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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 2): Eingeweide (Einschliesslich periphere Leitungsbahnen, I. Teil) — Berlin, Heidelberg, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.15150#0697

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688

Anhang: Präparierregeln.

und auf der intakten Seite der M. pharyngopalatinus von innen nach Entfernung
der Schleimhaut dargestellt (S. 95).

4. Weicher Gaumen: Die Verbindungen der Mund- und Rachenhöhle mit-
einander, mit der Nasenhöhle und mit dem Kehlkopfinneren vergegenwärtige man
sich durch Zuhilfenahme des Skelettes (Abb. 56, Schema). Die Ursprungsstellen
des Constrictor pharyngeus superior (S. 101), des Levator und Tensor veli palatini
am Schädel werden gesucht (S. 91, 93). Die Präparation beginnt mit dem Muse,
uvulae (S. 95), der median nach Entfernung der Schleimhaut von der nasalen Fläche
des Gaumens aus zu finden ist. Auf der vorderen Schnittfläche ist der Levator
veli pal. (S. 93) zu sehen. Diesen verfolgt man in den weichen Gaumen hinein.
Vom Tensor ist nur die aponeurotische Ausbreitung im herausgeschnittenen Präparat
vorhanden (S. 92). Zum Schluß wird der Gaumen median durchschnitten und
auseinandergeklappt. Die Tonsilla palatina wird jetzt ganz freigelegt und vor und
hinter ihr werden der M. glossopalatinus und M. pharyngopalatinus dargestellt
(S. 95).

5. Zunge: Man inspiziert zuerst die bisher nicht oder nur mangelhaft sicht-
baren Gebilde am Zungengrunde. Man sucht den N. glossopharyngeus (S. 74)
neben dem M. stylopharyng. und der Tonsille. Von den Eigenmuskeln der Zunge
läßt sich der M. longitudinalis inferior (S. 90) von unten im ganzen darstellen. Die
übrigen (S. 83) werden auf Querschnitten studiert, die in Abständen von je einer
Fingerbreite von der Spitze nach der Basis zu angefertigt werden. Die Scheiben
werden nebeneinander gelegt. In der Spitze suche man die Blandin-Nuhnsche
Drüse (S. 83).

6. Kehlkopf (S. 146): Ehe mit der Präparation begonnen wird, repetiere man
das bisher Präparierte und entferne dann alle Muskeln. Nur das Zungenbein, die
Membrana hyothyroidea mit N. und A. laryng. sup., Kehlkopf, Trachea und N. recur-
rens bleiben erhalten. Inspektion des Kehlkopfeinganges (Plicae aryepiglotticae
mit Tuberc. cuneiforme und corniculatum, S. 153), der Stimm- und Taschenbänder
(S. 155), des Recessus piriformis und des übrigen Reliefs (S. 172). Zuerst wird der
M. cricothyreoideus präpariert (S. 161), dann der Muskel der einen Seite von der
Insertion am Schildknorpel abgelöst, das Gelenk zwischen Thyreoid und Krikoid
an dieser Seite geöffnet und die Schildknorpelplatte durch Schnitte gegen ihre
Hinterfläche isoliert. Der Schildknorpel läßt sich dadurch an dieser Seite so weit
lüften, daß etwa 2 mm neben der Medianlinie und parallel zu dieser mit dem Messer
eingeschnitten und fast die ganze Hälfte der Platte entfernt werden kann, ohne an
den unter ihr liegenden Teilen etwas zu verletzen. Nun sind alle Kehlkopfmuskeln
zugänglich. Man entfernt die Schleimhaut und sucht die Arytaenoidei (S. 164,
165), Cricoarytaenoidei (S. 163, 164), und den Thyreoarytaenoideus (S. 165, 166),
schließlich die Züge zur Epiglottis (S. 167). Sind alle Muskeln gefunden, so wird
das Krikoid median auf seiner Hinterseite von oben nach unten gespalten, ebenso
die M. arytaenoidei. Der Kehlkopf wird dann auseinandergeklappt. Man bestimmt
auf der Innenfläche die Stimm- und Taschenbänder, sondiert den Sinus Morgagni
und präpariert auf der Seite, auf welcher der Schildknorpel erhalten ist, den M. vocalis
(S. 166). Abgabe des Muskelpräparates! Schließlich werden alle Muskeln entfernt,
dabei wird auf der Seite, auf welcher die Schildknorpelplatte entfernt ist, der Conus
elasticus (S. 152) dargestellt (medial vom M. thyreoarytaenoideus internus gelegen),
dann werden alle Knorpel und Bänder der intakten Kehlkopfseite freigelegt (S. 148).

II. Brusteingeweide.

(Präparation der aus dem Körper herausgenommenen Eingeweide.)

1. Inspektion: Die einzelnen Organe sind zu bestimmen, ohne ihren natür-
lichen Zusammenhang zu verändern. Etwaige Verwachsungen der Lungenober-
fläche mit dem Mediastinum werden vorsichtig gelöst (man frage den Assistenten).
Pleura visceralis, mediastinalis, pericardiaca (S. 203, 204). Lig. pulmonale (S. 186).
Die Eingeweide werden zuerst so gelagert, daß sie der Lage der Leiche auf dem
Rücken entsprechen; dann wende man und stelle die Situation bei Bauchlage der
Leiche her.

2. Präparation:

a) Nerven im vorderen Mediastinum: Man sucht die beiden Nervi phrenici
(S. 210) und legt sie frei durch Spaltung der Pleura mediastinalis (S. 678). Sie bleiben
mit der Unterlage (Perikard, Vena cava sup.) im Zusammenhang. Der Verlauf, die
Beziehungen zu den Nachbarorganen, das Verhältnis zur oberen und unteren Fläche
des Zwerchfells werden bestimmt. Dann sucht man im vorderen oberen Mediastinum
die beiden Vagi auf (rechts vor der A. subclavia, links vor der Aorta) und verfolgt
 
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