Blutlym phknot en.
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den Namen aus genetischen Gründen gelten lassen. Sie haben sekundär die
Lymphzu- und -abflüsse verloren; ihre Sinus haben dauernd ihren Inhalt
gewechselt, während die hämorrhagischen Lymphknoten dies nur vorüber-
gehend tun (Nodi haemolymphatici perpetui et transitorii). Aus den
dauernden Blutlymphknoten der Wiederkäuer fließt das Blut durch das Vas
efferens ab. das in ihrem Fall nicht der Lymph-, sondern der Blutbahn zugehört.
In allen Arten von Blutlymphknoten werden rote Blutkörperchen in ™*tder
großer Zahl zerstört. Wahrscheinlich geschieht es in geringem Grade auch Störung
in den gewöhnlichen weißen Lymphknoten. Diese Eigenschaft ist über-
haupt den Bindegewebszellen nichts Fremdes. Bei einer subkutanen Blutung
der .Haut (Blutbeule) verwandelt sich das ergossene Blut nach einiger Zeit
in Bilirubin und in weitere Abbaustufen seines Farbstoffes; man findet
mittlerweile mit dem Mikroskop Wanderzellen aus dem Bindegewebe in
dem Extravasat und sieht, daß sie mit Erythrozyten beladen sind, welche
sie durch Phagozytose in sich aufgenommen haben. In den Lymphknoten
sind die Retikulumzellen und Endothelien imstande, das gleiche zu tun.
Die Blutlymphdrüsen unterscheiden sich konstitutionell und graduell von
den genannten Vorkommnissen. Sie sind Organe, welche die> Blutzerstörung
im großen betreiben. Ganze Ballen von Hämoglobin können in ihnen von
den Retikulumzellen aufgenommen werden, so daß diese zu Riesenzellen an-
schwellen. Der Vorgang gehört zur normalen Konstitution des Organis-
mus und ist nicht atypisch wie das Extravasat bei der Blutbeule; er ist
sehr ausgiebig in seinen Wirkungen und nicht irrelevant wie bei den weißen
Lymphknoten. Wir gehen hier nicht weiter auf ihn ein, da wir in der Milz ein
Dauerorgan kennen lernen werden, welches beim Menschen die Zerstörung
der Erythrozyten so gut wie monopolisiert hat. Wird die Milz künstlich ent-
fernt, so übernehmen andere Organe (die Leber und die Lymphknoten) in ver-
mehrtem Maß die Blutzerstörung. Denn der normale Bestand des Blutes an
roten Blutkörperchen kann nur dann gesichert sein, wenn sich Auf- und Abbau
die Wage halten. Das Fehlen der Milz wird zwar ertragen, aber eben nur deshalb,
weil die Bilanz des Blutes an korpuskulären Elementen nicht ausschließlich
von ihr abhängt.
Nach anderen Autoren sind nicht die Eetikulumzellen, sondern die frei beweg-
lichen Lymphozyten diejenigen Elemente, welche die Erythrozyten durch Phago-
zytose in sich aufnehmen und vernichten.
Die vorübergehenden Blutlymphknoten können ihren Blutgehalt von auswärts ^^ß™1
beziehen, indem eine Blutung in der Nachbarschaft des Knotens abgebaut und bindungen
die Bluttrümmer in die Lymphsinus geschafft werden. Der eigentliche Prozeß
ist aber eine Blutung im Knoten selbst, und zwar wahrscheinlich an solchen Stellen,
wo vorher zahlreiche amöboid bewegliche Lymphozyten in die Gefäßwand ein-
gedrungen sind und diese porös geworden ist. Meistens sind die dünnwandigen
Venen, welche die Sinus durchqueren, um in die Trabekel einzudringen, der Sitz
der Blutung. Beim . Menschen gehören transitorische Blutlymphknoten nicht zu
den Seltenheiten. Natürlich können sie im mikroskopischen Bild ganz fehlen, wenn
zur Zeit der Konservierung des betreffenden Knotens gerade keine Blutung erfolgt
ist und die Beste der früheren resorbiert sind. Eote Knoten liegen mit Vorliebe
prävertebral in der Bauchhöhle an der hinteren Bauchwand oder prävertebral am
Halse. Nach der Exstirpation der Milz und bei Blutkrankheiten sind sie besonders
dicht in der Milzgegend gefunden worden.
Dauernde Blutlymphknoten sind bisher nur bei Wiederkäuern bekannt. Zu
ihrer Diagnose gehört der Nachweis, daß das lymphatische Bildungsgewebe rudi-
mentär ist (Kleinheit oder Fehlen der Rindenknötchen, kein Unterschied zwischen
Rinde und Mark). Dies hängt mit dem oben erwähnten Mangel an Lymphgefäßen
zusammen. Die Blutzerstörung ist zur Hauptsache geworden, die Entstehung von
Lymphkörperchen wurde dem fast ganz geopfert. Das- Blut fließt in Gefäßen zu,
welche in der Literatur als zuführende ,,Venen" bezeichnet werden. Die Sinus
sind prall mit Erythrozyten gefüllt. Das abführende Gefäß ist eine Vene, die, wie
oben erwähnt, aus dem Vas efferens entstanden ist. Die Lage der Blutlymphknoten
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den Namen aus genetischen Gründen gelten lassen. Sie haben sekundär die
Lymphzu- und -abflüsse verloren; ihre Sinus haben dauernd ihren Inhalt
gewechselt, während die hämorrhagischen Lymphknoten dies nur vorüber-
gehend tun (Nodi haemolymphatici perpetui et transitorii). Aus den
dauernden Blutlymphknoten der Wiederkäuer fließt das Blut durch das Vas
efferens ab. das in ihrem Fall nicht der Lymph-, sondern der Blutbahn zugehört.
In allen Arten von Blutlymphknoten werden rote Blutkörperchen in ™*tder
großer Zahl zerstört. Wahrscheinlich geschieht es in geringem Grade auch Störung
in den gewöhnlichen weißen Lymphknoten. Diese Eigenschaft ist über-
haupt den Bindegewebszellen nichts Fremdes. Bei einer subkutanen Blutung
der .Haut (Blutbeule) verwandelt sich das ergossene Blut nach einiger Zeit
in Bilirubin und in weitere Abbaustufen seines Farbstoffes; man findet
mittlerweile mit dem Mikroskop Wanderzellen aus dem Bindegewebe in
dem Extravasat und sieht, daß sie mit Erythrozyten beladen sind, welche
sie durch Phagozytose in sich aufgenommen haben. In den Lymphknoten
sind die Retikulumzellen und Endothelien imstande, das gleiche zu tun.
Die Blutlymphdrüsen unterscheiden sich konstitutionell und graduell von
den genannten Vorkommnissen. Sie sind Organe, welche die> Blutzerstörung
im großen betreiben. Ganze Ballen von Hämoglobin können in ihnen von
den Retikulumzellen aufgenommen werden, so daß diese zu Riesenzellen an-
schwellen. Der Vorgang gehört zur normalen Konstitution des Organis-
mus und ist nicht atypisch wie das Extravasat bei der Blutbeule; er ist
sehr ausgiebig in seinen Wirkungen und nicht irrelevant wie bei den weißen
Lymphknoten. Wir gehen hier nicht weiter auf ihn ein, da wir in der Milz ein
Dauerorgan kennen lernen werden, welches beim Menschen die Zerstörung
der Erythrozyten so gut wie monopolisiert hat. Wird die Milz künstlich ent-
fernt, so übernehmen andere Organe (die Leber und die Lymphknoten) in ver-
mehrtem Maß die Blutzerstörung. Denn der normale Bestand des Blutes an
roten Blutkörperchen kann nur dann gesichert sein, wenn sich Auf- und Abbau
die Wage halten. Das Fehlen der Milz wird zwar ertragen, aber eben nur deshalb,
weil die Bilanz des Blutes an korpuskulären Elementen nicht ausschließlich
von ihr abhängt.
Nach anderen Autoren sind nicht die Eetikulumzellen, sondern die frei beweg-
lichen Lymphozyten diejenigen Elemente, welche die Erythrozyten durch Phago-
zytose in sich aufnehmen und vernichten.
Die vorübergehenden Blutlymphknoten können ihren Blutgehalt von auswärts ^^ß™1
beziehen, indem eine Blutung in der Nachbarschaft des Knotens abgebaut und bindungen
die Bluttrümmer in die Lymphsinus geschafft werden. Der eigentliche Prozeß
ist aber eine Blutung im Knoten selbst, und zwar wahrscheinlich an solchen Stellen,
wo vorher zahlreiche amöboid bewegliche Lymphozyten in die Gefäßwand ein-
gedrungen sind und diese porös geworden ist. Meistens sind die dünnwandigen
Venen, welche die Sinus durchqueren, um in die Trabekel einzudringen, der Sitz
der Blutung. Beim . Menschen gehören transitorische Blutlymphknoten nicht zu
den Seltenheiten. Natürlich können sie im mikroskopischen Bild ganz fehlen, wenn
zur Zeit der Konservierung des betreffenden Knotens gerade keine Blutung erfolgt
ist und die Beste der früheren resorbiert sind. Eote Knoten liegen mit Vorliebe
prävertebral in der Bauchhöhle an der hinteren Bauchwand oder prävertebral am
Halse. Nach der Exstirpation der Milz und bei Blutkrankheiten sind sie besonders
dicht in der Milzgegend gefunden worden.
Dauernde Blutlymphknoten sind bisher nur bei Wiederkäuern bekannt. Zu
ihrer Diagnose gehört der Nachweis, daß das lymphatische Bildungsgewebe rudi-
mentär ist (Kleinheit oder Fehlen der Rindenknötchen, kein Unterschied zwischen
Rinde und Mark). Dies hängt mit dem oben erwähnten Mangel an Lymphgefäßen
zusammen. Die Blutzerstörung ist zur Hauptsache geworden, die Entstehung von
Lymphkörperchen wurde dem fast ganz geopfert. Das- Blut fließt in Gefäßen zu,
welche in der Literatur als zuführende ,,Venen" bezeichnet werden. Die Sinus
sind prall mit Erythrozyten gefüllt. Das abführende Gefäß ist eine Vene, die, wie
oben erwähnt, aus dem Vas efferens entstanden ist. Die Lage der Blutlymphknoten
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