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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 2): Eingeweide (Einschliesslich periphere Leitungsbahnen, I. Teil) — Berlin, Heidelberg, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.15150#0701

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692

Anhang: Präparierregeln.

Vena portae, A. hepatica und Ductus choledoehus werden durchschnitten und dadurch
die Leber isoliert. Die Vena cava inferior wird, falls dies nicht schon bei der Heraus-
nahme der Eingeweide aus der Leiche geschehen ist, jetzt abpräpariert und die
Fossa venae cavae dargestellt (S. 314). Man reinigt die Leberpforte und sucht das
Ligamentum venosum Arantii (S. 315). Alle nicht von Serosa bedeckten Flächen
des Organs müssen exakt begrenzt und die Lappen und ihre Varietäten bestimmt
sein (S. 308 — 312). Schließlich werden an einer geeigneten Stelle Äste der Pfort-
ader und. Gallengänge in das Lebergewebe hinein verfolgt und bis an dieselbe Stelle
hin Äste der Lebervene dargestellt, so daß man die Beziehungen beider zueinander
und zu den Leberlappen sieht (Abb. 161c, d, Abb. 165).

c) Magen: Form des Magens bei der Leiche (S. 219). Die Gefäße des Magens
werden dargestellt (S. 234). Dann wird das Netz abgetrennt und der Magen jenseits
des Sphincter pylori abgeschnitten. Man bindet einen Tubus in die Kardia ein,
schnürt das Pylorusende des Magens zu und spannt das Organ durch Einblasen von
Luft, so daß man die Muskulatur präparieren kann (S. 221 — 223). Die Serosa ist
sehr sorgfältig abzuziehen. Man sondere, von der kleinen Kurvatur beginnend,
die longitudinalen, transversalen und die tiefer als letztere liegenden schrägen Muskel-
züge. Schließlich wird der Magen längs der großen Kurvatur aufgeschnitten und die
Schleimhaut studiert (S. 227).

d) Milz: Der Hilus muß auspräpariert sein, ehe das Organ abgelöst wird (Abb.
276). Bei fortgeschrittener Mazeration empfiehlt es sich, ein Stückchen unter Wasser
zu kneten, bis das Stützgerüst der Pulpa isoliert heraustritt (S. 583). Malpighisehe
Körperchen.

e) Duodenum: Es wird vom Jejunum an der Flexura duodenojejunalis abge-
trennt und gemessen (S. 281). Dann werden vorsichtig beide Muskelschichten unter
Wasser an einer Stelle der Pars descendens von außen abgelöst. Man sieht jetzt
die Brunner sehen Drüsen in der Submukosa (S. 284). Aufschneiden der Länge
nach, inneres Relief (S. 283).

f) Jejunum und. Ileum: Zuerst werden alle Mesenterialgefäße gereinigt
(Abb. 136), dann wird nach Untersuchung auf ein eventuell vorhandenes Meckel-
sches Divertikel (S. 286) das Ileum 10 cm weit von der Ileozaekalklappe entfernt
abgeschnitten, das Mesenterium vom Darm abgelöst und der ganze Darm dem
Mesenterialansatz entlang aufgeschnitten. Man legt ihn dabei als zusammenhängenden
Streifen in Schlangenlinien auf ein Brett, bestimmt die Unterschiede zwischen
Jejunum und Ileum, sucht die Peyersehen Haufen usw. (S. 226, 267, 274).

g) Zaekum: Dieses wird mit einem Stück des Colon ascendens vom übrigen
Dickdarm abgeschnitten und aufgeblasen. Man säubert die 3 Tänien und verfolgt
sie bis zum Wurmfortsatz (S. 287). Dann wird das ganze Stück zum Trocknen
aufgehängt. Später (am folgenden Tage) wird der Ileozaekalklappe gegenüber ein
Fenster in den erhärteten Darm geschnitten, so daß die Klappe in situ sichtbar ist
(Abb. 152 c).

h) Kolon und Rektum: Appendices epiploicae (S. 291), Plicae semilunares
und Haustra (S. 290). Je ein Stück von 15 cm Länge vom Kolon und Mastdarm
wird aufgeblasen und das verschiedene Verhalten der Längsmuskulatur verglichen
(S. 290, 295). Die Tänien des Kolonstückes werden präpariert und dann durch-
trennt. Man mißt, um wieviel sich daraufhin das Stück verlängern läßt. Auf-
schneiden eines zweiten Kolonstückes der Länge nach, Relief der Schleimhaut
(S. 291). Abgabe.

V. Bauch- und Beckensitus.

(Präparation der im Körper befindlichen Eingeweide. Nach Ausarbeitungen von
Professor Elze, Heidelberg 1918, und von Professor Vogt, Würzburg 1922.)

1. Einleitendes Studium:

a) Inspektion und Präparation der Bauchwand von außen: Rippen-
bogen, Costae fluetuantes (Bd. 1, S. 141), Crista iliaca (Bd. 1, S. 460, 466), Lig.
inguinale, Tub. pubicum, Samenstrang, auf Hernien achten! (Bd. 1, S. 177, 189).

Regionen des Abdomens (Bd. 1, S. 9). - Bei intakter Bauchwand: Fettvertei-
lung, Linea alba, Rektus mit Inskriptionen, Muskelecke des Obliquus ext., Präpara-
tion des Anulus inguin. subeut. (Bd. 1, S. 178, 174, 177). — Bei präparierten Bauch-
muskeln Studium derselben (Bd. 1, Tabelle S. 150). - Aufheben der Bauchwand
zur Demonstration der Luftdruckwirkung (analoges Verhalten bei leerem und ge-
fülltem Magendarmkanal usw.). Anstechen des Peritonaeum (Einströmen der Luft
und Verschwinden der Luftdruckwirkung).

b) Bauchwand von innen: Schnitte a) vom Nabel bis zum Proc. xiphoides,
ein wenig links von der Medianlinie; b) unterhalb des Nabels, von diesem beiderseits
 
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