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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 2): Eingeweide (Einschliesslich periphere Leitungsbahnen, I. Teil) — Berlin, Heidelberg, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.15150#0219

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Verdauungskanal.

Fascia Mit den Rippenköpfchen und mit den Bandverbindungen zwischen Köpfchen

phrenico- un(j Wirbelkörpern ist die Pleura besonders fest verwachsen (in Abb. 114 abpräpariert).
PiicaeVcii- Auch an der tiefsten Stelle des Sinus phrenicocostalis hängt die Pleuragrenze mit
posae, villi straffen Bindegewebszügen am Zwerchfell. Man vergegenwärtige sich nach Abb. 99 b
und 99c, daß in dem Streifen kaudal von der violetten Zone bis zum Bippenrand
das Zwerchfell mit den Bippen und mit der Faszie der Zwischenrippenmuskeln
durch lockeres Bindegewebe verlötet ist (Abb. 86). An diese Bindegewebszüge
grenzt zu oberst der feste Bing, welcher die untere Grenze des Pleurasackes fixiert
und sichert, Fascia phrenicopleuralis.

In den Sinus liegen sehr häufig Fettansammlungen, welche hernienartig die
Pleura parietalis vor sich herstülpen, Plicae adiposae (Abb. 114, 112). Auch in
diesem Fall füllt die Lunge den Sinus nicht ganz aus, weil es ihr durch die Fett-
ansammlung verwehrt ist. Die Pleura visceralis hat Fortsätze feinster Art, Villi
pulmonales, 1 mm lange zylindrische Fädchen, die namentlich an den Bändern
des Unterlappens sitzen.

irthmin Mittelfell , Mediastinum, heißt die senkrechte Scheidewand, welche
das Innere des Brustkorbes in eine rechte und linke Pleurahöhle zerlegt. Die
Pars mediastinalis jneurae überzieht das Mittelfell beiderseits. Da an ihr die
Lungenwurzel befestigt ist, nennt man das vorn davon gelegene Feld Medi-
astinum anterius, das nach hinten bis zur Wirbelsäule reichende Feld Medi-
astinu m posterius. Im kranialen Teil des Brustkorbes ist die Grenze zwischen
beiden nur ideell in der Verlängerung der Lungenwurzel zu ziehen, im kau-
dal en Teil ist sie durch das Ligamentum pulmonale angezeigt. Bei eröffnetem
Brustkorb sinkt das Mittelfell zusammen; insbesondere das Mediastinum posterius
wird beim liegenden Leichnam durch das Gewicht des Herzens zusammen-
gedrückt. Im Röntgenbild sieht man die wahre Ausdehnung (Abb. 103b), das
helle Feld hinter dem Herzschatten, in welches sich der Bronchialbaum proji-
ziert). Die zahlreichen Organe, weiche zwischen den beiden mediastinalen
Blättern der Pleurasäcke liegen, rechnen zum Mediastinum. Sie werden durch
fettreiches Bindegewebe zusammengehalten.

Im vorderen Mediastinum liegt am meisten unten das Herz mit dem Herz-
beutel, weiter oben die Thymus resp. der ihr beim Erwachsenen entsprechende
Fettkörper, die großen G-efäße des Herzens (S. 641, Abb. 114, 308) und die beiden
Nervi phrenici. Die Begrenzung des vorderen Mediastinum gegen die vordere Brust-
wand hat die Form zweier mit den Spitzen gegeneinander gerichteter Dreiecke
(Abb. 113). Das obere Dreieck mit nach unten gerichteter Spitze entspricht der
Thymus, die hier dem Manubrium sterni zunächst gelegen ist, und den unter ihr
verborgenen Blutgefäßen (Abb. 114). Dieses Dreieck heißt Trigonum thymicum.
Das andere, mit der Spitze nach oben gewendete Dreieck heißt Trigonum peri-
cardiacum, weil hier der Herzbeutel mit dem Herzen das Mediastinum ausfüllt.

Im hinteren Mediastinum liegen die Aorta, die Vena azygos und V. hemiazygos,
die Speiseröhre, Luftröhre, die beiden Nervi vagi mit den Er. recurrentes, der Grenz-
strang des Sympathikus und der Ductus thoracicus (Abb. 114).

2. Der Verdammgskanal.

zifmKopf -^er Verdauungsschlauch im ganzen, welcher durch den Mund mit Nahrungs-
darm und mitteln gesj^eist und durch den After entleert wird, gehört zum Teil dem
Luftwegen Kopf, zum Teil dem Rumpf an. Den ersteren Teil, den Kopfdarm, haben
wir vorangestellt; er läßt außer dem für die Ernährung bestimmten Weg, die
Mund- und Rachenhöhle, noch andere Organe aus sich hervorgehen, auf welche
nicht mehr zurückzukommen ist. Ich erinnere nur daran, daß wir die für die
Atmung bestimmte Nasenhöhle in unserer Disposition an das Ende des Kopf-
darmes setzen, weil sie so an eine Abzweigimg des Rumpfdarmes anzuschließen
ist, die unteren Luftwege. Wir nehmen, nachdem wir so den gesamten Luftweg
(Respirationstraktus) im vorigen Abschnitt beendet haben, den Faden wieder
auf und wenden uns wieder dem Ernährungsweg zu. Denken wir uns in
Abb. 5 die Lnngenanlage abgeschnürt, so ist das Rohr, welches sie abgegeben
 
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