Begrenzung und Einteilung.
97
—5
r
Cavum oris
A
117
avnm oris
Larynx
Trachea
(Abb. 56b; vgl. in Bd. 1, Abb. 80 die Verlagerung der Schädelbasis, Ebene bb').
Damit ist eine ganz andere Art der Sicherung verbunden, welche, wie wir sehen
werden, mit unserem artikulierten Sprechen zusammenhängt. Denn beim Tier
reicht der Kehldeckel wie ein Eisbrecher aufwärts bis hinter den Gaumen
hinauf; er zwingt die Nahrung hüben und drüben vorbei in die Speiseröhre
zu rutschen und läßt immer den Luftweg in der Mitte frei von Nahrungs-
bestandteilen. Der Schlingweg ist typisch gespalten. Beim Menschen kommt
das nur ausnahmsweise bei Flüssigkeiten
vor. Manche Individuen, können Flüssig- 0*T&*™
keiten, z. B. Bier, langsam hintergießen,
„ohne zu schlucken", d. h. ohne daß eine
Bewegung des Kehlkopfs oder sonst eine
Bewegung außer dem Öffnen des Mundes
eintritt; nach spanischer Landessitte wird
allgemein der Rotwein auf diese Art *^\^ Trachea
getrunken. Bei Schwerkranken und Be- Cav',"'1 nasi
wußtlosen, welche nicht schlucken, fließt
7 Epipharynx
der Speichel in ähnlicher Weise abwärts
gegen den Magen zu. Die Flüssigkeit uegophai.vnx
nimmt dann wie bei Tieren ihren Weg ^
hüben und drüben vom Kehlkopfeingang, Hypopharyn*
der von so hohen Wällen umsäumt ist,
daß sie bei nicht zu großen Mengen nicht
überflutet werden (Abb. 54, schwarz ge-
strichelte Linie). Bekanntlich „schlucken"
wir gewöhnlich, d. h. wir führen eine ganz
bestimmte Bewegung aus, welche äußer- Epipharynx . —
lieh daran erkennbar ist, daß der Kehl- Velum planum -1
köpf zuerst aufwärts steigt und dann
Passavantscher ... -^^Ml
wieder hinabsinkt. Kmgwuist .F./
Das Zustandekommen und die Aus-
dehnung dieser Bewegung wird später im
einzelnen analysiert werden (S. 106). Der
Vorgang läuft darauf hinaus, daß die
Luft- und Speiseröhre wie zwei Geleise
in einer Weiche verstellbar sind. Wird Abb. 56< schiingwet (rot) und Luftweg
die Luftröhre in der Richtung des Pfeiles (blau), Schema, a Vierfüßler, b Mensch, unter
. n, i n • i n TT- i i der Annahme,daßeineUberkreiizung von Schhng-
SO nach vom verstellt, daß Sich der Kehl- und Luftweg stattfände (beim Eintritt von Nah-
krmf nntpr rlip Mnnrlhnhlp Iwiht siVh rungspartikelchen in die „Sonntagskehle" ver-
KOpi unter Oje iviunanome DeglDt, SICU wirklicht). c Mensch, übliches Verhalten beim
gleichsam unter die Zunge duckt, SO führt Schlucken Blockierung des Luftweges Vgl. die
° 0 , ,. °n . ' „ „. . naturliche Anordnung des Schling- und Luftweges
der Schlingweg (rot) von der Mundhohle in Abb. 61.
in den Meso-, Hypopharynx und die
Speiseröhre, ohne daß etwas von den Speisen in das tote Geleise, den Kehl-
kopf, hineingelangt (Abb. 56c). Der Nasenrachenraum ist bei dieser Stellung
durch das emporgehobene Gaumensegel, das gegen den Passavant sehen Ring-
wulst der hinteren Rachenwand gedrückt wird, gegen den Eintritt von Speisen
geschützt. Nur der Schlingweg ist offen.
Eine andere Frage ist, inwieweit dabei der Kehldeckel mitbenutzt wird, um den Das Spe-
Kehlkopf zu schließen. Wenn dies geschieht, so ist es eine doppelte Sicherung; ggj^eeckg^
der Hauptschutz ist dagegen immer das Unterducken des Kehlkopfs unte die beim *
Zunge. Denn nach Verlust des Kehldeckels (syphilitische Geschwüre, Operation) Menschen
ist das Schlucken nicht wesentlich erschwert.
Bei manchen Tieren, z. B. Delphinen, ist der Kehldeckel so weit in den Nasen-
rachenraum vorgeschoben, daß er selbst beim Verschlucken ganzer Fische in dieser
Braus, Lehrbuch der Anatomie. II. 7
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Cavum oris
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avnm oris
Larynx
Trachea
(Abb. 56b; vgl. in Bd. 1, Abb. 80 die Verlagerung der Schädelbasis, Ebene bb').
Damit ist eine ganz andere Art der Sicherung verbunden, welche, wie wir sehen
werden, mit unserem artikulierten Sprechen zusammenhängt. Denn beim Tier
reicht der Kehldeckel wie ein Eisbrecher aufwärts bis hinter den Gaumen
hinauf; er zwingt die Nahrung hüben und drüben vorbei in die Speiseröhre
zu rutschen und läßt immer den Luftweg in der Mitte frei von Nahrungs-
bestandteilen. Der Schlingweg ist typisch gespalten. Beim Menschen kommt
das nur ausnahmsweise bei Flüssigkeiten
vor. Manche Individuen, können Flüssig- 0*T&*™
keiten, z. B. Bier, langsam hintergießen,
„ohne zu schlucken", d. h. ohne daß eine
Bewegung des Kehlkopfs oder sonst eine
Bewegung außer dem Öffnen des Mundes
eintritt; nach spanischer Landessitte wird
allgemein der Rotwein auf diese Art *^\^ Trachea
getrunken. Bei Schwerkranken und Be- Cav',"'1 nasi
wußtlosen, welche nicht schlucken, fließt
7 Epipharynx
der Speichel in ähnlicher Weise abwärts
gegen den Magen zu. Die Flüssigkeit uegophai.vnx
nimmt dann wie bei Tieren ihren Weg ^
hüben und drüben vom Kehlkopfeingang, Hypopharyn*
der von so hohen Wällen umsäumt ist,
daß sie bei nicht zu großen Mengen nicht
überflutet werden (Abb. 54, schwarz ge-
strichelte Linie). Bekanntlich „schlucken"
wir gewöhnlich, d. h. wir führen eine ganz
bestimmte Bewegung aus, welche äußer- Epipharynx . —
lieh daran erkennbar ist, daß der Kehl- Velum planum -1
köpf zuerst aufwärts steigt und dann
Passavantscher ... -^^Ml
wieder hinabsinkt. Kmgwuist .F./
Das Zustandekommen und die Aus-
dehnung dieser Bewegung wird später im
einzelnen analysiert werden (S. 106). Der
Vorgang läuft darauf hinaus, daß die
Luft- und Speiseröhre wie zwei Geleise
in einer Weiche verstellbar sind. Wird Abb. 56< schiingwet (rot) und Luftweg
die Luftröhre in der Richtung des Pfeiles (blau), Schema, a Vierfüßler, b Mensch, unter
. n, i n • i n TT- i i der Annahme,daßeineUberkreiizung von Schhng-
SO nach vom verstellt, daß Sich der Kehl- und Luftweg stattfände (beim Eintritt von Nah-
krmf nntpr rlip Mnnrlhnhlp Iwiht siVh rungspartikelchen in die „Sonntagskehle" ver-
KOpi unter Oje iviunanome DeglDt, SICU wirklicht). c Mensch, übliches Verhalten beim
gleichsam unter die Zunge duckt, SO führt Schlucken Blockierung des Luftweges Vgl. die
° 0 , ,. °n . ' „ „. . naturliche Anordnung des Schling- und Luftweges
der Schlingweg (rot) von der Mundhohle in Abb. 61.
in den Meso-, Hypopharynx und die
Speiseröhre, ohne daß etwas von den Speisen in das tote Geleise, den Kehl-
kopf, hineingelangt (Abb. 56c). Der Nasenrachenraum ist bei dieser Stellung
durch das emporgehobene Gaumensegel, das gegen den Passavant sehen Ring-
wulst der hinteren Rachenwand gedrückt wird, gegen den Eintritt von Speisen
geschützt. Nur der Schlingweg ist offen.
Eine andere Frage ist, inwieweit dabei der Kehldeckel mitbenutzt wird, um den Das Spe-
Kehlkopf zu schließen. Wenn dies geschieht, so ist es eine doppelte Sicherung; ggj^eeckg^
der Hauptschutz ist dagegen immer das Unterducken des Kehlkopfs unte die beim *
Zunge. Denn nach Verlust des Kehldeckels (syphilitische Geschwüre, Operation) Menschen
ist das Schlucken nicht wesentlich erschwert.
Bei manchen Tieren, z. B. Delphinen, ist der Kehldeckel so weit in den Nasen-
rachenraum vorgeschoben, daß er selbst beim Verschlucken ganzer Fische in dieser
Braus, Lehrbuch der Anatomie. II. 7