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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 2): Eingeweide (Einschliesslich periphere Leitungsbahnen, I. Teil) — Berlin, Heidelberg, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.15150#0703

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694

Anhang: Präparierregeln.

des gesamten Je'junum und lleum nach der rechten Körperseite, Umgreifen der
Radix mesenterii mit Daumen und Zeigefinger, ursprüngliches Verhalten (S. 239).
Darstellung des Dickdarmes von der rechten Fossa iliaca bis Rektum, soweit ohne
Eingriffe zugänglich. Flexurae coli (S. 291). Wurmfortsatz (S. 287). Merkmale
des Dünndarmes und Dickdarmes (Appendiees epiploieae, Tänien, Plicae semi-
lunares, Haustra, S. 290). Beckensitus (bei der Frau: Ovarien, Parametrium, Tube,
großer und kleiner Douglas, S. 263 u. 264).

b) Präparation der Mesenterialgefäße (Abb. 136): Arteria mesenterica
superior und Vena mesenterica sup. vom unteren Rand des Pankreas ab (der geschont
werden niufj!) mit sämtlichen Ästen und Hauptarkaden von Flex. duodenojejunalis
bis Flexura coli sinistra. Die Endverzweigungen zum Darm sind an drei Stellen
vollständig auszupräparieren: 1. an der Flexura duodenojejunalis, 2. an einer mittleren
Jejunumschlinge, 3. an der Ileozaekalregion (A. appendicularis). Darauf Freilegen
der A. und V. mesenterica inferior und ihrer Äste bis zur A. haemorrhoidalis sup.
Aufsuchen der Vasa spermatica interna vom inneren Leistenring aus und Verfolgen
bis zum Ursprung aus der Aorta bzw. Mündung in Vena renalis links und Vena
cava inferior rechts (bei der Frau vom Ovarium aus die Vasa ovarica). Aufsuchen
der Harnleiter (Abb. 135).

c) Herausnahme des Darmes: Zuerst werden sämtliche, im vorliegenden
Fall vorhandenen Rezessus festgestellt (S. 259, 260). Quere Durchtrennung des
Darmes am Anfang des Jejunum, von da ab Ablösung am Ansatz des Mesenterium
an der Darmwand. Nachdem in dieser Weise der Dünndarm abpräpariert ist, werden
die Verwachsungsfelder des Dickdarmes an der hinteren Bauchwand (S. 247, 248,
Abb. 135) sorgfältig gelöst, unter Schonung der dahinterliegenden Faszien. Schließ-
lich quere Durchtrennung des Darmes kaudal vom Colon sigmoideum. Wegnahme
der Reste des Mesenterium und Mesokolon. Die Stümpfe der A. und V. mesentericae
sup. und inf., die Duodenalschlinge und Pankreas verbleiben zunächst in situ!

d) Herausnahme von Magen, Duodenum, Pankreas und Milz im
Zusammenhang: Ablösen des Duodenum und. Pankreaskopfes von der hinteren
Bauchwand unter sorgfältiger Schonung der Fascia praerenalis. Beziehung des
Peritonaeum zur rechten und linken Niere (S. 369). Der Gefäßstiel an der Rück-
fläche des Pankreas bleibt in situ in der Leiche. Dann Ablösen der Milz (Lig. lieno-
renale, S. 370), des Pankreasschwanzes und -körpers von links nach rechts bis das
Pankreas ganz gelockert ist. Präparation des Hiatus oesophageus des Zwerchfelles,
Durchschneiden des Ösophagusendes (S. 214), der Nervi vagi (S. 218, 234), endlich
der A. coeliaca und A. mesenterica sup. am Ursprung aus der Aorta. Jetzt ist der
ganze Komplex frei und kann herausgenommen werden.

e) Hintere Bauchwand (S. 261): Darstellung der Zwerchfellücken mit heraus-
tretenden Nervi splanchnici majores et minores, Venae azygos et hemiazygos (Bd. 1,
S. 197). Schließlich muß das Ganglion coeliacum mit seinen Verbindungen vollständig
präpariert sein (Bd. 3). Plexus renalis et suprarenalis (S. 368). Cisterna chyli (S. 280).
Nebennieren mit Blutgefäßen (S. 393, 396). Die Fascia praerenalis wird längs
gespalten und entfernt, dadurch die Vorderfläche der Nieren und ihrer Blutgefäße
freigelegt (S. 369, 365). Die Lage der.Niere zu den Rippen ist abzutasten (S. 370).
Auspräparieren der Aorta mit allen Ästen, Vena cava inferior mit Ästen, Grenz-
strang des Sympathikus, Ureter (bis zum Beckeneingang). Von allen Teilen wird
nur die Vorderseite präpariert, sie verbleiben der hinteren Bauchwand angeheftet
in situ (die Nieren und Nebennieren werden mit den Organen des kleinen Beckens
gemeinsam behandelt, Abschnitte VI und VII).

4. Präparation der herausgenommenen Organe gemäß den Regeln in
Abschnitt IV mit den entsprechenden Änderungen (gemäß den bereits in situ vor-
genommenen Präparationen). Man beginne an Magen, Milz, Pankreas und Duo-
denum mit der Darstellung der Gefäße, soweit noch nicht geschehen usw. Alle
Organe werden bis zuletzt aufgehoben. Abgabe,

VI. Männlicher Urogenitalapparat.

(Präparation der aus dem Körper herausgenommenen Eingeweide.)

1. Inspektion und Palpation: Die Organe werden in die richtige Lage
gebracht und in ein knöchernes Becken hineingepaßt (Abb. 211). Anheftung der
Corpora cavernosa penis und des weichen Beckenbodens am Knochen (Abb. 227,
239). Excavatio rectovesicalis und Lage der leeren Blase zur Symphyse (S. 383).
Umschlagsstellen des viszeralen Peritonaeum in das parietale (S. 293). Abtasten
 
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