DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.15150#0696
A n h a n g.
Präparierregeln.
I. Halseingeweide.
(Präparation der aus dem Körper herausgenommenen Eingeweide.)
1. Inspektion und Palpation: Man bestimme auf der Zunge die verschie-
denen Papillen (S. 78 — 81), an ihrer Unterfläche die Plicae (S. 77). Das Gaumen-
segel und der Isthmus faucium werden gesucht (S. 91, 96); ferner Tonsillen (S. 117),
Zungenbein (Bd. 1, S. 736), Schilddrüse (S. 127), Luft- und Speiseröhre (S. 173,
212). Man passe die Eingeweide in einen Schädel mit Unterkiefer ein und ver-
gegenwärtige sich (auch später bei der Präparation immer aufs neue) die Lage und
Anheftungen der Weichteile am Skelett.
2. Präparation der vorderen Halspartie (Zungenbeinmuskeln, Bd. 1,
S. 203, 742): Man beginnt mit der Säuberung etwaiger Beste des Platysma (Bd. 1,
S. 748), des M. sternocleidomastoideus (Bd. 1, S. 232) und der Vena jugularis externa
und stellt sorgfältig die Bestandteile des Gefäßnervenbündels dar (A. carotis, V. jugu-
laris interna, N. vagus). Die unteren Zungenbeinmuskeln werden gesäubert und
gegen das Zungenbein emporges,chlagen (außer dem M. thyreo-hyoideus). Die A.
thyreoidea sup. mit ihren Asten wird zugänglich, ebenso die A. laryngea sup. und
der Nervus laryngeus sup. (Abb. 87c), die bis zum Bande des M. thyreohyoideus
zu verfolgen sind. Die Teile der Schilddrüse (evtl. M. levator glandulae, S. 129),
ihre Beziehungen zur A. thyreoidea inf. und zum N. recurrens werden festgestellt.
Darauf wird die Gegend oberhalb des Zungenbeins vorgenommen. Ist die Gland.
submaxillaris noch nicht präpariert, so geschieht das jetzt (S. 68). Die A. maxil-
laris ext. wird aus ihr herausgelöst. Die Drüse bleibt an ihrem Ausführungsgang
hängen. Der N. hypoglossus und N. lingualis mit dem Ganglion submaxillare sind
unter der Drüse zu finden. Man legt die A. lingualis bis zum Rand des M. hyo-
glossus (der nicht durchschnitten werden darf) frei. Man hüte sich, den Digastricus
(Bd. 1, S. 746) vom Zungenbein, mit dem er aponeurotisch verbunden ist, abzu-
lösen. Den Schluß bildet die Darstellung der von unten in die Zunge eintretenden
Muskeln (M. hyoglossus, genioglossus, S. 86, 87) und die Präparation der Glandula
sublingualis (S. 67), welche von der Mundhöhlenseite aus durch Entfernung der
Schleimhautreste freigelegt wird. Neben ihr liegt der Ductus submaxillaris und
der Nervus lingualis, die sich spiralig überkreuzen.
3. Pharynxmuskulatur: Die Muskeln werden gespannt durch Ausstopfen des
Pharynx und der Speiseröhre mit einem sich nach unten konisch verjüngenden
Holzstab (man frage den Assistenten). Zuerst stellt man den Constrictor inferior
dar (S. 102) und hebt bei der Säuberung der Ursprünge die Schilddrüse ab. Man
achte bei frischen Präparaten auf die Epithelkörperchen (Gl. parathyreoideae,
S. 126). Die herausgenommene Schilddrüse wird in Schnitte zerlegt und entfernt.
Der obere Rand des Constrictor inferior wird scharf dargestellt, indem die obersten
Pasern von der Schildplatte des Kehlkopfes aus aufwärts gesäubert werden. So
begrenzt man leicht diesen Muskel gegen den Constrictor medius, dessen Ursprünge
vom großen und kleinen Zungenbeinhorn zu suchen sind (S. 102). Die Grenze des
Medius gegen den Superior bildet der M. stylopharyngeus (S. 102). Die vollkommene
Darstellung des Constrictor medius wird auf einer Seite vorgenommen, indem der
Constrictor inferior vom oberen Rand aus unterminiert und in der Mitte seiner
Fasern von oben nach unten durchtrennt wird. Man überzeugt sich, daß der größte
Teil des Constrictor medius unter ihm liegt. Ebenso wird der Constrictor medius
einseitig vom oberen Rand aus durchtrennt, um den Constrictor superior (S. 101)
ganz freizulegen. Die Pharynxwand wird in der Medianlinie ganz aufgeschnitten
Präparierregeln.
I. Halseingeweide.
(Präparation der aus dem Körper herausgenommenen Eingeweide.)
1. Inspektion und Palpation: Man bestimme auf der Zunge die verschie-
denen Papillen (S. 78 — 81), an ihrer Unterfläche die Plicae (S. 77). Das Gaumen-
segel und der Isthmus faucium werden gesucht (S. 91, 96); ferner Tonsillen (S. 117),
Zungenbein (Bd. 1, S. 736), Schilddrüse (S. 127), Luft- und Speiseröhre (S. 173,
212). Man passe die Eingeweide in einen Schädel mit Unterkiefer ein und ver-
gegenwärtige sich (auch später bei der Präparation immer aufs neue) die Lage und
Anheftungen der Weichteile am Skelett.
2. Präparation der vorderen Halspartie (Zungenbeinmuskeln, Bd. 1,
S. 203, 742): Man beginnt mit der Säuberung etwaiger Beste des Platysma (Bd. 1,
S. 748), des M. sternocleidomastoideus (Bd. 1, S. 232) und der Vena jugularis externa
und stellt sorgfältig die Bestandteile des Gefäßnervenbündels dar (A. carotis, V. jugu-
laris interna, N. vagus). Die unteren Zungenbeinmuskeln werden gesäubert und
gegen das Zungenbein emporges,chlagen (außer dem M. thyreo-hyoideus). Die A.
thyreoidea sup. mit ihren Asten wird zugänglich, ebenso die A. laryngea sup. und
der Nervus laryngeus sup. (Abb. 87c), die bis zum Bande des M. thyreohyoideus
zu verfolgen sind. Die Teile der Schilddrüse (evtl. M. levator glandulae, S. 129),
ihre Beziehungen zur A. thyreoidea inf. und zum N. recurrens werden festgestellt.
Darauf wird die Gegend oberhalb des Zungenbeins vorgenommen. Ist die Gland.
submaxillaris noch nicht präpariert, so geschieht das jetzt (S. 68). Die A. maxil-
laris ext. wird aus ihr herausgelöst. Die Drüse bleibt an ihrem Ausführungsgang
hängen. Der N. hypoglossus und N. lingualis mit dem Ganglion submaxillare sind
unter der Drüse zu finden. Man legt die A. lingualis bis zum Rand des M. hyo-
glossus (der nicht durchschnitten werden darf) frei. Man hüte sich, den Digastricus
(Bd. 1, S. 746) vom Zungenbein, mit dem er aponeurotisch verbunden ist, abzu-
lösen. Den Schluß bildet die Darstellung der von unten in die Zunge eintretenden
Muskeln (M. hyoglossus, genioglossus, S. 86, 87) und die Präparation der Glandula
sublingualis (S. 67), welche von der Mundhöhlenseite aus durch Entfernung der
Schleimhautreste freigelegt wird. Neben ihr liegt der Ductus submaxillaris und
der Nervus lingualis, die sich spiralig überkreuzen.
3. Pharynxmuskulatur: Die Muskeln werden gespannt durch Ausstopfen des
Pharynx und der Speiseröhre mit einem sich nach unten konisch verjüngenden
Holzstab (man frage den Assistenten). Zuerst stellt man den Constrictor inferior
dar (S. 102) und hebt bei der Säuberung der Ursprünge die Schilddrüse ab. Man
achte bei frischen Präparaten auf die Epithelkörperchen (Gl. parathyreoideae,
S. 126). Die herausgenommene Schilddrüse wird in Schnitte zerlegt und entfernt.
Der obere Rand des Constrictor inferior wird scharf dargestellt, indem die obersten
Pasern von der Schildplatte des Kehlkopfes aus aufwärts gesäubert werden. So
begrenzt man leicht diesen Muskel gegen den Constrictor medius, dessen Ursprünge
vom großen und kleinen Zungenbeinhorn zu suchen sind (S. 102). Die Grenze des
Medius gegen den Superior bildet der M. stylopharyngeus (S. 102). Die vollkommene
Darstellung des Constrictor medius wird auf einer Seite vorgenommen, indem der
Constrictor inferior vom oberen Rand aus unterminiert und in der Mitte seiner
Fasern von oben nach unten durchtrennt wird. Man überzeugt sich, daß der größte
Teil des Constrictor medius unter ihm liegt. Ebenso wird der Constrictor medius
einseitig vom oberen Rand aus durchtrennt, um den Constrictor superior (S. 101)
ganz freizulegen. Die Pharynxwand wird in der Medianlinie ganz aufgeschnitten