»«erlas: Heidelberger Beobachter. Herausgeber: Otto Wetzel.
Schriftleitung: Lutherftratzc S5, Telephon 4048
Der Heidelberger Beobachter erscheint S mal wöchentlich und
kostet monatlich 2.40 RM. Bei Postbezug zuzüglich SS Pfg.
Bestellungen nehmen die Postämter und Briefträger entgegen.
Ast die Zeitung am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt
besteht kern Anspruch aus Entschädigung.
ÄiWlsS öer
M VöMlvsIö
ÄsttoosWslW
MMlsO
Anzeigen: Die 8 gespaltene Milliincterzeile 8 Psg. Die
4 gespaltene Millimetcrzeils im Textteil 25 Pfg. Für kleine
Anzeigen: Die 8 gespaltene Milliincterzeile 5 Pfg. Bei Wieder-
holung Rabatt nach aufliegendem Taris. Schlich der Anzeigen.
Annahme i8 Ubr. Anzeigen - Annahme: Lutherstrabe Sb,
Tel. 4048; Marktplatz S, Tel. SS. ZahlungS-und ErfüllungS-
ort: Heidelberg. Ausschließlicher Gerichtsstand: Heidelberg.
Postscheckkonto: Heidelberger Beobachter, Karlsruhe 21834.
Zur Freiheit und Brot!
Nr. 107 /1. Jahrgang
Mittwoch, den 2. September 1931
Freiverkauf 15 Pfg.
Eilte MWlM Ns dem MWentllg.
Das Zentrum tut das Gegenteil.
Der Regensburger Oberbürgermeister Dr. Hipp:
„Ohne Gott keine staatliche Ordnung, kein
friedliches Zusammenleben der Menschen unter-
einander: ohne Golt kein noch so bescheidenes
persönliches Eigentum, ohne Gott keine Treue,
keine Liebes-, Lebens- und Opfergemeinschaft
zwischen Mann und Weib in der Ehe, keine
Gewalt der Eltern über die Kinder, keine Ehr-
furcht und Dankbarkeit der Kinder gegenüber
den Eltern: . . . ohne Gott der Kampf Aller
gegen Alle, das Chaos!
Damit scheiden sich die Geister. Wir tren-
nen uns bewußt und scharf durch diese eine
Frage: Die Welk mit Gott oder ohne Gott?
In Befolgung dieser These regiert das
Zentrum im engsten Bündnis mit dem Mar-
xismus, dessen Führer größtenteils Frei-
denker, dessen Programm antikirch-
lich ist, der die Iugend zum Unglauben
erzieht!
„Gewisse Kreise mögen sich ernstlich
einmal darüber Rechenschaft geben, daß ein
Kampf gegen den gefürchteten Bolschewismus
unmöglich allein gegen den Wlrtschaftsbolsche-
wismus allein geführt werden kann, während
man den sittlichen und kulturellen Bolschewis-
mus glaubt unbeachtet lassen zu können, und sie
mögen sich darüber klar werden, daß die eine
alles entscheidende Frage: die Welt mit Gott
oder ohne Gott auch für das Wirtschaftsleben,
Wirtschaftsordnung und Wirkschaftsmoral gilt."
Eingedenk dieser Mahnung hält das Zen-
trum die Sozialdemokratische Partei an der
Herrschaft, eine Partei, die auch in wirtschaft-
lichen Dingen rein materialistisch eingestellt ist,
die die Wirtschaftsordnung nach Formeln und
Zahlen aufbauen, resp. umgeskalten will und
deren Wirkschaftsmoral durch die großen Ber-
liner Korruptionsaffairen genügend bekannt
wurde.
Der Dominikaner-Pater Dr. Belker sprach:
„Soweit Bolschewismus die radikale Gott-
losigkeit als System beibehält, versteift er sich
-eigentlich nur in einer bankerotten abendländi-
MW WiMWkmWW
dm- Miner MeltMiW gntgeheiW.
scheu Linie, in der man das Christentum zunächst
zu einer Privats-ache gemacht hak, um dann als
letzte Wirklichkeit den wirtschaftlichen Erfolg zu
betrachten. Hier sind kapitalistische und marxi-
stische Welkauffassung in letzter Instanz ver-
brüdert."
In bekannter Treue gegenüber den Forde-
rungen des Katholikentages hak sich das
Zentrum deshalb ausgerechnet mit den mar-
xistischen und kapitalistischen „Brüdern" ver-
bündet: mit Sozialdemokratie, Staakspartei und
Volkspartei.
Dr. Lorenz Knapp sprach über „Kirche und
deutsches Volkstum" u. a.:
Wir glauben, Blut, Heimat, Ge-
schieh t e 'u n d Staat: all dies -baute mit an
-dem, was Volkstum heißt, doch ist es nicht
-alles. Es ist noch -das Gut sittlicher Tra-
dition, das ein Volk in sich bewahrt."
Also, der 70. deutsche Katholikentag -er-
kennt das Blut, das, was wir National-
sozialisten Rasse nennen, auch als volkstum-
bildend und -demgemäß rein zu Haltendes an!
Wir sind gespannt, wie sich das Zentrum,
das bisher in einseitiger Ueberspihung diesen
nationalsozialistischen Grundsatz bekämpfte, als
gebe es kein anderes national-
sozialistisches Ideengut, nunmehr uns
gegenüber stellen wird.
Wir meinen: Dieses Zentrum ist unbelehrbar,
trotz aller Mahnungen des Katholikentages. Es
sitzt schon zu tief im marxistischen Schlamm!
Bei einem Berliner jüdisch-en Apokhe- I
Ker wurde vor mehr als -einem Iahr eine Prak-
tikantin angestellt. Vor -der Anstellung hakte
der Iuöe sich vergewissert, daß die Praktikantin
keine Antisemitin sei.
Durch anonyme Schreiben wurde nun dem
Inden bekannt, daß seine Praktikantin außer-
halb der Dienstzeit Flugblätter antise-
mitischen Inhalts verkeilt habe. Darauf-
hin machte er der Praktikantin Vorhaltungen
und drohte mit Entlassung, falls sie sich weiter
antisemitisch -betätige.
Fristlos entlassen, da sie sich diese verfas-
sungswidrige Gesinnungsknebelei nicht gefallen
ließ, klagte die Praktikantin auf Fortsetzung des
Lehrverhälknisses.
Das Arbeitsgericht wies die Klage ab mik
einer Begründung, die der Weimarer Verfassung,
die Benachteiligung von Arbeitnehmern wegen
ihrer außerdienstlichen politischen Betätigung
untersagt, geradezu Hohn spricht.
„Einem jüdischen Arbeitgeber könne nicht
zugemuksk werden, einen Arbeitnehmer zu
beschäftigen, der außerhalb der Dienstzeit
antisemitische Propaganda treibe."
Der Leser stelle sich einmal vor, was die
Gazetten des Systems schreien würden, wenn
ein — sagen wir mal — volksparteilicher Ar-
beitgeber alle Arbeiter und Angestellten fristlos
entlassen würde, die außerhalb der Dienstzeit
sozialdemokratische oder kommunistische Propa-
ganda treiben.
Dieser Spruch eines Berliner Arbeitsgerichts
— typisch für die heutige Rechtsprechung — ist
so ungeheuerlich, daß sich wohl die höhere
Instanz um sine Korrektur dieses Unrecht-
spruches wird bemühen müssen.
Die jüdische Unverschämtheit, dieser Miß-
brauch der Gastfreundschaft seitens eines Fremd-
volkes wird täglich toller. Auch dieser Fall wird
notiert werden.
*
Zeppelin in Pernambneo.
Pernamboco. Um 21.05 Uhr MEZ. wurde
das Luftschiff „Graf Zeppelin" in Pern-ambuco
gesichtet. Um 21.26 Uhr erfolgte die Landung
unter dem Iubel -einer großen Menschenmenge.
Die ganze Bevölkerung war auf -den Beinen,
als das Luftschiff am Horizont erschien. Es über-
flog in majestätischem Bogen zweimal die Stadt,
um dann aus dem Flugfeld Iequia zu landen.
Die Bristlianer geben ihrer Bewunderung über
die glatte und fahrplanmäßige Abwicklung des
Fluges Ausdruck.
Dr. Franzen ans der
NSDAP, ausgetreten.
Dr. Franzen ist aus der NSDAP, aus-
getreten, weil er sich Anordnungen des
braunschweigischen Gauleiters Rust nicht
fügen wollte. —
Disziplin wird auch von einem Minister
verlangt, ebenso wie von jedem Parteige-
nossen oder SA.-Mann!
Reichsbaukdiskont Zo/o»
Der Zentralausschuß der Reichsbank be-
schloß am Dienstag, den Diskontsatz von 10
auf 8, den Lombardsah von 12 auf 10 Pro-
zent mit Wirkung ab 2. September 1931 zu
ermäßigen.
*
Noch keine Einigung zwischen Vatikan und
Mussolini.
Rom. Zu den Pressenmeldungen über eine
bevorstehende Einigung zwischen dem Vatikan
und Mussolini wird von unterrichteter Seite
m-itgekeilt, -daß zur Zeit noch Verhandlungen
staktfän'den, und zwar durch Austausch von
Schriftstücken über die Auslegung des Artikels
43 des Konkordates. Man erwartet bis Ende
der Woche -eine endgültige Einigung.
Erpressungsversuche.
Finanzhilfe nur bei Verzicht auf Zollunion.
Genf, 1. Sept. Wie aus französischen
Kreisen verlautet, vertritt die französische
Regierung zum deutsch-österreichischen Zoll-
unionsplan nach wie vor den Standpunkt,
daß eine Zollunion zwischen Deutschland und
Oesterreich rechtlich unzulässig sei und poli-
tisch unter keinen Amständen anerkannt
werden könne. Falls Oesterreich eine Fi-
nanzhilfe des Völkerbundes in Anspruch
nehmen wolle, so könne diese Hilfe, soweit
Frankreich beteiligt sei, nur unter bestimm-
ten Bestimmungen gewährt werden, die
einen formellen Verzicht Oesterreichs auf
eine Zollunion mik Deutschland in Zukunft
in sich schließen würden.
Amerika lehnt Paul Boncours Vorschlag ab.
Newyork, 1. September. Der Vorschlag des
Präsidenten des Auswärtigen Ausschusses der
französischen Kammer, Paul-Bvncour, der in
einem Zeitungsartikel die Kontrolle des Völker-
bandes über sämtliche Armeen verlangt hatte, ist
in Washington recht kühl ausgenommen worden.
Die amtlichen Kreise glauben darin die alte Pa-
riser Lieb-l'ingsidee von der internationalen Si-
cherhe-itsbürgschafk in neuer Form wieder zu er-
kennen. Es besteht keine Aussicht, daß Ame-
rika den Vorschlag berücksichtigt, da die Verei-
nigten Staaten nach wie vor ein enges Zusam-
menarbeiten mik dem Völkerbund a-blehn-en, ab-
gesehen davon, daß auch -der Kongreß einem
-derartigen Plan niemals zustimmen würde.
Die Herbstoffensive.
Die große Herbstoffensive, zu der die Natio-
nalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei in -diesen
Tagen auf allen Fronten Toung-Deutschlands an-
tritt, wird in ihrer Stoßrichtung bestimmt durch
die ungeheure Gefahr, die der Lebenshaltung
der breiten schaffenden Massen im kommenden
Winter als Auswirkung der verhängnisvollen
Politik -der schwarz-roten Parteien und des von
ihnen vertretenen Systems in einem bisher noch
nicht dagewesenen Maße bedroht. Die Verant-
wortlichkeit des Zentrums für die kommenden
Ereignisse haben wir klar und unverwischbar
festgelegk. Wir werden sie in dem Aufklärungs-
feldzug dem deutschen Volk immer wieder vor
Augen führen, damit es sich der Schuldigen er-
innert, -die die Verantwortung dafür nicht von
sich abwälzen können, daß -das deutsche Volk
noch tiefer als bisher durch das ungeheure
Elend hindurch muß, ehe der Weg zum Wie-
deraufstieg unter Führung neuer, vom Willen
des erwachenden Volkes getragener Männer be-
schritten werden kann. Andererseits aber ist
festzuskellen, daß eine solche Politik, wie wir sie
heute sehen, eine Politik, die dem durch Frank-
reichs Erpressertaktik bestimmten Tr-ibutprobtem
völlig hilflos gegenübersteht und den Rieder-
bruch der -deutschen Wirtschaft, statt endlich dem
Uebei außen- und innenpolitisch an die Wurzel
zu gehen, nur auf den Rücken -der breiten Mas-
sen abzuladen weiß, gar nicht mehr möglich
wäre, ohne die Hilfsskellung, welche die sozial-
demokratischen Volksverräker dem System
leihen. Die Zweckgemeinschafl der durch den
nationalsozialistischen Ansturm bereits völlig zer-
mürbten sogenannten bürgerlichen Parteigeb-il-de
würde schon jetzt zusammenbrechen wie ein
Kartenhaus und der noch gesunde Rest ihrer
Anhänger ohne weiteres der nationalsozialisti-
schen 'Volksbewegung sich anschließen müssen,
wenn nicht -die marxistischen Drahtzieher diesen
absterbenden Parteigebilden noch durch ihre
„Tolerierungspolitik" die Korsekkstangen hielten,
nur zu dem Zweck, um sich selbst hinter dieser
„bürgerlichen" Fassade vor dem Volke verstecken
und um ihre politischen Geschäfte in anonymem
Dünkel zum Schäden des Volkes weiter betrei-
ben zu können. Unbekümmert um die immer
fortschreitende Verelendung der Massen stützen
die Vertreter dieser „Arbeiter"-Partei, die die
Verantwortung für -dis ganze unselige Entwick-
lung der letzten zehn Iahre trägt, aus Angst vor
der Abrechnung durch das erwachende Volk
einen Regierungskurs, dem das deutsche Volk
bere-iks vor Iahresfr-ist — einschließlich der so-
zialdemokratischen Wähler! — ein vernichtendes
Urteil gesprochen hat.
Gegen -diese Saboteure des erklärten Volks-
willens wird nunmehr der Zerbstangriff der
NSDAP, angeseht. Denn diesen volksverräke-
rischen Marxismus entlarven, heißt, die letzte
tragende Säule zum Einsturz zu bringen, auf
dem das System in Wirklichkeit ruht. Wir
werden endlich die Ratten aus ihren Löchern
holen und der betrogenen deutschen Arbeiter-
schaft, soweit sie diese Art von „Sozialismus"
ihrer Bonzen noch nicht durchschaut hak, in den
nächsten Wochen und Monaten den notwendigen
praktischen Anschauungsunterricht erteilen.
Den marxistischen Zukunftsglauben hak die
nationalsozialistische Bewegung längst zertrüm-
mert und der deutschen Arbeiterschaft den lebens-
starken deutschen Sozialismus Adolf Hitlers als
Ziel ihrer Freiheikssehn-fucht gegeben.
Die Zufluchtsquellen -der SPD. haben wir
öer SPD. bereits völlig äb-geriegeit, aber noch
hält sie sich in den erstarrten Formen der ver-
kalkten Gewerkschafksbürokratie, der Zahl-
abend'funktionäre und ähnlicher, die Beitrags-
groschen der Arbeiterschaft verschlingender Ein-
richtungen, der diese irregeleiteten schaffenden
Menschen ein Leben lang opferten und von der
sie sich, um nicht noch auch die letzten Pfennige
zu verlieren, nur schwer zu trennen vermögen.
Nie Existenz dieser, den SPD.-Bonzen noch ver-
bliebenen -Domänen ist zwar nur noch ein hoff-
nungsloses Vegetieren und Dahinsiechen, aber
das deutsche Volk kann in seiner heutigen Si-
tuation nicht warten bis diese marxistische Seuche
in seinem Körper an Altersschwäche von selbst
ausgestorben ist. Wir Nationalsozialisten wer-
den dem Marxismus daher in den Betrieben in
Schriftleitung: Lutherftratzc S5, Telephon 4048
Der Heidelberger Beobachter erscheint S mal wöchentlich und
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besteht kern Anspruch aus Entschädigung.
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4 gespaltene Millimetcrzeils im Textteil 25 Pfg. Für kleine
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Zur Freiheit und Brot!
Nr. 107 /1. Jahrgang
Mittwoch, den 2. September 1931
Freiverkauf 15 Pfg.
Eilte MWlM Ns dem MWentllg.
Das Zentrum tut das Gegenteil.
Der Regensburger Oberbürgermeister Dr. Hipp:
„Ohne Gott keine staatliche Ordnung, kein
friedliches Zusammenleben der Menschen unter-
einander: ohne Golt kein noch so bescheidenes
persönliches Eigentum, ohne Gott keine Treue,
keine Liebes-, Lebens- und Opfergemeinschaft
zwischen Mann und Weib in der Ehe, keine
Gewalt der Eltern über die Kinder, keine Ehr-
furcht und Dankbarkeit der Kinder gegenüber
den Eltern: . . . ohne Gott der Kampf Aller
gegen Alle, das Chaos!
Damit scheiden sich die Geister. Wir tren-
nen uns bewußt und scharf durch diese eine
Frage: Die Welk mit Gott oder ohne Gott?
In Befolgung dieser These regiert das
Zentrum im engsten Bündnis mit dem Mar-
xismus, dessen Führer größtenteils Frei-
denker, dessen Programm antikirch-
lich ist, der die Iugend zum Unglauben
erzieht!
„Gewisse Kreise mögen sich ernstlich
einmal darüber Rechenschaft geben, daß ein
Kampf gegen den gefürchteten Bolschewismus
unmöglich allein gegen den Wlrtschaftsbolsche-
wismus allein geführt werden kann, während
man den sittlichen und kulturellen Bolschewis-
mus glaubt unbeachtet lassen zu können, und sie
mögen sich darüber klar werden, daß die eine
alles entscheidende Frage: die Welt mit Gott
oder ohne Gott auch für das Wirtschaftsleben,
Wirtschaftsordnung und Wirkschaftsmoral gilt."
Eingedenk dieser Mahnung hält das Zen-
trum die Sozialdemokratische Partei an der
Herrschaft, eine Partei, die auch in wirtschaft-
lichen Dingen rein materialistisch eingestellt ist,
die die Wirtschaftsordnung nach Formeln und
Zahlen aufbauen, resp. umgeskalten will und
deren Wirkschaftsmoral durch die großen Ber-
liner Korruptionsaffairen genügend bekannt
wurde.
Der Dominikaner-Pater Dr. Belker sprach:
„Soweit Bolschewismus die radikale Gott-
losigkeit als System beibehält, versteift er sich
-eigentlich nur in einer bankerotten abendländi-
MW WiMWkmWW
dm- Miner MeltMiW gntgeheiW.
scheu Linie, in der man das Christentum zunächst
zu einer Privats-ache gemacht hak, um dann als
letzte Wirklichkeit den wirtschaftlichen Erfolg zu
betrachten. Hier sind kapitalistische und marxi-
stische Welkauffassung in letzter Instanz ver-
brüdert."
In bekannter Treue gegenüber den Forde-
rungen des Katholikentages hak sich das
Zentrum deshalb ausgerechnet mit den mar-
xistischen und kapitalistischen „Brüdern" ver-
bündet: mit Sozialdemokratie, Staakspartei und
Volkspartei.
Dr. Lorenz Knapp sprach über „Kirche und
deutsches Volkstum" u. a.:
Wir glauben, Blut, Heimat, Ge-
schieh t e 'u n d Staat: all dies -baute mit an
-dem, was Volkstum heißt, doch ist es nicht
-alles. Es ist noch -das Gut sittlicher Tra-
dition, das ein Volk in sich bewahrt."
Also, der 70. deutsche Katholikentag -er-
kennt das Blut, das, was wir National-
sozialisten Rasse nennen, auch als volkstum-
bildend und -demgemäß rein zu Haltendes an!
Wir sind gespannt, wie sich das Zentrum,
das bisher in einseitiger Ueberspihung diesen
nationalsozialistischen Grundsatz bekämpfte, als
gebe es kein anderes national-
sozialistisches Ideengut, nunmehr uns
gegenüber stellen wird.
Wir meinen: Dieses Zentrum ist unbelehrbar,
trotz aller Mahnungen des Katholikentages. Es
sitzt schon zu tief im marxistischen Schlamm!
Bei einem Berliner jüdisch-en Apokhe- I
Ker wurde vor mehr als -einem Iahr eine Prak-
tikantin angestellt. Vor -der Anstellung hakte
der Iuöe sich vergewissert, daß die Praktikantin
keine Antisemitin sei.
Durch anonyme Schreiben wurde nun dem
Inden bekannt, daß seine Praktikantin außer-
halb der Dienstzeit Flugblätter antise-
mitischen Inhalts verkeilt habe. Darauf-
hin machte er der Praktikantin Vorhaltungen
und drohte mit Entlassung, falls sie sich weiter
antisemitisch -betätige.
Fristlos entlassen, da sie sich diese verfas-
sungswidrige Gesinnungsknebelei nicht gefallen
ließ, klagte die Praktikantin auf Fortsetzung des
Lehrverhälknisses.
Das Arbeitsgericht wies die Klage ab mik
einer Begründung, die der Weimarer Verfassung,
die Benachteiligung von Arbeitnehmern wegen
ihrer außerdienstlichen politischen Betätigung
untersagt, geradezu Hohn spricht.
„Einem jüdischen Arbeitgeber könne nicht
zugemuksk werden, einen Arbeitnehmer zu
beschäftigen, der außerhalb der Dienstzeit
antisemitische Propaganda treibe."
Der Leser stelle sich einmal vor, was die
Gazetten des Systems schreien würden, wenn
ein — sagen wir mal — volksparteilicher Ar-
beitgeber alle Arbeiter und Angestellten fristlos
entlassen würde, die außerhalb der Dienstzeit
sozialdemokratische oder kommunistische Propa-
ganda treiben.
Dieser Spruch eines Berliner Arbeitsgerichts
— typisch für die heutige Rechtsprechung — ist
so ungeheuerlich, daß sich wohl die höhere
Instanz um sine Korrektur dieses Unrecht-
spruches wird bemühen müssen.
Die jüdische Unverschämtheit, dieser Miß-
brauch der Gastfreundschaft seitens eines Fremd-
volkes wird täglich toller. Auch dieser Fall wird
notiert werden.
*
Zeppelin in Pernambneo.
Pernamboco. Um 21.05 Uhr MEZ. wurde
das Luftschiff „Graf Zeppelin" in Pern-ambuco
gesichtet. Um 21.26 Uhr erfolgte die Landung
unter dem Iubel -einer großen Menschenmenge.
Die ganze Bevölkerung war auf -den Beinen,
als das Luftschiff am Horizont erschien. Es über-
flog in majestätischem Bogen zweimal die Stadt,
um dann aus dem Flugfeld Iequia zu landen.
Die Bristlianer geben ihrer Bewunderung über
die glatte und fahrplanmäßige Abwicklung des
Fluges Ausdruck.
Dr. Franzen ans der
NSDAP, ausgetreten.
Dr. Franzen ist aus der NSDAP, aus-
getreten, weil er sich Anordnungen des
braunschweigischen Gauleiters Rust nicht
fügen wollte. —
Disziplin wird auch von einem Minister
verlangt, ebenso wie von jedem Parteige-
nossen oder SA.-Mann!
Reichsbaukdiskont Zo/o»
Der Zentralausschuß der Reichsbank be-
schloß am Dienstag, den Diskontsatz von 10
auf 8, den Lombardsah von 12 auf 10 Pro-
zent mit Wirkung ab 2. September 1931 zu
ermäßigen.
*
Noch keine Einigung zwischen Vatikan und
Mussolini.
Rom. Zu den Pressenmeldungen über eine
bevorstehende Einigung zwischen dem Vatikan
und Mussolini wird von unterrichteter Seite
m-itgekeilt, -daß zur Zeit noch Verhandlungen
staktfän'den, und zwar durch Austausch von
Schriftstücken über die Auslegung des Artikels
43 des Konkordates. Man erwartet bis Ende
der Woche -eine endgültige Einigung.
Erpressungsversuche.
Finanzhilfe nur bei Verzicht auf Zollunion.
Genf, 1. Sept. Wie aus französischen
Kreisen verlautet, vertritt die französische
Regierung zum deutsch-österreichischen Zoll-
unionsplan nach wie vor den Standpunkt,
daß eine Zollunion zwischen Deutschland und
Oesterreich rechtlich unzulässig sei und poli-
tisch unter keinen Amständen anerkannt
werden könne. Falls Oesterreich eine Fi-
nanzhilfe des Völkerbundes in Anspruch
nehmen wolle, so könne diese Hilfe, soweit
Frankreich beteiligt sei, nur unter bestimm-
ten Bestimmungen gewährt werden, die
einen formellen Verzicht Oesterreichs auf
eine Zollunion mik Deutschland in Zukunft
in sich schließen würden.
Amerika lehnt Paul Boncours Vorschlag ab.
Newyork, 1. September. Der Vorschlag des
Präsidenten des Auswärtigen Ausschusses der
französischen Kammer, Paul-Bvncour, der in
einem Zeitungsartikel die Kontrolle des Völker-
bandes über sämtliche Armeen verlangt hatte, ist
in Washington recht kühl ausgenommen worden.
Die amtlichen Kreise glauben darin die alte Pa-
riser Lieb-l'ingsidee von der internationalen Si-
cherhe-itsbürgschafk in neuer Form wieder zu er-
kennen. Es besteht keine Aussicht, daß Ame-
rika den Vorschlag berücksichtigt, da die Verei-
nigten Staaten nach wie vor ein enges Zusam-
menarbeiten mik dem Völkerbund a-blehn-en, ab-
gesehen davon, daß auch -der Kongreß einem
-derartigen Plan niemals zustimmen würde.
Die Herbstoffensive.
Die große Herbstoffensive, zu der die Natio-
nalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei in -diesen
Tagen auf allen Fronten Toung-Deutschlands an-
tritt, wird in ihrer Stoßrichtung bestimmt durch
die ungeheure Gefahr, die der Lebenshaltung
der breiten schaffenden Massen im kommenden
Winter als Auswirkung der verhängnisvollen
Politik -der schwarz-roten Parteien und des von
ihnen vertretenen Systems in einem bisher noch
nicht dagewesenen Maße bedroht. Die Verant-
wortlichkeit des Zentrums für die kommenden
Ereignisse haben wir klar und unverwischbar
festgelegk. Wir werden sie in dem Aufklärungs-
feldzug dem deutschen Volk immer wieder vor
Augen führen, damit es sich der Schuldigen er-
innert, -die die Verantwortung dafür nicht von
sich abwälzen können, daß -das deutsche Volk
noch tiefer als bisher durch das ungeheure
Elend hindurch muß, ehe der Weg zum Wie-
deraufstieg unter Führung neuer, vom Willen
des erwachenden Volkes getragener Männer be-
schritten werden kann. Andererseits aber ist
festzuskellen, daß eine solche Politik, wie wir sie
heute sehen, eine Politik, die dem durch Frank-
reichs Erpressertaktik bestimmten Tr-ibutprobtem
völlig hilflos gegenübersteht und den Rieder-
bruch der -deutschen Wirtschaft, statt endlich dem
Uebei außen- und innenpolitisch an die Wurzel
zu gehen, nur auf den Rücken -der breiten Mas-
sen abzuladen weiß, gar nicht mehr möglich
wäre, ohne die Hilfsskellung, welche die sozial-
demokratischen Volksverräker dem System
leihen. Die Zweckgemeinschafl der durch den
nationalsozialistischen Ansturm bereits völlig zer-
mürbten sogenannten bürgerlichen Parteigeb-il-de
würde schon jetzt zusammenbrechen wie ein
Kartenhaus und der noch gesunde Rest ihrer
Anhänger ohne weiteres der nationalsozialisti-
schen 'Volksbewegung sich anschließen müssen,
wenn nicht -die marxistischen Drahtzieher diesen
absterbenden Parteigebilden noch durch ihre
„Tolerierungspolitik" die Korsekkstangen hielten,
nur zu dem Zweck, um sich selbst hinter dieser
„bürgerlichen" Fassade vor dem Volke verstecken
und um ihre politischen Geschäfte in anonymem
Dünkel zum Schäden des Volkes weiter betrei-
ben zu können. Unbekümmert um die immer
fortschreitende Verelendung der Massen stützen
die Vertreter dieser „Arbeiter"-Partei, die die
Verantwortung für -dis ganze unselige Entwick-
lung der letzten zehn Iahre trägt, aus Angst vor
der Abrechnung durch das erwachende Volk
einen Regierungskurs, dem das deutsche Volk
bere-iks vor Iahresfr-ist — einschließlich der so-
zialdemokratischen Wähler! — ein vernichtendes
Urteil gesprochen hat.
Gegen -diese Saboteure des erklärten Volks-
willens wird nunmehr der Zerbstangriff der
NSDAP, angeseht. Denn diesen volksverräke-
rischen Marxismus entlarven, heißt, die letzte
tragende Säule zum Einsturz zu bringen, auf
dem das System in Wirklichkeit ruht. Wir
werden endlich die Ratten aus ihren Löchern
holen und der betrogenen deutschen Arbeiter-
schaft, soweit sie diese Art von „Sozialismus"
ihrer Bonzen noch nicht durchschaut hak, in den
nächsten Wochen und Monaten den notwendigen
praktischen Anschauungsunterricht erteilen.
Den marxistischen Zukunftsglauben hak die
nationalsozialistische Bewegung längst zertrüm-
mert und der deutschen Arbeiterschaft den lebens-
starken deutschen Sozialismus Adolf Hitlers als
Ziel ihrer Freiheikssehn-fucht gegeben.
Die Zufluchtsquellen -der SPD. haben wir
öer SPD. bereits völlig äb-geriegeit, aber noch
hält sie sich in den erstarrten Formen der ver-
kalkten Gewerkschafksbürokratie, der Zahl-
abend'funktionäre und ähnlicher, die Beitrags-
groschen der Arbeiterschaft verschlingender Ein-
richtungen, der diese irregeleiteten schaffenden
Menschen ein Leben lang opferten und von der
sie sich, um nicht noch auch die letzten Pfennige
zu verlieren, nur schwer zu trennen vermögen.
Nie Existenz dieser, den SPD.-Bonzen noch ver-
bliebenen -Domänen ist zwar nur noch ein hoff-
nungsloses Vegetieren und Dahinsiechen, aber
das deutsche Volk kann in seiner heutigen Si-
tuation nicht warten bis diese marxistische Seuche
in seinem Körper an Altersschwäche von selbst
ausgestorben ist. Wir Nationalsozialisten wer-
den dem Marxismus daher in den Betrieben in