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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 7.1909

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Heft 1
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Scheffler, Karl: Slevogt als Illustrator
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https://doi.org/10.11588/diglit.4599#0038

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TITELBLATT ZUM „ALI BABA", DETAIL

S LEV O GT

ALS ILLUSTRATOR

sahen sich beim Tode Menzels
Viele nach der Schule dieses Mei-
sters um und nach lebendigen Tra-
ditionskräften in seiner Kunst;
und oft kam es zu harten Urteilen,
weil ein bedeutend in die Zukunft
weisender Einfluss nicht gleich
zu erkennen war. Man fand im
Gefolge dieses wunderlichen Ge-
nies nur die Fritz Werner-Begab-
ungen und Anton von Werner-
Naturen. Heute erst beginnt es
sich zu zeigen, dass Menzels Eigenart zwar nicht
unmittelbar schulbildend war und nicht Einfluss zu
üben vermochte wiedieLeibls oder Manets, dass der
Künstler auf Umwegen aber doch bedeutend auf den

Entwicklungsgedanken der modernen deutschen
Kunst wirkt. Die Ursachen dieser indirekten Wir-
kung sind leicht einzusehen. Wer das Lebendige der
Menzelschen Kunst fortsetzen will, oder besser: wer
berufen ist, es fortzusetzen, der hat vorher, in der
Schule der besten modernen Kunst, alle die Irr-
tümer zu überwinden, die Menzels Talent okku-
pierten und derentwegen die Akademiker den Über-
ragenden so laut als Genossen reklamieren. So
hat Liebermann gehandelt, der uns immer deut-
licher als der designierte Nachfolger des Malers
Menzel erscheint. Und so hat auch Slevogt getan,
dem sich das Illustratorengenie Menzels scheinbar
natürlich nun vererbt.

Als Slevogt aus München nach Berlin kam,
wäre es noch Willkür gewesen, seinen Namen neben

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