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Herz und Herzbeutel.
Form des Tja der Herzbeutel sich eine Strecke weit auf die Gefäße fortsetzt, so
Herz-
beutels und reicht er höher im Brustkorb aufwärts als das Herz selbst; denn die Gefäße
dlzen^n" werden ja erst an der Basis des Herzens frei. Der Herzbeutel hat die
Organe Form eines schiefen Kegels, dessen Spitze nach oben gerichtet und dessen nach
rechts gewendete Seite steiler in die Höhe gerichtet ist als die nach links ge-
wendete Seite. Die Spitze überragt die Herzbasis um so viel, wie sich der
Herzbeutel auf die großen Herzarterien und die obere Hohlvene in die Höhe
erstreckt. Man kann den höchsten Punkt am Brustkorb des Lebenden etwa so
bestimmen, daß man die Mitte der Verbindung zwischen Manubrium und Corpus
sterni aufsucht (Synchondrosis sterni superior, Angulus Ludovici).
Hier oder etwas hoher hinter dem Manubrium sterni endet erst der Herzbeutel.
Bis hierher steigt daher die Dämpfung bei maximaler Herzbeutelwassersucht
in die Höhe, da die Ausdehnung des Herzbeutels dafür die natürlichen Grenzen
abgibt. Das normale Herz selbst reicht nie so weit in die Höhe. Eine perforierende
Verletzung kann also hier den Herzbeutel (und in ihm die Gefäße), aber nicht
das Herz treffen.
Die Basis des Herzbeutelkonus, Pars diaphragmatica, liegt auf dem
Zwerchfell und ist mit dem Centrum tendineum und einem schmalen Saum
des angrenzenden Muskelfleisches verwachsen (Abb. 326 a). Diese Stelle ist
dem unter dem Zwerchfell liegenden Magen nach links zu nahe benachbart
(Abb. 112b). Beginnende Magenerkrankungen äußern sich deshalb oft zuerst
durch nervöse Herzbeschwerden, ohne daß das Herz selbst krank ist; die
Magengase im Fundus drücken in solchen Fällen auf den Herzbeutel und
das Herz.
Bei fast allen Säugetieren ist die Basis des Herzbeutels von dem Zwerchfell
durch einen Zwischenraum getrennt, so daß in der Regel ein Lappen der rechten
Lunge zwischen beiden Platz findet, Lobus infracardiacus (S. 185).
Man rechnet den Herzbeutel mit seinem Inhalt zum vorderen Mediastinum.
Seine Hinter wand bildet die Grenze gegen das hintere Mediastinum. Von
der wahren Stellung im Körper gibt das Röntgenbild des Herzens, dessen Hinter-
fläche mit der Hinterwand des Herzbeutels zusammenfällt, eine korrekte Vor-
stellung (Abb. 103 b); man sieht, daß das hintere Mediastinum eine ziemlich
breite Platte ist und daß zwischen hinterer Herzbeutelwand und Wirbelsäule
ziemlich viel Platz für dasselbe und für die ihm einverleibten Organe bleibt.
Bei der hegenden Leiche wird dagegen das hintere Mediastinum nach Eröff-
nung des Brustkorbes durch das Gewicht des Herzens zusammengedrückt. Es
sieht infolgedessen viel schmaler aus, das Herz mit dem Herzbeutel reicht viel
weiter dorsalwärts als im Leben (Abb. 114).
Der Herzbeutel ist speziell mit der Speiseröhre und der Aorta descendens im
hinteren Mediastinum locker verlötet. Die dünne Herzbeutelwand trennt den linken
Vorhof, der ihr an dieser Stelle anliegt, von den genannten beiden Organen. Wie
nahe aber der linke Vorhof der Speiseröhre liegt, kann man daran ermessen, daß
von ihr aus die Pulsation des linken Vorhofes durch einen eingeführten Tambour
(Registrierapparat) aufgezeichnet werden kann.
Die Seitenflächen des Herzbeutels, Partes mediastinales, sind beider-
seits mit den Pleurasäcken verhaftet, speziell mit der Pars mediastinalis der
Pleura parietalis (daher Pleura ,,pericardiaca" genannt). Man kann Perikard
und Pleura leicht voneinander lösen, indem man das lockere Bindegewebe
zwischen ihnen zerreißt.
Der Nervus phrenicus, welcher von dem Halsnervengeflecht zum Zwerchfell zieht
und letzteres versorgt, liegt zwischen den beiden Blättern eingeschlossen und ist
von der Pleurahöhle aus in der Regel zu sehen, da er durch die dünne Pleurabedeckung
durchschimmert (wenn nicht er selbst, dann die ihn begleitenden feinen G-efäße).
Der rechte Nervus phrenicus liegt oben auf der Vena cava superior, unten auf der
Vena cava inferior, dazwischen ventralwärts vom Hilus der rechten Lunge (Abb. 114).
Herz und Herzbeutel.
Form des Tja der Herzbeutel sich eine Strecke weit auf die Gefäße fortsetzt, so
Herz-
beutels und reicht er höher im Brustkorb aufwärts als das Herz selbst; denn die Gefäße
dlzen^n" werden ja erst an der Basis des Herzens frei. Der Herzbeutel hat die
Organe Form eines schiefen Kegels, dessen Spitze nach oben gerichtet und dessen nach
rechts gewendete Seite steiler in die Höhe gerichtet ist als die nach links ge-
wendete Seite. Die Spitze überragt die Herzbasis um so viel, wie sich der
Herzbeutel auf die großen Herzarterien und die obere Hohlvene in die Höhe
erstreckt. Man kann den höchsten Punkt am Brustkorb des Lebenden etwa so
bestimmen, daß man die Mitte der Verbindung zwischen Manubrium und Corpus
sterni aufsucht (Synchondrosis sterni superior, Angulus Ludovici).
Hier oder etwas hoher hinter dem Manubrium sterni endet erst der Herzbeutel.
Bis hierher steigt daher die Dämpfung bei maximaler Herzbeutelwassersucht
in die Höhe, da die Ausdehnung des Herzbeutels dafür die natürlichen Grenzen
abgibt. Das normale Herz selbst reicht nie so weit in die Höhe. Eine perforierende
Verletzung kann also hier den Herzbeutel (und in ihm die Gefäße), aber nicht
das Herz treffen.
Die Basis des Herzbeutelkonus, Pars diaphragmatica, liegt auf dem
Zwerchfell und ist mit dem Centrum tendineum und einem schmalen Saum
des angrenzenden Muskelfleisches verwachsen (Abb. 326 a). Diese Stelle ist
dem unter dem Zwerchfell liegenden Magen nach links zu nahe benachbart
(Abb. 112b). Beginnende Magenerkrankungen äußern sich deshalb oft zuerst
durch nervöse Herzbeschwerden, ohne daß das Herz selbst krank ist; die
Magengase im Fundus drücken in solchen Fällen auf den Herzbeutel und
das Herz.
Bei fast allen Säugetieren ist die Basis des Herzbeutels von dem Zwerchfell
durch einen Zwischenraum getrennt, so daß in der Regel ein Lappen der rechten
Lunge zwischen beiden Platz findet, Lobus infracardiacus (S. 185).
Man rechnet den Herzbeutel mit seinem Inhalt zum vorderen Mediastinum.
Seine Hinter wand bildet die Grenze gegen das hintere Mediastinum. Von
der wahren Stellung im Körper gibt das Röntgenbild des Herzens, dessen Hinter-
fläche mit der Hinterwand des Herzbeutels zusammenfällt, eine korrekte Vor-
stellung (Abb. 103 b); man sieht, daß das hintere Mediastinum eine ziemlich
breite Platte ist und daß zwischen hinterer Herzbeutelwand und Wirbelsäule
ziemlich viel Platz für dasselbe und für die ihm einverleibten Organe bleibt.
Bei der hegenden Leiche wird dagegen das hintere Mediastinum nach Eröff-
nung des Brustkorbes durch das Gewicht des Herzens zusammengedrückt. Es
sieht infolgedessen viel schmaler aus, das Herz mit dem Herzbeutel reicht viel
weiter dorsalwärts als im Leben (Abb. 114).
Der Herzbeutel ist speziell mit der Speiseröhre und der Aorta descendens im
hinteren Mediastinum locker verlötet. Die dünne Herzbeutelwand trennt den linken
Vorhof, der ihr an dieser Stelle anliegt, von den genannten beiden Organen. Wie
nahe aber der linke Vorhof der Speiseröhre liegt, kann man daran ermessen, daß
von ihr aus die Pulsation des linken Vorhofes durch einen eingeführten Tambour
(Registrierapparat) aufgezeichnet werden kann.
Die Seitenflächen des Herzbeutels, Partes mediastinales, sind beider-
seits mit den Pleurasäcken verhaftet, speziell mit der Pars mediastinalis der
Pleura parietalis (daher Pleura ,,pericardiaca" genannt). Man kann Perikard
und Pleura leicht voneinander lösen, indem man das lockere Bindegewebe
zwischen ihnen zerreißt.
Der Nervus phrenicus, welcher von dem Halsnervengeflecht zum Zwerchfell zieht
und letzteres versorgt, liegt zwischen den beiden Blättern eingeschlossen und ist
von der Pleurahöhle aus in der Regel zu sehen, da er durch die dünne Pleurabedeckung
durchschimmert (wenn nicht er selbst, dann die ihn begleitenden feinen G-efäße).
Der rechte Nervus phrenicus liegt oben auf der Vena cava superior, unten auf der
Vena cava inferior, dazwischen ventralwärts vom Hilus der rechten Lunge (Abb. 114).