Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 32.1921
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https://doi.org/10.11588/diglit.10457#0076
DOI Artikel:
Hoffmann, Wolfgang: Eine Zuschrift
DOI Artikel:Behne, Adolf: Die Farbe
DOI Artikel:Niebelschütz, Ernst von: Der Kampf um die Seele der Gotik, [1]
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BUDAPESTER WERKSTÄTTE. LUDWIG KOZMA BETT IN KAUKASISCH NUSSHOLZ MIT INTARSIA
prächtigen Wohnung, wie ich sie in Karlsbad gehabt, T~VE FARBE. Die Furcht vor der Farbel Fi
sogleich faul und untätig. Meiner Natur ist es ganz zu- \_) ist nicht »fein« sagt »man«. Farbe ist perlgrau oder
wider. Geringe Wohnung weiß. Blau ist ordinär, Rot
dagegen, wie dieses f# ist aufdringlich, Grün ist
schlechte Zimmer, worin kraß. Die Farblosigkeit
wir sind, ein wenig unor- dient als Kennzeichen der
dentlich ordentlich, ein we- europäischen Bildung. —
nig zigeunerhaft, ist für Woher diese sonderbare
mich das Rechte; es läßt Äfci^^tetes^^^^^M* Angst vor der Farbe?
meiner innern Natur volle »Man« ahnt in der Farbe
Freiheit, tätig zu sein und das Elementare, Lin-
aus mir selber zu schaffen.« mittelbare, Hüllenlose. Je-
* 1 der reine Farbklang ist eia
Die Schuld an dieser Ton aus dem Universum,
starken Verbreitung des ■ etwas Letztes, Entschei-
nachgeahmten Stilmöbels K dendes, — etwas das uns
liegt wohl in erster Linie selbst vor klare Entschei-
beim Publikum. Wie leicht ^^H\ ■ düngen stellt. Es ist daher
ließe sich umbildend wir- ■ ein Irrtum, wenn manche
ken, wenn die ständige Kunst-Philologen meinen,
Nachfrage nach alten Stil- H^kÜ^I es komme dem Drange nach
möbeln aufhörte! Möge immer höherer Intensität
jeder versuchen, hierin der Farbe in der Kunst kein
erzieherisch zu wirken. eigener Wert zu, keine in-
Außerdem gibt es genug nere Notwendigkeit. Das
Architekten.die viel leisten, tut es doch! Eben weil die
aber heutzutage keine Ge- ^^^fl Farbe: Bote letzter kos-
Iegenheit haben, es zu zei- H| mischer Dinge ist, von in-
gen. Denn eine große Auf- nerer, unendlich reicher,
gäbe des Menschen ist es, als zwischen süßester Zartheit
Einzelglied die Kulturseele und grausamster Wildheit
tragen und heben zu helfen. sich spannender Kraft!..
WOLFG. HOFFMANN - BERLIN. BUDAPESTER WERKSTÄTTE. BET-SCHEMEL IN KIRSCHHOLZ A.BEHNE. (»Wiederkehr d.kunst«.)
BUDAPESTER WERKSTÄTTE. LUDWIG KOZMA BETT IN KAUKASISCH NUSSHOLZ MIT INTARSIA
prächtigen Wohnung, wie ich sie in Karlsbad gehabt, T~VE FARBE. Die Furcht vor der Farbel Fi
sogleich faul und untätig. Meiner Natur ist es ganz zu- \_) ist nicht »fein« sagt »man«. Farbe ist perlgrau oder
wider. Geringe Wohnung weiß. Blau ist ordinär, Rot
dagegen, wie dieses f# ist aufdringlich, Grün ist
schlechte Zimmer, worin kraß. Die Farblosigkeit
wir sind, ein wenig unor- dient als Kennzeichen der
dentlich ordentlich, ein we- europäischen Bildung. —
nig zigeunerhaft, ist für Woher diese sonderbare
mich das Rechte; es läßt Äfci^^tetes^^^^^M* Angst vor der Farbe?
meiner innern Natur volle »Man« ahnt in der Farbe
Freiheit, tätig zu sein und das Elementare, Lin-
aus mir selber zu schaffen.« mittelbare, Hüllenlose. Je-
* 1 der reine Farbklang ist eia
Die Schuld an dieser Ton aus dem Universum,
starken Verbreitung des ■ etwas Letztes, Entschei-
nachgeahmten Stilmöbels K dendes, — etwas das uns
liegt wohl in erster Linie selbst vor klare Entschei-
beim Publikum. Wie leicht ^^H\ ■ düngen stellt. Es ist daher
ließe sich umbildend wir- ■ ein Irrtum, wenn manche
ken, wenn die ständige Kunst-Philologen meinen,
Nachfrage nach alten Stil- H^kÜ^I es komme dem Drange nach
möbeln aufhörte! Möge immer höherer Intensität
jeder versuchen, hierin der Farbe in der Kunst kein
erzieherisch zu wirken. eigener Wert zu, keine in-
Außerdem gibt es genug nere Notwendigkeit. Das
Architekten.die viel leisten, tut es doch! Eben weil die
aber heutzutage keine Ge- ^^^fl Farbe: Bote letzter kos-
Iegenheit haben, es zu zei- H| mischer Dinge ist, von in-
gen. Denn eine große Auf- nerer, unendlich reicher,
gäbe des Menschen ist es, als zwischen süßester Zartheit
Einzelglied die Kulturseele und grausamster Wildheit
tragen und heben zu helfen. sich spannender Kraft!..
WOLFG. HOFFMANN - BERLIN. BUDAPESTER WERKSTÄTTE. BET-SCHEMEL IN KIRSCHHOLZ A.BEHNE. (»Wiederkehr d.kunst«.)