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Verschiedenartige Eingeweide. 5
wohlbegrenzten großen Komplex von den übrigen Eingeweiden ab und be-
handeln sie als besonderen Teil der Eingeweide in diesem Bande: Apparatus
urogenitalis (S. 337).
Die Hauptmasse des ventralen Mesoderms, welche übrig bleibt, also der ganze
nicht segmentierte Teil mit dem eingelagerten Darmrohr (Abb. 1), wird
hier als erster Teil der Eingeweide besprochen. Er läßt sich ganz im allgemeinen
als Verdauungs- und Atemapparat bezeichnen: Apparatus gastro-
pulmonalis. Wir haben für die Einteilung im einzelnen den Differenzierungen
nachzugeben, welche der primitive doppelwandige Schlauch, den wir geschildert
haben, bei seiner späteren Ausgestaltung erleidet, und betrachten gesondert
die Ausgestaltung 1. der Leibeshöhle samt ihrer äußeren Wandung
und 2. des Inhalts der Leibeshöhle (des Darmkanals und seiner Anhänge).
Von den einzelnen Bausteinen der schichtenreichen äußeren Leibes wand ^eri_
(Abb. 2) heben wir hier diejenige Lamelle heraus, welche zu innerst liegt: Pleura,'
^parietales Peritonaeum (Somatopleura). Sie schließt die primitive erikaid
Leibeshöhle, Coelom, nach außen ab. Das Zwerchfell (Diaphragma)
dringt, wie früher beschrieben, von der äußeren Körperwand aus ins Innere
vor und trennt als Scheidewand die rechte und linke Brusthöhle von der
Bauchhöhle ab (Abb. 86). Diese Gliederung der Leibeshöhle und ihrer Wand in
die endgültigen Unterabteilungen und ihre sonstigen Schicksale behandeln wir
an erster Stelle, da wir hier überall an Bekanntes anknüpfen.
Vorweg ist zu betonen, daß die „Höhlen" in Wirklichkeit von ihrem Inhalt
so ausgefüllt sind, daß nur feine Spalten zwischen den dicht aneinandergren-
zenden Teilen übrig bleiben. Wir sprechen also von „Höhlen" nur in dem Sinne,
daß wir uns den Inhalt wegdenken oder daß wir die Möglichkeit der Ausweitung
der Spalte zu einem größeren Kaume, welche durch künstliche Eingriffe oder patho-
logische Ergüsse jederzeit eintreten kann, im Auge haben (Komplementärräume,
Bd. I, Abb. 117).
Wir denken uns durch den Körper eines primitiven Säugers einen Hori-
zontalschnitt gelegt (etwa in Höhe der Bezeichnung „parietale Pleura" in Abb. 2;
diese Richtung entspricht beim ausgewachsenen Menschen einer frontalen Ebene)
und zeichnen nur die
Leibeshöhle mit ihrer /^~~\ f—\ J V Hals
Außen wand, ohne Rück- „ .... (f "V, / \ /yO C\\
Kopfcölom ----A4----- \\ /r~~. \ '/■• i \\
sieht auf den Inhalt. / ^ i fWlP/4fO r lu'c\\p/\ ■ Brust
Die anfangs einheitliche
Leibeshöhle gliedert sich
in eine vordere, dem Rumpf- .
Kopf zugehörige Partie:
Kopfcölom und in die
gemeinsame Rumpf-
leibeshöhle: Rumpf- MÖJ--.......Hode.»«-k
cölom (Abb. 3a). Das
Kopfcölom hat verwik-
kelte Schicksale. auf Abb. 3. Gliederung der einheitlichen Leibeshöhle (Cölom) in
' . .. , . : ihre Unterabteilungen. Pc. = Perikard (Herzbeutelhöhle), Pl.Pt. -
welche Zurückzukommen Pleuraperitonaealhöhle, PI. = Pleura (Brusthöhle), Pt. = Peritonaeal-
ist. Der einzige Teil, höhle (Bauchhöhle),
welcher von ihm als
selbständige Höhle übrig bleibt, ist in Beziehung zum Herzen getreten:
Herzbeutel oder Perikard (Pc). Da das Herz von der Stelle seines ersten
Auftretens am Hals, wo es vom Herzbeutel umgeben wurde, bis in den Brust-
korb wandert (Descensus cordis), gerät das Perikard in nähere Beziehung zu
Abgliederungen des Rumpfcöloms (Abb. 3b). Diese entstehen in umgekehrter
Richtung, kranialwärts (Pfeile, Abb. a), und legen sich als blindendigende Nischen
Verschiedenartige Eingeweide. 5
wohlbegrenzten großen Komplex von den übrigen Eingeweiden ab und be-
handeln sie als besonderen Teil der Eingeweide in diesem Bande: Apparatus
urogenitalis (S. 337).
Die Hauptmasse des ventralen Mesoderms, welche übrig bleibt, also der ganze
nicht segmentierte Teil mit dem eingelagerten Darmrohr (Abb. 1), wird
hier als erster Teil der Eingeweide besprochen. Er läßt sich ganz im allgemeinen
als Verdauungs- und Atemapparat bezeichnen: Apparatus gastro-
pulmonalis. Wir haben für die Einteilung im einzelnen den Differenzierungen
nachzugeben, welche der primitive doppelwandige Schlauch, den wir geschildert
haben, bei seiner späteren Ausgestaltung erleidet, und betrachten gesondert
die Ausgestaltung 1. der Leibeshöhle samt ihrer äußeren Wandung
und 2. des Inhalts der Leibeshöhle (des Darmkanals und seiner Anhänge).
Von den einzelnen Bausteinen der schichtenreichen äußeren Leibes wand ^eri_
(Abb. 2) heben wir hier diejenige Lamelle heraus, welche zu innerst liegt: Pleura,'
^parietales Peritonaeum (Somatopleura). Sie schließt die primitive erikaid
Leibeshöhle, Coelom, nach außen ab. Das Zwerchfell (Diaphragma)
dringt, wie früher beschrieben, von der äußeren Körperwand aus ins Innere
vor und trennt als Scheidewand die rechte und linke Brusthöhle von der
Bauchhöhle ab (Abb. 86). Diese Gliederung der Leibeshöhle und ihrer Wand in
die endgültigen Unterabteilungen und ihre sonstigen Schicksale behandeln wir
an erster Stelle, da wir hier überall an Bekanntes anknüpfen.
Vorweg ist zu betonen, daß die „Höhlen" in Wirklichkeit von ihrem Inhalt
so ausgefüllt sind, daß nur feine Spalten zwischen den dicht aneinandergren-
zenden Teilen übrig bleiben. Wir sprechen also von „Höhlen" nur in dem Sinne,
daß wir uns den Inhalt wegdenken oder daß wir die Möglichkeit der Ausweitung
der Spalte zu einem größeren Kaume, welche durch künstliche Eingriffe oder patho-
logische Ergüsse jederzeit eintreten kann, im Auge haben (Komplementärräume,
Bd. I, Abb. 117).
Wir denken uns durch den Körper eines primitiven Säugers einen Hori-
zontalschnitt gelegt (etwa in Höhe der Bezeichnung „parietale Pleura" in Abb. 2;
diese Richtung entspricht beim ausgewachsenen Menschen einer frontalen Ebene)
und zeichnen nur die
Leibeshöhle mit ihrer /^~~\ f—\ J V Hals
Außen wand, ohne Rück- „ .... (f "V, / \ /yO C\\
Kopfcölom ----A4----- \\ /r~~. \ '/■• i \\
sieht auf den Inhalt. / ^ i fWlP/4fO r lu'c\\p/\ ■ Brust
Die anfangs einheitliche
Leibeshöhle gliedert sich
in eine vordere, dem Rumpf- .
Kopf zugehörige Partie:
Kopfcölom und in die
gemeinsame Rumpf-
leibeshöhle: Rumpf- MÖJ--.......Hode.»«-k
cölom (Abb. 3a). Das
Kopfcölom hat verwik-
kelte Schicksale. auf Abb. 3. Gliederung der einheitlichen Leibeshöhle (Cölom) in
' . .. , . : ihre Unterabteilungen. Pc. = Perikard (Herzbeutelhöhle), Pl.Pt. -
welche Zurückzukommen Pleuraperitonaealhöhle, PI. = Pleura (Brusthöhle), Pt. = Peritonaeal-
ist. Der einzige Teil, höhle (Bauchhöhle),
welcher von ihm als
selbständige Höhle übrig bleibt, ist in Beziehung zum Herzen getreten:
Herzbeutel oder Perikard (Pc). Da das Herz von der Stelle seines ersten
Auftretens am Hals, wo es vom Herzbeutel umgeben wurde, bis in den Brust-
korb wandert (Descensus cordis), gerät das Perikard in nähere Beziehung zu
Abgliederungen des Rumpfcöloms (Abb. 3b). Diese entstehen in umgekehrter
Richtung, kranialwärts (Pfeile, Abb. a), und legen sich als blindendigende Nischen