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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (September-Dezember)) — 1931

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1. Iahrg. / Nr. 157

Dienstag, den 3. November 1931.

Seite 3

Lokale Nachrichten.

SA-Kamerad Maiers
letzter Gang.
Eine riesige Trauergemeinde gab gestern
unserem verstorbenen Kameraden SA-Mann
Maier das letzte Geleit, ein Beweis da-
für, wie beliebt er in weiten Bevölkerungs-
kreisen gewesen, nicht zuletzt aber auch aus
Dank für seine Treue, die er seinem Führer
Adolf Hitler bis über das Grab hinaus ge-
halten hak. Nach der kirchlichen Einsegnung
legten im Namen der NSDAP. Orksgrup-
penleiter Nöhn, und im Namen der SA.
Pg. Dr. Abendroth mit der Hakenkreuz-
fahne geschmückte Kränze an dem Grabe des
toten Kameraden nieder. Ortsgruppenleiter
Röhn dankte dem verstorbenen Kameraden
für seine unverbrüchliche Treue. Maier war
einer unserer Treuesten. Schon in frühester
Jugend hat er sich in die Reihen der deut-
schen Freiheitskämpfer eingereiht, um selbst-
los ohne persönlichen Vorteil zu erhoffen,
für die große Idee seines Führers in vor-
derster Linie zum Wohle des Volksganzen
zu Kämpfen. Wir werden ihm ein dauern-
des Andenken bewahren. Pg. Dr. Abend-
rots) gelobte dem Toten seine Treue durch
weitere Einigkeit zu danken und nicht zu
rasten, bis das große Ziel, das wir uns
gesteckt, erreicht sei. — Er durfte den Sieg,
der auch sein Sieg war, nicht mehr miter-
leben,' denn allzu früh in der Blüte seiner
Jahre wurde er aus unserer Mitte gerissen.
Er ist heimgegangen, denn unser Schöpfer
hat ihn gerufen, um in einer besseren Welt
Ruhe, ewige Glückseligkeit zu finden. Dies
soll auch ein Trost für die tieftraurigen An-
gehörigen sein, ein Trost auch für seine
trauernd an seinem Grabe stehenden Ka-
meraden. Wir werden ihn Wiedersehen.
Als Symbol seiner Treue wurde die
ihm über alles liebgewordene Hakenkreuz-
fahne mit ins Grab gegeben.
Fernbeben. Gestern vormittag wurde
von der Königsstuhl-Sternwarte ein heftiges
Fernbeben registriert. Der erste Einsatz er-
folgte um 11.13,42 Uhr, die Längewelle kam
um 11.45 Uhr und gegen 13 Uhr erlosch die
Bewegung. Die Herdentfernung beträgt
9—10 000 Kilometer.
Badisches Iugendwerk 1931. Morgen,
Mittwoch Abend 8.15 Uhr, finden in der
Aula der Alten Universität zwei Vorträge
stakt und zwar von Dr. Ernst, dem Heraus-
geber der elsaß-lothringischen Heimatstim-
men über „Nationalitätenpolitik und euro-
päischer Friede" und von Dr. Scherer vom
Reichsverband für das katholische Aus-
landsdeutschtum über „Die religiöse Not der
Ausländsdeutschen". Eintrittsgebühr wird
nicht erhoben.
Stahlhelmkonzert. Morgen, Mittwoch
Abend 8.15 Uhr, spielt im großen Saale der
Stadkhalle die Stahlhelmkapelle Halle-Saale.
Die Kapelle wird klassische, volktümliche und
Militärmusik zum Vortrag bringen.
*
Klavier-Abend „Alfred Hoehn". Wir
verweisen auf den heute Abend 8 Uhr Inder
Aula der neuen Universität stattfindenden
Klavier-Abend „Alfred Hoehn".
*
Sturz mit dem Motorrad. — Lebensgefähr-
lich verletzt. Am Sonntag Abend geriet der

Zum Gedenken an Huldreich Zwingli.
Reformationsfeier in der Stadthalle

Die evangelischen Gemeinden Heidelbergs
luden zum 1 November ihre Gemeindeglie-
der zu einer Reformationsfeier ein. Viele
Protestanten, die sich bewußt sind, was die-
ser Tag für die evangelische Kirche bedeutet,
folgten dem Ruf. Bei Beginn der Feier
war der große Saal der Stadthalle bis auf
den letzten Platz besetzt.
Ein Orgelspiel Präludium in G-dur von
Ioh. Beb. Bach, ausgeführt von Wilhelm
Reck, leitete die Feier ein. Alsdann be-
grüßte Kirchenrat Schlier die Versammelten
und gedachte in seiner kurzen Ansprache
Zwinglis, der vor 400 Jahren für die evan-
gelische Sache gefallen ist.
Mächtig erklangen die beiden ersten
Strophen des Trutzliedes „Ein feste Burg
ist unser Gott", vorgetragen von den Ver-
einigten Kirchenchören der Johannes- und
Friedenskirche unter bewährter Leitung von
Gustav Schlatter.
Hierauf ergriff Prof. D. Walter Köhler
das Wort zu seinen Ausführungen über
„Zwinglis religiöse Eigenart". In einem
einstündigen Referat schilderte er das Wir-
ken des Schweizer Reformators Zwingli,
der erst nach vielen Neberwindungen den

Kraftradfahrer Paul Räuber aus Mannheim
mit seinem Motorrad in der Dunkelheit in der
Nähe des Pfaffengrundes über die Straßen-
böschung und stürzte. Mit lebensgefährlichen
Kopfverletzungen wurde er in das Krankenhaus
verbracht. Die Soziusfahrerin blieb unverletzt.
*
Glückwunschtelegramme an Weihnachten und
Neujahr. Wie wir erfahren, beabsichtigt die
Post, ebenso wie in den letzten Jahren auch wäh-
rend des diesjährigen Weihnachts- und Neujahr-
festes «verbilligte Glückwunschtelegramme einzu-
führen. Die Einrichtung wird nach Art und
Umfang der vorjährigen gleichen. — Im deut-
schen Verkehr wird man für ein Ortskelegramm
bis zu 10 Wörtern 50 Äpfg. zu zahlen haben
und, wenn es auf einem künstlerisch ausgeführ-
ken Aufnahmeblakk zugestellt werden soll, 1,50
NM. Im Fernverkehr kostet ein gleich langes
Telegramm 75 Rpsg. oder 1,75 RM. Jedes
weitere Wort wird mit 5 Rpsg. berechnet. Am
Verkehr mit deutschen Schiffen' in See wird die
Wortgebühr 40 Rpsg. betragen gegen 75 Rpsg.
bei vollbezahlten Telegrammen. Da in diesem
Verkehr kein Mindestgebührensatz besteht, kann
man, wenn man dazu noch einen der festen
Texte benutzt, wie sie auch diesem Jahre wie-
der zur Auswahl angeboten werden sollen, von
einem deutschen Schiff in See aus schon mit 4
bis 5 Gebührenwörkern nach der deutschen Hei-
mat einen telegraphischen Festgruß übermitteln,
also für etwa '2 RM. Dasselbe gilt für die
umgekehrte Richtung. — Im Auslandsverkehr
werden die Kosten für die Glückwunschtele-
gramme besonderer Art wie bisher halb so hoch
sein wie die vollen Sähe, oder noch geringer. —
Ueber das Nähere werden wir unsere Leser
rechtzeitig weiter unterrichten.
*
Aus dem Pfaffengrund schreibt man uns:
Wie wir hören, soll im Pfaffengrund u.
zwar in der dortigen Wirtschaft eine Not-
küche im Rahmen der Winterhilfe errichtet
werden. Obwohl diese Winterhilfe, wie all-
gemein bekannt, überparteilich sein soll,
wurde mit der Organisation dieser Küche die
Herren Amann und Bartmann betraut.
An und für sich ist hiergegen nichts
einzuwenden, aber es erweckt den Anschein,

Weg zu Luther gefunden hat, um dann mit
ihm gemeinsam für das Ziel „Evangelium"
zu Kämpfen.
Trutzig sangen die Festteilnehmer an-
schließend die beiden letzten Strophen des
Lutherschen Liedes, gleich einem Treuschwur.
Es folgten zwei Bilder aus dem kirchlichen
Spiel „Huldreich Zwingli", dargestellt von
Schülern des Friedrichsstiftes, die sich alle
Mühe gaben, das Spiel von Pfarrer Dr.
Ernst Nagel, Schaffhausen, lebendig zu ge-
stalten. Die Vereinigten Kirchenchöre brach-
ten nun noch „Herr, nun selbst den Wagen
halt" (Satz von Prof. Dr. Poppen) zum
Vortrag.
Im Schlußwort dankte Herr Kirchenrat
Schlier allen Mitwirkenden und gab seiner
Freude darüber Ausdruck, daß es gelungen
ist, Zwingli auf zwei Arten so lebendig wer-
den zu lassen, einmal durch den so lehrrei-
chen Vortrag des Herrn Prof. D. Köhler
und andererseits durch die Darstellung des
Spieles von Pfarrer Dr. Ernst Nagel
„Huldreich Zwingli". Das Präludium in
C-dur von Ioh. Seb Bach beschloß den
Abend.

als ob dieses Hilfswerk im Pfaffengrund
ein Verdienst der SPD. sei. Mir müssen
uns dagegen verwahren, daß man mit dem
Geld, das man der Hilfsfreudigkeit schwer
unter dem heutigen System leidender Ein-
wohner verdankt SPD.-Propaganda
macht. Den Bewohnern des Pfaffengrunds
aber sei besonders gesagt: Die zu eröffnende
Notküche im Pfaffengrund ist keine SPD.-
Einrichtung, sondern sie wird im Rahmen
der überparteilichen Winterhilfe errichtet.
H. u. I.
.
Die Kammer-Lichtspiele zeigen den Ton-
filmschwank „Meine Cousine aus War-
schau" mit der beliebten Liane Haid in
der Hauptrolle. Außerdem gutes Beipro-
gramm.
Im Capitol läuft der Tonfilm „Der Raub
der Mona Lisa" mit Willy Forst und
Trude von Molo. Auf der Bühne sieht

man „Das tanzende Wunder-Zebra". Ton-
woche, Kulturfilm im Beiprogramm.
In den Schloß-Lichtspielen sieht man
die reizende Gretl Theimer und Char-
lotte Lusa in dem Operettentonfilm „Im
Walzerparadies". Als zweiter Film läuft
der stumme Groß film „Die kleine Skla-
vin" mit Grete Mosheim. Kulturfilm u.
Wochenschau vervollständigen das Pro-
gramm s. Anzeige.
DieOdeon-Lichlspiele zeigen„Kinder vor
Gericht", der Fall Schultze. Daneben
ein interessanter Film über Spargelbau.
Außerdem Wochenschau.

kunÄkunIi-proqrsmm
Mittwoch, 4. November.
Königswusterhausen: 16,30 Konzert, 17,30 Mo-
dernes Musikschaffen, 18,30 Vortrag, 18,45
Wetter für die Landwirtschaft, 19 Stunde
des Beamten, 19,30 Volchswirifchaftsfunk,
20 Bunter Abend, 22 Nachrichten, anfchl.
Tanz.
Heilsberg: 16,45 Teemustk, 17,45, 18,30 Vortrag,
18,55 Musik für Harfe und Cello, 19,45 Mich
ruft dein Bild, 19,50 Wetter, 20 Lieder-
stunde, 20,30 Hörspiel, 28 Nachrichten- an-
schließend Tanz.
Mühlacker: 17,05 Konzert, 18,40 Spiel and
Sport im Volksleben der Ostafrikaner, 19,05
Vortrag, 19,45 Unterhaltungskonzert, 20,15
Heiteres in alter and neuer Zeit, 21,15
Studienkonzert, 22,15 Nachrichten.
München: 17,20 Unterhaltungskonzert, 18,30,
18,50 Vortrag, 19,10 Für die Frau, 19,30
Chorgesang, 20 Bunter Abend, 22,20 Nach-
richten.
Wien: 16,30 Jugendstunde, 17 Konzert, 18,15,
18,50 Vortrag, 19,05 Französisch, 19,45 Sin-
fonische Tänze, 20,40 Hörspiel, 22,10 Nach-
richten.

PMIsniklilhe lllillMiMN.
Sekkion Handschuhsheim.
Zobsitzung
Mittwoch Abend 8,30 Uhr im Gasthaus
„Zum Ritter". Es sind sämtliche Werbebücher
bis dahin einzusammeln und abzuliefern.
Der Sektionsleiter.
Sekkion Wieblingen.
Am Sonntag, den 8. November, abends
8 Uhr, findet im Badischen Hof in Wieblingen
ein
Deutscher Abend
statt. Neben Theatervorführungen und leben-
den Bildern klassische Musik. Alle Partei-
genossen sind hierzu freundlichst einyelaüen. Pro-
gramme sowie Karkenvorverkauf in der Ge-
schäftsstelle.
Der Sektionsleiter.

AO 7. MvitMktlöE 4^
MM

In*
„Alt-Heidelberg" von Wilhelm Meyer-Förster.
Rudolf Presber hat einmal gesagt, daß das
Wort Heidelberg selbst im Munde des Bahn-
schaffners einen poetischen Klang habe. Ist es
«in Wunder, wenn das Stück des greisen Hei-
delberger Edelbürgers immer wieder auf den
Spielplänen in ganz Deutschland aufkaucht?
Aber auch in Heidelberg selbst, wo man doch
annehmen sollte, daß man „diesen Schwindel"
kennt, kehrt es immer wieder und wird immer
aufs neue beklatscht und bejubelt. Und das
hat seinen guten Grund in der gesunden Volks-
tümlichkeit des Schauspiels, das uns umsonst
durch di« gesamte jüdische Presse verleidet wer-
den sollte. Es gehört schon eine große Kunst
und viel Geschmack dazu, bei diesem Stoff allen
Kitsch und alle Sentimentalität zu vermeiden;
und davon ist wirklich nichts zu spüren.
An die Regie stellt das Stück besonders am
Ort der Handlung große Anforderungen, die
aber, von kleinen Schönheitsfehlern abgesehen,
erfüllt wurden. Das Skudentenmilieu wurde
ohne Verzerrungen wiedergegeben, ebenso die
starr« Hofakmosphäre. Chor und Statisten wirk-
ten sehr lebendig, was hier als Hintergrund der
Handlung von Wichtigkeit ist. Besonders gut
herausgeabbeitet war der Gegensatz Mischen
2.-3. und 5. Akt. Vor diesem Hintergrund
konnte das ausgezeichnete Spiel der Hauptdar-
steller sich gut entfalten.
War öle Käthi Irma S t e i n s am An-
fang voll sprudelnder Lebendigkeit und Natür-
lichkeit, so wußte sie auch am Schluß jede Sen-
timentalität zu vermeiden. Man fand es selbst-

verständlich, daß ihr alle Aerzen zuflogen. An
den anfangs schüchternen, dann lebhaft ausge-
lassenen, schließlich ernst und still gewordenen
Karl Heinz gab Carl Franzen so, daß mit
dem besten Willen nichts auszusehen war.
Sympathisch und glaubhaft wirkte er in allen
Phasen der Bombenrolle. — Es ist immer ein
gutes Zeichen, wenn man einen Schauspieler in
andern Rollen nicht erkennt, besonders wenn
es sich um einen Charakterdarsteller handelt, wie
bei Max Mairich, der die Rolle des Kam-
merdieners Lutz zu einem kleinen Meisterwerk
zu gestalten wußte. Trotz seiner ekelhaften Art
hatte man manchmal Mitleid mit ihm. Der
Dr. Iüttner Richard Grd manns könnte
vielleicht noch etwas weniger karrikiert werden.
Hervorragend war der Saxonensenior von
Walter Klock, was besonders in der Keil-
szene zur Geltung kam. Paul Bohne ver-
stand es, den Staatsminister von Hawgk zu einer
feinen, sympathischen Gestalt zu formen und auch
der Kellermann Arnold Iuhns wurde in
der guten biederen Art gegeben, in der man
sich diese Rolle denkt. Mit Ausnahme des Gast-
wirts Rüder (Helmut Ga i ck), dessen Dialekt
sehr W wünschen übrig ließ, waren auch die
kleineren Rollen mit Clarifsa Man Hof,
Hans Trete, Max Weise u. a. gut be-
seht.
Auch die Bühnenbilder von Alfred
Warmbrunn bildeten für das glänzende
Zusammenspiel des Ensembles einen passenden
Rahmen. Es war ein genußreicher Abend, der
leider nicht in Einklang zu bringen war mit den
vielen halb- und ganz leeren Reihen, die das
Theater aufzuweifen hakte. P.... n.

Französische „Kultur".
Der Schriftsteller Heinrich Noe, der im
Jahre 1866 für kurze Zeit in der Kgl. Hof- und
Staatsbibliothek in München beschäftigt war,
ging eines Morgens in einen der großen Bü-
chersäle und griff dort im Auf- und Abwandeln
bald hier, bald dort einen Band aus den Re-
galen heraus und hielt dabei auf einmal einen
in der Hand, der seine größte Aufmerksamkeit
erregte. Der Titel des vornehm ausgestatkeken
Werkes hieß: „Le livre des sauvages" („Das
Buch der Wilden"), und verfaßt war es von
Missionar Abbe Domensch, der dieses merkwür-
dige, aus lauter primitiven Zeichnungen be-
stehende Heft in einer indianischen Siedlung von
Nordamerika gefunden hakte. Herausgegeben
war es in einem vornehmen Pariser Verlag mit
kaiserlicher Anterstühung. Einzelne Worte und
Sätze in einer unbekannten Sprache standen
zwischen den Bildern, die Gruppen oder größere
Scharen bewaffneter Männer vorstellten, mit dem
sackartigen Leib, dem aus einem Kreis und vier
Strichen bestehenden Gesicht und den Schwefel-
holzbeinen, wie sie auch an unseren Straßen-
ecken dem künstlerischen Drang der lieben
Schuljugend zu entsprießen pflegen. Diese auf-
fallende' Ähnlichkeit veranlaßte Noe, die rätsel-
haften Inschriften näher zu betrachten, und groß
war seine Heiterkeit, als er sie für eine schlechte
deutsche Kurrentschrift erkannte. Da stand —
Mischen den manchmal recht unflätigen Bildern
— „Worscht", „Honig" und anderes der Art, es
war offenbar das Schulheft eines pennsylvani-
schen Jungen, der mit ausdauerndstem Fleiß sei-
nen Phankasieschöpfungen oblag. Auf irgend

eine Weise war es dann in das Indianerdorf
und dem guten Missionar in die Augen gekom-
men, der sich nach seiner Heimkehr beeilte, sei-
nen Fund der Mitwelt darzubieken.
Noe schrieb ungesäumt einen humoristischen
Bericht über diese Frucht der unglaublichsten
französischen Unwissenheit an di« Augsburger
Allgemeine Zeitung. Es erfolgte eine gereizte,
schwächliche Erwiderung Domenechs, aber das
Buch war auch an andere Bibliotheken ver-
sandt, und so erhob sich ein vielstimmiges ger-
manisches Gelächter. Nun wurden auch die
kompetenten französischen Gelehrten aufmerk-
sam und mußten den Tatbestand zugeben. In-
folgedessen wurde die ganze kostbare Auflage
zurückgezogen und eingestampft. Aber die nach
Deutschland gesandten Exemplare sind erhalten,
und heute noch kann jeder auf der Münchener
Hof- und Staatsbibliothek das Buch mit Ver-
gnügen betrachten! —
(Aus den Lebenserinnerungen „Von be-
rühmten Zeitgenossen" von Rosalie Braun-Ar-
taria).

Der Nationalsozialist kauft nur bei
unseren Inserenten. Er hilft dadurch
seiner Zeitung, dem


„Heidelberger Beobach ke r".
Du hast Freunde und Bekannte ge-
nug. lieberlege dir, wer zu uns gehört
und wirb bei ihnen für den
„Heidelberger Beobachte r".
 
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