Kunststatistische Übersicht.
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und Stephan Freister, die 1594 von Kaiser Rudolph II. mit einem Wappen waren
begnadet worden.
Die älteren Arbeiten auf dem Gebiete der Wandmalerei sind vollständig ver-
schwunden. Nur die Überlieferung berichtet uns, daß ein Haus in Hernau zum
Andenken an den Besuch zahlreicher Fürsten während des bayerischen Erbfolge-
krieges (1304) mit Fresken ausgestattet, daß die Pfarrkirche in Lupburg 1599 »mit
Figuren« ausgemalt worden war, daß endlich Hans Georg Asam, der bereits genannte
Münchener Barockmaler, Wände und Plafonds des Schlosses Helfenberg 1700—1707
mit »hervorragenden Taten der biblischen und Weltgeschichte, Gegenständen aus der
Mythologie« geschmückt hatte. Manche Malereien sind wohl unter der Tünche
begraben.
Was sich von Fresken erhalten hat, sind fast durchweg Deckengemälde des
18. Jahrhunderts in Kirchen, größtenteils allerdings durch spätere Übermalungen und
Restaurationen in ihrem künstlerischen Charakter stark beeinträchtigt. Aus der Früh-
zeit des 18. Jahrhunderts seien erwähnt die F'resken in der Pfarrkirche in Günching,
1716 von Kosmas Damian Asam gemalt, die von Letsch 1719 gefertigten Deckenbilder in
Hohenfels und die Fresken in der Pfarrkirche in Velburg, um 1720. Originell ist die
bemalte Holzdecke der Gottesackerkirche in Breitenbrunn, von 1739, mit 32 Gemälden,
die auf die Armen Seelen Bezug haben.
Aus der Rokokoperiode stammen die besten Arbeiten auf diesem Gebiete, die
Hotten und gut erhaltenen Fresken in der großen Wallfahrtskirche Habsberg, gemalt
von Job. Michael Wild 1764, die ebenso guten Deckenbilder von Otto Gebhard in
Hohenschambach (1760) und das gleichfalls flott gemalte Plafondgemälde eines unbe-
kannten Meisters in der Wallfahrtskirche von Rechberg, um 1760. Ungefähr gleich-
zeitig, jedoch weniger gut erhalten sind die Fresken in der Pfarrkirche in Kem-
nathen, wohl von dem Fichstätter Hofmaler Johann Michael Franz, nach Mitte des
18. Jahrhunderts. Die ebenfalls fast vollständig übermalten Deckenbilder in den
Pfarrkirchen von Beratzhausen und Laaber gehören beide wohl ein und demselben
Meister an. Die Fresken des bereits genannten J. G. Haemerl von 1737 in St. Wolf-
gang sind künstlerisch wertlos. Originell, jedoch ziemlich derb ist die Architektur-
malerei von ca. 1780 im Chor der Kirche in Flndorf.
Von Profangebäuden mit Wandmalerei an der Fassade ist fast nichts erhalten.
Erwähnung verdient nur ein Haus in Beratzhausen mit Heiligen und Fensterrahmen
nach Mitte des 18. Jahrhunderts, sowie die Wappen am dortigen Rathaus, von 1791.
IV. KIRCHLICHE EINRICHTUNGSGEGENSTÄNDE.
Besonders reichhaltig ist der Bestand an gotischen Flügelaltären. Voran stehen
zeitlich die drei Altäre in St. Wolfgang, gute Arbeiten des ausgehenden 13. Jahr-
hunderts. Um 1300 entstand der rechte Seitenaltar der Gottesackerkirche in Vel-
burg. Flereits dem Anfang des 16. Jahrhunderts gehört der ausgezeichnete Hoch-
altar in der Gottesackerkirche in Velburg an, ebenso der dortige linke Seitenaltar.
Aus ungefähr der gleichen Zeit finden sich spätgotische Flügelaltäre, allerdings teil-
weise sehr verstümmelt in Martinsberg und Kircheneidenfeld.
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und Stephan Freister, die 1594 von Kaiser Rudolph II. mit einem Wappen waren
begnadet worden.
Die älteren Arbeiten auf dem Gebiete der Wandmalerei sind vollständig ver-
schwunden. Nur die Überlieferung berichtet uns, daß ein Haus in Hernau zum
Andenken an den Besuch zahlreicher Fürsten während des bayerischen Erbfolge-
krieges (1304) mit Fresken ausgestattet, daß die Pfarrkirche in Lupburg 1599 »mit
Figuren« ausgemalt worden war, daß endlich Hans Georg Asam, der bereits genannte
Münchener Barockmaler, Wände und Plafonds des Schlosses Helfenberg 1700—1707
mit »hervorragenden Taten der biblischen und Weltgeschichte, Gegenständen aus der
Mythologie« geschmückt hatte. Manche Malereien sind wohl unter der Tünche
begraben.
Was sich von Fresken erhalten hat, sind fast durchweg Deckengemälde des
18. Jahrhunderts in Kirchen, größtenteils allerdings durch spätere Übermalungen und
Restaurationen in ihrem künstlerischen Charakter stark beeinträchtigt. Aus der Früh-
zeit des 18. Jahrhunderts seien erwähnt die F'resken in der Pfarrkirche in Günching,
1716 von Kosmas Damian Asam gemalt, die von Letsch 1719 gefertigten Deckenbilder in
Hohenfels und die Fresken in der Pfarrkirche in Velburg, um 1720. Originell ist die
bemalte Holzdecke der Gottesackerkirche in Breitenbrunn, von 1739, mit 32 Gemälden,
die auf die Armen Seelen Bezug haben.
Aus der Rokokoperiode stammen die besten Arbeiten auf diesem Gebiete, die
Hotten und gut erhaltenen Fresken in der großen Wallfahrtskirche Habsberg, gemalt
von Job. Michael Wild 1764, die ebenso guten Deckenbilder von Otto Gebhard in
Hohenschambach (1760) und das gleichfalls flott gemalte Plafondgemälde eines unbe-
kannten Meisters in der Wallfahrtskirche von Rechberg, um 1760. Ungefähr gleich-
zeitig, jedoch weniger gut erhalten sind die Fresken in der Pfarrkirche in Kem-
nathen, wohl von dem Fichstätter Hofmaler Johann Michael Franz, nach Mitte des
18. Jahrhunderts. Die ebenfalls fast vollständig übermalten Deckenbilder in den
Pfarrkirchen von Beratzhausen und Laaber gehören beide wohl ein und demselben
Meister an. Die Fresken des bereits genannten J. G. Haemerl von 1737 in St. Wolf-
gang sind künstlerisch wertlos. Originell, jedoch ziemlich derb ist die Architektur-
malerei von ca. 1780 im Chor der Kirche in Flndorf.
Von Profangebäuden mit Wandmalerei an der Fassade ist fast nichts erhalten.
Erwähnung verdient nur ein Haus in Beratzhausen mit Heiligen und Fensterrahmen
nach Mitte des 18. Jahrhunderts, sowie die Wappen am dortigen Rathaus, von 1791.
IV. KIRCHLICHE EINRICHTUNGSGEGENSTÄNDE.
Besonders reichhaltig ist der Bestand an gotischen Flügelaltären. Voran stehen
zeitlich die drei Altäre in St. Wolfgang, gute Arbeiten des ausgehenden 13. Jahr-
hunderts. Um 1300 entstand der rechte Seitenaltar der Gottesackerkirche in Vel-
burg. Flereits dem Anfang des 16. Jahrhunderts gehört der ausgezeichnete Hoch-
altar in der Gottesackerkirche in Velburg an, ebenso der dortige linke Seitenaltar.
Aus ungefähr der gleichen Zeit finden sich spätgotische Flügelaltäre, allerdings teil-
weise sehr verstümmelt in Martinsberg und Kircheneidenfeld.