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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 13.1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.5809#0096

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175 Anzeigen. !76

sollen sämtliche Mosaikbilder des Altertums aufgenommen
werden bis zum Ende der Karolinger-Zeit. Auch der Sjoff
wurde bestimmter umgrenzt. Gesammelt werden alle Reste
von opus tessellatum und opus vermiculatum, während
alle Inkrustationsarbeit (opus marmoreum sectile), sowie
das opus alexandrinum ausgeschlossen bleibt. Die in
diese Grenzen fallende Denkmälermasse berechnet Müntz
auf etwa 700 Nummern. Die Hauptsache an dem ganzen
Unternehmen bleibt die getreue bildliche Wiedergabe, hier
soll das beste aller vorhandenen Reproduktionsmittel An-
wendung finden. Auf der Pariser Vertretersitzung der ge-
nannten Assoziation ward beschlossen, dass die Angelegen-
heit durch einen besonderen Ausschuss, zu dem jede Aka-
demie einen Vertreter bestimmt, weiter behandelt werden
soll. Die Verhandlungen sind nun im Gange. Fallen sie,
woran nicht zu zweifeln ist, günstig aus, so wird, wenn
auf der nächsten Sitzung, die 1904 zu London stattfindet,
der endgültige Entschluss gefasst worden ist, die Ausfüh-
rung selbst bei der Stärke der zur Verfügung stehenden
Kräfte und Mittel nur wenige Jahre in Anspruch nehmen.
(Voss. Ztg.)

Aus Florenz erfahren wir, dass man dort über (Jen
uns von Paris näher berichteten Verkauf des kleitien
Rundreliefs mit Christus und Johannes von Desiderio auf

den Verkäufer wie auf die Käuferin sehr ärgerlich ist. Der
reiche Marchese Niccolini, bekannter Produzent der besten
Chianti-Weine, hat das Stück nämlich, wie man erzählt,
erst vor etwa fünfzehn oder zwanzig Jahren als Vermächt-
nis eines Freundes erhalten, der dadurch zu verhindern
wünschte, dass das Kunstwerk nach seinem Tode in das
Ausland wandere. Auch die Käuferin, durch die es jetzt
heimlich aus Italien ausgeführt wurde, ist Florentinerin
von bewegter Vergangenheit. Zu ihrem vornehmen
Titel und dem grossen Vermögen kam sie dadurch, dass
sie einen guten Bekannten, den bejahrten Marchese
Visconti-Arconati, auf dem Totenbette heiratete. Seither
lebte sie in Paris. Ihre Bekanntschaft mit einem der
Direktoren des Louvre ist die Ursache, dass gewisse Er-
werbungen, die die Dame macht, dem Louvre zufallen.

Das Handbuch der Kunstpflege in Oesterreich,
welches vom Unterrichts-Ministerium herausgegeben wird,
ist neu aufgelegt worden.

Franz Xaver Kraus f. Soeben erhalten wir die
Kunde von dem Hinscheiden des hochgeschätzten Gelehrten.
— Eine Schilderung seines Lebensbildes durch befreundete
Hand bleibt vorbehalten.

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Das nächste Heft der „Zeitschrift für Bildende Kunst"
erscheint am 16. Januar und enthält: gt^Ü9t

W. BODE, Ein Meisterwerk des Sperandio im South-Kensington-Museum.
Mit 2 Abbildungen

L. KAEMMERER, Zeichnende Künste. Mit 5 Abbildungen nach Haeger,
Thöny, Liebermann, Slevogt, Hofmann, einer Farbentafel nach Koll-
witz und einer Originalradierung von W. Leistikow

E. STEINMANN, Amor und Psyche. Ein Freskeneyklus aus der Schule
Raffael's in der Engelsburg in Rom. Mit 6 Abbildungen

H. WINNEFELD, Das Pergamon-Museum in Berlin. Mit 5 Abbildungen
G. v. KEMPF, Ein Geheimnis. Originalradierung

Inhalt: Denkmalpflege in Schleswig-Holstein. — Zu van Dyck's Bildnis des jungen William Villiers aus Venedig. — Hans Baidung in der Nach-
folge Dürer's. — Der Bildhauer Onslow Ford f. — Dresden, Erler erhielt Reisestipendium. — Archäologisches Institut. — Plakat für
Städteausstellung. — Neue Böcklins in Basel; Sammlung Russow in Odessa; Rom, Galerie Borghese; Die Leda im Museo Correr; Spilzen-
ausstellung in Leipzig; Kunstverein Karlsruhe; London, Ausstellung von Rembrandt-Stichen. — Corpus der Mosaikbilder; Die Herkunft
der neuen Erwerbung des Louvre; Handbuch der Kunstpflege in Oesterreich. — Kraus f. — Anzeigen.

Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Berlin S.W., Dessauerstr. 13.
Druck von Ernst Hedrich Nachf., O. m. b. //., Leipzig.
 
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