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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 2): Eingeweide (Einschliesslich periphere Leitungsbahnen, I. Teil) — Berlin, Heidelberg, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.15150#0533

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521

Weibliche Geschlechtsorgane.

(Abb. 260); Anastomosen führen zu sämtlichen Beckenvenen und Venen der äußeren
Genitalien, der Abfluß geht zur Vena hypogastrica. Die Venenplexus, welche den
Columnae rugarum zugrunde liegen, haben kavernösen Charakter und stehen mit
dem kavernösen Gewebe der äußeren Genitalien im Zusammenhang.

Die reichlichen Lymphgefäße formen in der Wand der Scheide Netze. Vom
oberen Teil der Scheide führen die Abflüsse zu den Lymphknoten längs der A. hypo-
gastrica, vom unteren Teil der Scheide zum Mastdarm und zu den äußeren Geni-
talien, von dort zu den Lymphknoten der Leistengegend.

Die Innervation ist die gleiche wie bei der Gebärmutter. In das perivaginale
Nervengeflecht sind zahlreiche Ganglienzellen eingelagert. Die Empfindlichkeit
der Schleimhaut gegen manche Eeize, z. B. gegen Wärme, ist auffallend gering,
so daß heiße Spülungen, die von den äußeren Geschlechtsorganen nicht vertragen
werden, in der Scheide keine Schmerzen verursachen. Auch die sonstige Schmerz-
empfindlichkeit ist nicht groß.

5. Außere weibliche Geschlechtsorgane.

wertige ^e Entstehung der weiblichen Scham, Pudendummuliebre, aus einem
Teile beider mit den männlichen Genitalien äußerlich identischen Ausgangsstadium wurde
schlechter früher beschrieben (S. 427 u. f., Abb. 210, 244, 245). Ich gebe hier eine kurze
tabellarische Übersicht über die Genitalien beider Geschlechter im fertigen
Zustande, welche die gleichwertigen Teile bei Mann und Weib nebeneinander
stellt. Die Erklärung der einzelnen Bestandteile der weiblichen äußeren Ge-
schlechtsorgane wird erst aus der speziellen Beschreibung hervorgehen.

Männlich (Abb. 245b). WeiblichT(Abb. 245c).

1. Pars prostatica urethrae, bis zur
Einmündung der Ductus ejacula-
torii, Ductus prostatici und des
Utriculus prostaticus.

2. Mündungsstelle des Utriculus pro-
staticus auf dem Colliculus semi-
nalis.

3. Mündungen der Ductus prostatici
auf dem Colliculus seminalis.

1. Weibliche Harnröhre (Abb. 245c).
Das Orificium externum urethrae
entspricht einer Stelle kurz distal
vom Colliculus seminalis d. Mannes.

2. Orificium s. Introitus vaginae (Hy-
men).

3. Mündungen der Ductus paraure-
thrales neben dem Orificium ure-
thrae im Vestibulum vaginae (funk-
tionell von der Prostata verschie-
den).

4. Männliche Harnröhre (Canalis uro- 4. Vestibulum vaginae s. Vulva (Sinus

genitalis), abzüglich des obersten
Teiles der Pars prostatica.

Glandulae bulbourethrales (Cow-

urogenitalis; bei Hypospadie be-
steht auch beim Manne statt eines
Canalis ein Sinus urogenitalis).
5. Glandulae vestibuläres majores

peri). (Bartholini).

6. Bulbus urethrae mit angedeuteter 6. Bulbus vestibuli, Paarigkeit oft
Paarigkeit (Hemisphaeria bulbi). vollkommen.

7. Corpora cavernosa penis. 7. Klitoris.

8. Präputium und anschließend daran 8. Große Schamlippen,
die Haut des männlichen Gliedes
und Hodensackes.

9. Haut auf der Eichel des Penis (mit 9. Kleine Schamlippen, gegen das
dem Corpus cavernosum glandis Corpus clitoridis frei,
verwachsen).

DteiieCder1' Beim Mann sind die äußeren Geschlechtsteile unverhüllt außer durch die

Lebenden, Behaarung, welche aber nur die Wurzel des Gliedes bedeckt. Beim geschlechts-

Uber sieht D °
 
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