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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 2): Eingeweide (Einschliesslich periphere Leitungsbahnen, I. Teil) — Berlin, Heidelberg, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.15150#0238

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Magen.

229

zusammenschließen, eben zu den Sulci zwischen den Plicae villosae. Man nennt
auf Schnitten die quer getroffenen Ausführgänge Magengrübchen, Foveolae
gastricae. In Wirklichkeit sind es aber keine Grübchen, sondern Rinnen
von ca. 0,2 mm querem Durchmesser (vgl. Vorderwand und Oberflächenrelief
der Abb. 124).

Die Farbe der lebenden Schleimhaut ist rosafarben, mit einem Stich ins Farbe
Graue. Einige Zeit nach dem Tode sieht sie dunkelgrau aus, sie wird bald weicher
und schw ammiger als im Leben. Im Pylorusteil ist sie auch im Leben dicker als
im übrigen Magen, im Fundus am dünnsten; im letzteren treten zuerst die
Zeichen der postmortalen Verdauung ein.

Abb. 123. Stark kontrahierter Magen. Die Schleimhaut wurde im größten Teil des Körpers und im
Fundus entfernt, Muskulatur von innen her freigelegt. Die frei herausragenden Enden der Fibrae obliquae
dringen in die hier weggenommene Submukosa ein (Präparat von Prof. El ze und Frau Jordan-Xarath. aus

Elze, 1. c. Taf. II).

Das Epithel der Magenoberfläche ist einschichtig zylindrisch (Abb. 125). ^^vf*5"
Es kleidet sämtliche Magengrübchen (-rinnen) bis zu ihrem tiefsten Punkte aus. Apparat
Häufig sind letztere an ihrem Grunde gespalten, was an der Epithelauskleidung schieim-
zu erkennen ist. Die einzelne Zelle enthält einen dicken Tropfen Sekret, der haut
immer nach dem Mageninnern zu liegt (Sekretsammelstelle). Das Protoplasma
mit dem Kern ist an die basale Wand gedrängt. Infolgedessen sieht das Magen-
epithel sehr gleichförmig aus: das Sekret liegt in einem durchlaufenden Band
im inneren Hauptteil, die Zellkerne liegen in einer dünnen Schicht im äußeren
Randteil. Die Grübchen (Rinnen) der Pars pylorica sind beträchtlich tiefer
als die im übrigen Magen; sie nehmen dort mehr als die Hälfte der Dicke der
Schleimhaut ein (Abb. 127). Das Sekret ist ein Mucinkörper von alkalischer
Reaktion, der sich von anderen Schleimarten dadurch unterscheidet, daß er
in Salzsäure nicht löslich ist, sondern ausfällt. Bei der üblichen Hämatoxylin-
färbung wird er nicht wie in den Schleimspeicheldrüsen gebläut. Beim er-
öffneten nüchternen Magen überzieht der Schleim die Oberfläche der Schleim-

Pylurus lim linieren
die Valvula pylori)
 
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