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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 7.1909

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Heft 3
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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.4599#0146

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guins Noa-Noa, Schefflers „Frau und die Kunst" und
„Paris", die deutsche Ausgabe von Durets Impressio-
nisten, die Bücher über Michelangelo von Frey und von
Mackowsky,Pidolls Erinnerungen anMarees,Rosenhagens
Uhdemonographie und Roesslers umfangreiches Werk
über Waldmüller. Es liegen gute neue Ausgaben von
Dürers Nachlass und von Michelangelos Briefen vor,
ein neues Buch van de Veldes, Selbstbiographisches von
Trübner und Corinth, und eine Übersetzung von Whist-
lers „gentle art to macke ennemys". Bodes monumen-
tales Bronzewerk nähert sich dem Abschluss und Slevogt
erscheint mit neuen Illustrationen.

•&

Ein aussergevvöhnlich grosses Angebot von antiken
Münzen bot diese Herbstsaison den Liebhabern: es kam
am 16. November die berühmte Sammlung griechischer
Münzen des Konsul E. F. Weber in Hamburg bei Dr.
Hirsch in München zur Versteigerung, etwa 7000 Mün-
zen in 4747 Nummern umfassend. Hatte Weber in
der Anlage seiner berühmten, auch dem Publikum zu-
gänglichen Gemäldegalerie, durch die er weiteren
Kreisen bekannt geworden ist, seinen künstlerischen
Neigungen Genüge getan, so verfolgte er mit seiner
Münzsammlung mehr wissenschaftliche Zwecke. Daher
bewundern wir hier nicht so sehr die stilistische Gross-
artigkeit und herrliche Erhaltung unteritalischer und
sizilischer Münzdenkmäler der Blütezeit — obwohl
auch diese nicht fehlen - , als vielmehr politisch oder
geldgeschichtlich wichtige und seltene Stücke aller
Perioden, vornehmlich der hellenistischen. So finden
wir das Dekadrachmon Alexanders des Grossen, von
Athen das archaische Dekadrachmon, den Goldstater
und das Tetradrachmon mit der Aufschrift „das Volk
der Athener" aus der sallunischen Zeit, Tetradrachmen
von Kalchedon mit dem Münzbilde des Lysimachos,
von Antiocheia am Mäander, von Uranopolis, elische
Münzen mit den Aufschriften „Olympia" und „Olym-
pikon", und ein Tetradrachmon Antiochos IV. mit dem
Apollon des Bryaxis, alles Münzen, die in nur wenigen
Stücken auf uns gekommen sind. Besonders gepflegt
hat der Besitzer die Münzen der hellenistischen Königs-
häuser, der Antigoniden undSeleukiden, der politischen,
bithynischen und kappadokischen Dynastie, der Parther,
Baktrer und der durch Prägung abnorm grosser Gold-
und Silberstücke auffallenden Ptolemäer. Grosse Selten-
heiten finden sich aber auch unter den städtischen Prä-
gungen, so denen von Syrakus, Karthago und den
Städten auf Kreta. Auch die schönen, oft medaillon-
artigen griechischen Kupfermünzen der Kaiserzeit sind
reich vertreten. — Gleich im Anschluss an diese Samm-
lung versteigerte man auch eine Sammlung römischer
Münzen, unter denen besonders die Goldmünzen der
Zeit Constantins des Grossen hervorragen, und die
einziggeartete Sammlung von Medaillen und Plaketten

vornehmlich der deutschen Renaissance, die der be-
kannte Sammler A. Löbbecke in Braunschweig inner-
halb weniger Jahre zusammengebracht hat und nun
unter den Hammer bringt. Auf sie wird vielleicht
später einmal Gelegenheit sein zurückzukommen.

K. Regung.

Die Gesellschaft für Literatur und Kunst hat kürz-
lich einen RafFael und einenRembrandt zu hohen Preisen

A. HUPLER, NARZtSS, BRONZE SAMML. arnhold

versteigert. Der Rembrandt ist hinterher für eine Kopie,
der RafFael für ein Schulbild erklärt worden. Beides
ist höchst wahrscheinlich richtig. Den RafFael haben
auch wir schon nach einen kurzen Blick in den Katalo^
für ein Schulbild gehalten, ohne ihn gesehen zu haben.
Es ist zum Lachen: keine Woche fast ohne falsche
italienische, spanische, niederländische oder neufran-
zösische Bilder. Eine Folge der übertriebenen Nachfrage.
Soviele echte RafFaels, Rembrandts, Tizians, Corots und
Monets kann es gar nicht geben, wie die Millionäre
der alten und neuen Welt konsumieren. Bald wird's in
den Zeitungen stehen: geschickte Fälscher gesucht.



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