Fischer, Johann Leonhard: Anweisung zur praktischen Zergliederungskunst (Band 1): nach Anleitung des Thomas Pole, anatomical instructor ; Mit dreizehn Kupferplatten (Leipzig, 1791)

-8o Vier und sechszigstes Kapitel.
Vier und sechszigsteo Rapitel.
Ueber die Aufbewahrung der Präpa«
rate in Weingeist, Terpentinöl und
andern Feuchtigkeiten.
^?an pflegt Präparate fast von allen, besonders
kranken Theilen, in Weingeist aufzubcwahren, wenn
eö anders ihre Große erlaubt; denn auf diese Weise
leiden sie die wenigste Veränderung, und stellen folg«
lich den natürlichen oder kranken Zustand am besten
dar. Indessen verursache der Preis des Glases und
des Weingeistes, das; man auch viele trocknet.
Die Theiss, die man in Weingeist aufheben
will, muß man vorher in Wasser maceriren, um
die blutige Farbe aus ihnen auszuziehen. Man
gießt täglich, ja stündlich, wenn die Atmosphäre
warm ist, frisches Wasser zu, so lange als der Theil
das Wasser, ohne in Fäuli'iß zu gehen, vertragt,
oder bis es vollkommen farbcnlos ist. Alles unnö«
thige Zellengewebe, Fett u. s. w, wodurch dachcni,
ge, was man eigentlich zeigen will, verdeckt werden
würde, schneidet man sorgfältig weg. Hierauf hängt
man das Präparat in Weingeist in einer solchen La,
ge auf, daß die hauptsächlichsten Theiss desselben
recht gut in die Augen fallen. Ist das Präparat
hohl, z. B. eine Blase, Wasserblase (bl^ämis),
Darm u. s w., oder hat es Höhlungen, von wel-
cher Art sie auch seyn mögen ((ilauiraras, ^inus),
die mit sichtbar gemacht werden sollen, so muß man
dergleichen Theiss mit Haaren, Wolle, Baumwolle,
oder einer andern dienlichen Materie ausstopfen.
Kleine Blutgefäße, Gänge (Ouüus) u. s. w. zu zei-
gen, steckt man in sie bisweilen Borsten, Federkielen
> oder