Schleimhaut und Speicheldrüsen.
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Mit der Schleimhaut des Vorhofes steht die Schleimhaut der eigentlichen Belief des
Mundhöhle durch das Zahnfleisch, Gingiva, in kontinuierlichem Zusammen- lenbodens",
hang; das Zahrfleisch ist eine Modifikation der gewöhnlichen Schleimhaut ^7" 3461a'
mit besonders hohen Papillen des Bindegewebes, aber ebenfalls glatter äußerer
Oberfläche (S. 25). Am Boden der Mundhöhle (Bd. I, S. 744) überzieht die
Schleimhaut die Regio alveololingualis, ein drüsenreiches, unter die Zunge
versenktes Feld, welches vom Zahnfleisch herüber zur Zunge führt. Wird die
Zunge emporgehoben, so wird diese Gegend sichtbar (Abb. 36a); liegt die
Zunge dem Mundboden an, so führt nur eine schmale Spalte zu ihr hin. Auf
der Schleimhaut dieser Gegend erheben sich in der Medianebene die beiden
Caruncul et 6 S et livales (sive sublinguales), welche nur durch einen feinen
Spalt voneinander getrennt sind. Auf jeder Karunkula münden zwei große
Drüsen mit gemeinsamer, selten getrennter Öffnung. Die Mündurg hat die Größe
eines feinen Nadelstiches. Der Speichel, welcher aus ihr hervorquillt, benetzt
besonders die vorderen unteren Schneidezähne von innen und begünstigt hier
Papillae fangiformes
a b
Abb. 36. Mundhöhle bei geöffnetem Mund, Lebender, a) Bei emporgehobener Zungenspitze, b) Bei
Buhelage der Zunge auf dem Mundhöhlenboden.
das Wachsen der Bakterienflora des Mundes, welche zum Ansatz reichlichen
Zahnsteins an diesen Stellen zu führen pflegt (an der Wange ist die Mündungs-
stelle der Ohrspeicheldrüse lateral von den Zähnen gelegen, so daß dort die
Außenseite der oberen Molaren besonders durch Zahnstein zu leiden hat).
Zwischen den Carunculae salivales erhebt sich eine unpaare Duplikatur der
Schleimhaut gegen die Zunge hin, das Zungenbändchen, Frenulum linguae;
nach den Seiten streichen von der Papilla aus paarige Erhebungen der Schleim-
haut über die Regio alveololingualis nach hinten, die Plicac sublinguales.
Diese Falten entsprechen einer großen, unter ihnen liegenden Speicheldrüse,
deren Name sie tragen, der Glandula subungualis. Die einfache Falte
an jeder Seite verhüllt mehr das Detail der darunterliegenden Drüsenteile, als daß
sie uns äußerlich ein Abbild derselben erkennen ließe. Über die Schleimhaut
der Zunge siehe S. 77.
Man findet entwicklungsgeschichtlich das Feld zwischen Unterkiefer und Zunge
(Regio alveololingualis) jederseits in drei nebeneinander parallel verlaufende sagittale
Streifen geteilt, welche Drüsen bilden und welche durch nicht diüsiges, gewöhnliches
Epithel gegeneinander abgesondert sind. Aus dem äußeren, dem Unterkiefer zunächst
gelegenen Streifen gehen kleine Drüsen hervor, die beim Erwachsenen in individuell
wechselnder Zahl erhalten sind: Glandulae sublinguales minores (Rivini).
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Mit der Schleimhaut des Vorhofes steht die Schleimhaut der eigentlichen Belief des
Mundhöhle durch das Zahnfleisch, Gingiva, in kontinuierlichem Zusammen- lenbodens",
hang; das Zahrfleisch ist eine Modifikation der gewöhnlichen Schleimhaut ^7" 3461a'
mit besonders hohen Papillen des Bindegewebes, aber ebenfalls glatter äußerer
Oberfläche (S. 25). Am Boden der Mundhöhle (Bd. I, S. 744) überzieht die
Schleimhaut die Regio alveololingualis, ein drüsenreiches, unter die Zunge
versenktes Feld, welches vom Zahnfleisch herüber zur Zunge führt. Wird die
Zunge emporgehoben, so wird diese Gegend sichtbar (Abb. 36a); liegt die
Zunge dem Mundboden an, so führt nur eine schmale Spalte zu ihr hin. Auf
der Schleimhaut dieser Gegend erheben sich in der Medianebene die beiden
Caruncul et 6 S et livales (sive sublinguales), welche nur durch einen feinen
Spalt voneinander getrennt sind. Auf jeder Karunkula münden zwei große
Drüsen mit gemeinsamer, selten getrennter Öffnung. Die Mündurg hat die Größe
eines feinen Nadelstiches. Der Speichel, welcher aus ihr hervorquillt, benetzt
besonders die vorderen unteren Schneidezähne von innen und begünstigt hier
Papillae fangiformes
a b
Abb. 36. Mundhöhle bei geöffnetem Mund, Lebender, a) Bei emporgehobener Zungenspitze, b) Bei
Buhelage der Zunge auf dem Mundhöhlenboden.
das Wachsen der Bakterienflora des Mundes, welche zum Ansatz reichlichen
Zahnsteins an diesen Stellen zu führen pflegt (an der Wange ist die Mündungs-
stelle der Ohrspeicheldrüse lateral von den Zähnen gelegen, so daß dort die
Außenseite der oberen Molaren besonders durch Zahnstein zu leiden hat).
Zwischen den Carunculae salivales erhebt sich eine unpaare Duplikatur der
Schleimhaut gegen die Zunge hin, das Zungenbändchen, Frenulum linguae;
nach den Seiten streichen von der Papilla aus paarige Erhebungen der Schleim-
haut über die Regio alveololingualis nach hinten, die Plicac sublinguales.
Diese Falten entsprechen einer großen, unter ihnen liegenden Speicheldrüse,
deren Name sie tragen, der Glandula subungualis. Die einfache Falte
an jeder Seite verhüllt mehr das Detail der darunterliegenden Drüsenteile, als daß
sie uns äußerlich ein Abbild derselben erkennen ließe. Über die Schleimhaut
der Zunge siehe S. 77.
Man findet entwicklungsgeschichtlich das Feld zwischen Unterkiefer und Zunge
(Regio alveololingualis) jederseits in drei nebeneinander parallel verlaufende sagittale
Streifen geteilt, welche Drüsen bilden und welche durch nicht diüsiges, gewöhnliches
Epithel gegeneinander abgesondert sind. Aus dem äußeren, dem Unterkiefer zunächst
gelegenen Streifen gehen kleine Drüsen hervor, die beim Erwachsenen in individuell
wechselnder Zahl erhalten sind: Glandulae sublinguales minores (Rivini).