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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 2): Eingeweide (Einschliesslich periphere Leitungsbahnen, I. Teil) — Berlin, Heidelberg, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.15150#0700

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Baucheingeweide.

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Exartikulation in der Artieul. sternocost., so daß die Pleura beiderseits unverletzt
freiliegt, ebenso das Perikard an der Stelle etwa des 6. Rippenknorpels links, S. 679).
Längsschnitt beiderseits durch die Pleura sternocostalis 2 — 3 Finger breit vom
Sternalrande. Betrachten und Abtasten der Pleura parietalis und des Mediastinuni
(von beiden Seiten zugleich, um die verschiedene Breite und Lage zum Sternum
— auch des Perikardes — festzustellen) und der Ubergänge der Pleura sternocostalis
in die Pleura mediastin. bzw. pericardiaca (S. 203 — 210).

4. Entfernen des Brustbeines: Quere Sägeschnitte a) unmittelbar unter
der Incis. juguL sterni durch das Manubrium und die 1. Rippe; b) unmittelbar
oberhalb des Proc. xiphoides. Die obere und untere Thoraxapertur bleiben erhalten,
wenn jetzt das Sternum zwischen den beiden Sägeschnitten herausgenommen wird.
Lungen und Lungenlappen (S. 179—184; jede Lunge wird aus der Pleurahöhle
herausgewälzt (S. 187); bei Adhäsionen soweit möglich künstliche Lösung (S. 181).
Lig. pulmonale, S. 186, Umfassen des Hilus mit Daumen und Zeigefinger einer Hand
des Untersuchers). Atemmechanismus (Bd. 1, S. 212 u. ff.).

5. Präparation des Mediastinum: a) Verhalten der Pleura zum Herzbeutel
(Sinus costomediastinalis, S. 207, absolute Herzdämpfung, S. 681). Stumpfes
Abdrängen der Pleura mediastinalis vom Perikard soweit möglich, so daß dessen
Vorderfläche ganz freiliegt, Lage des Herzens (S. 679). Nervus phrenicus beiderseits
durch das Perikard durchscheinend (S. 678). Beide Nerven werden nur kranial vom
Herzbeutel freigelegt (unter Durchschneidung der Pleura), b) Thymusrest (S. 122),
Vv. anonymae, Vena cava superior mit Einmündung der Vena azygos (Abb. 114.
siehe Gefäße Bd. 3). c) Einführen einer Sonde in das Perikard, Feststellen der
Umschlagstellen an den großen Gefäßen (S. 677). d) Arcus aortae mit den Anfangs-
stücken seiner großen Äste (Abb. 328). Nn. vagi, links auch Abgang des N. recurrens
(Abb. 114 und Bd. 3).

6. Herausnahme der Eingeweide durch den Diener (sie werden aufgehoben bis
zur Abgabe). Sinus phrenicocostales (S. 206). Präparation der Gebilde vor und
neben der Wirbelsäule: Interkostalgefäße (Bd. 3). Ductus thoracicus (S. 542 und
Bd. 3), Grenzstrang des Sympathicus und Nervi splanchnici (Abb. 114 und Bd. 3).

7. Präparation der Eingeweide nach den Regeln des vorhergehenden Abschnittes.
Abgabe.

IV. Baiicheingeweide.

(Präparation der aus dem Körper herausgenommenen Eingeweide.)

1. Inspektion: Sämtliche Organe werden bestimmt und ■ ohne die natür-
lichen Zusammenhänge zu verletzen — so gelagert, daß die Eingeweide der Situation
in der Leiche in Rückenlage entsprechen. Man präge sich diese Anordnung durch
wiederholtes Durchgehen der Lage der Teile im ganzen und einzelnen gut ein. Dann
werden die Organe so umgedreht, daß sie der Situation der Leiche in Bauchlage
entsprechen. In dieser Lage beginnt die Präparation.

2. Präparation (alle Organe werden bis zur Abgabe aufgehoben): Sind an dem
Präparat die Aorta und die Nieren noch vorhanden, so wird mit der Präparatiou
der Äste der Aorta (Aa. lumbales, renales, suprarenales) und der etwa noch vor-
handenen Zwerchfellreste begonnen. Daran schließt sich die Präparation der Nieren
(Hilus!), Ureteren und Nebennieren an (S. 369, 376, 393).

a) Pankreas und benachbarte Gefäße: Die Vena und A. lienalis werden
gesäubert und bis zu den Stämmen der V. portae und A. coeliaca verfolgt (Sulci ent-
sprechenden Namens, S. 301). Falls das Lig. hepatoduodenale nicht beim Bauch-
situs auspräpariert war, geschieht dies jetzt (S. 253). Die Hinterseite des Pankreas
wird gesäubert, die Form und Grenzen dieser Drüse genau dargestellt (S. 299) und
der Stumpf der A. mesenterica sup. und inf. gesucht (Abb. 137). Die Lage dieser
Gefäße und der Vena portae zum Pankreas und Duodenum muß ersichtlich sein.
Dann wird auf der Hinterseite des Schwanzes des Pankreas in der Längsachse des
Organs eingeschnitten und der Ductus pancreaticus freigelegt (S. 299). Man führt
in ihn, sobald wie möglich, eine Sonde ein und schiebt sie vorsichtig bis zum Ein-
tritt in das Duodenum vor. Längs der Sonde wird der Ausführungsgang aufgedeckt,
ohne ihn aufzuschneiden. Auch der Ductus accessorius wird freigelegt. Eine zweite
Sonde führt .man durch den Ductus choledochus in das Duodenum ein (S. 283).
Dann wird ein Fenster in letzteres gerade der Mündungsstelle der Drüsengäiige
gegenüber geschnitten, um beobachten zu können, wie die Sondenköpfe in das
Duodenum eintreten (Plica longitudinalis und Vater sches Divertikel, Abb. 149 b).

b) Leber: Die Gallenblase wird im Zusammenhange mit dem Ductus cysticus
und Ductus choledochus präpariert, schließlich abgelöst und aufgeschnitten; man
studiert die Schleimhaut unter Wasser. Heister sehe Klappe (S. 333 — 336). Die-

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