatten u. dergl., alle nach Mög*
lichkeit mit den feinen Arbeiten in petit point und
Perlstickerei verziert. Dazu tritt noch eine Menge
Weißzeug, Einsteckärmel, Umlegekragen, Schürzen,
Taschentücher, Spitzen usw.
die nun ein schönes Bild von dem Formen* und Farben*
wechsel der neuenZeit bieten. Es sind 14 vollständige
Haus*, Promenade* undGesellschaftskostüme, alle von
den besten Stoffen und erstklassiger Schneiderarbeit
von Pariser, Wiener und Berliner Herkunft. Dazu 14
gut erhaltene Hüte, die eine große Seltenheit bilden,
und ebenfalls Schirme, Bänder und sonstige Zutaten,
so daß die aus anderem Privatbesitz und von Mode*
häusern hergeschenkten modernen Damenkostüme
und Hüte eine wundervolle historische Folie haben.