KUNSTCHRONIK
WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST UND KUNSTGEWERBE
Verlag von E. A. SEEMANN in Leipzig und Berlin SW., Dessauerstr. 13
Neue Folge. XIII. Jahrgang.
1901/1902.
Nr. 17. 27. Februar.
Die Kunstchronik erscheint als Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst« und zum »Kunstgewerbeblatt« monatlich dreimal, in den Sommer-
monaten Juli bis September monatlich einmal. Der Jahrgang kostet 8 Mark und umfasst 33 Nummern. Die Abonnenten der »Zeitschrift für bildende
Kunst« erhalten die Kunstchronik gratis. — Für Zeichnungen, Manuskripte etc., die unverlangt eingesandt werden, leisten Redaktion und Verlags-
handlung keine Gewähr. Alle Briefschaften und Sendungen sind zu richten an E. A. Seemann, Berlin SW., Dessauerstr. 13. Inserate, ä 30 Pf. für
die dreispaltige Petitzeile, nehmen ausser der Verlagshandlung die Annoncenexpeditionen von Haasenstein & Vogler, Rud. Mosse u. s. w. an.
EIN WERK VON JODOCUS VREDIS,
des fast gänzlich vergessenen Künstlers, Kartäuser-
Mönchs aus dem Kloster Weddern bei Dülmen in
Westfalen, soll hier einmal zur Geltung gebracht werden.
höchst anziehendes Bild des hochbegabten Künstlers
zu entrollen. (Siehe: Jodocus Vredis und das Kar-
täuser Kloster Weddern. Münster, Heinr. Schöningh,
Buchhandlung.)
Jodocus wurde zu Vreden, einem kleinen Städtchen
Hausaltar von Jodocus Vredis. Osnabrück, Museum. Mittelstück 111 zu 72 cm, Flügel je 77 zu 36 cm
Auf der Kunst- und Altertums-Ausstellung 1879 zu
Münster in Westfalen lenkten zwei herrliche Thon-
reliefs die Bewunderung der Beschauer auf sich und
eifrig forschte der Gymnasiallehrer Wormstall in
Coesfeld nach dem Schöpfer dieser eigenartigen Kunst-
werke. Seinem Fleisse ist es auch gelungen, uns ein
in Westfalen, geboren; sein Geburtsjahr ist uns nicht
bekannt, doch mag es zwischen 1470 bis 1480 ge-
wesen sein. Seine Eltern waren schlichte Bürgers-
leute und hiessen Pelsers. Um 1500 trat Jodocus in
das Karthäuser Kloster Weddern ein und scheint nach
dem Namen seiner Geburtsstadt den Namen Jodocus
WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST UND KUNSTGEWERBE
Verlag von E. A. SEEMANN in Leipzig und Berlin SW., Dessauerstr. 13
Neue Folge. XIII. Jahrgang.
1901/1902.
Nr. 17. 27. Februar.
Die Kunstchronik erscheint als Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst« und zum »Kunstgewerbeblatt« monatlich dreimal, in den Sommer-
monaten Juli bis September monatlich einmal. Der Jahrgang kostet 8 Mark und umfasst 33 Nummern. Die Abonnenten der »Zeitschrift für bildende
Kunst« erhalten die Kunstchronik gratis. — Für Zeichnungen, Manuskripte etc., die unverlangt eingesandt werden, leisten Redaktion und Verlags-
handlung keine Gewähr. Alle Briefschaften und Sendungen sind zu richten an E. A. Seemann, Berlin SW., Dessauerstr. 13. Inserate, ä 30 Pf. für
die dreispaltige Petitzeile, nehmen ausser der Verlagshandlung die Annoncenexpeditionen von Haasenstein & Vogler, Rud. Mosse u. s. w. an.
EIN WERK VON JODOCUS VREDIS,
des fast gänzlich vergessenen Künstlers, Kartäuser-
Mönchs aus dem Kloster Weddern bei Dülmen in
Westfalen, soll hier einmal zur Geltung gebracht werden.
höchst anziehendes Bild des hochbegabten Künstlers
zu entrollen. (Siehe: Jodocus Vredis und das Kar-
täuser Kloster Weddern. Münster, Heinr. Schöningh,
Buchhandlung.)
Jodocus wurde zu Vreden, einem kleinen Städtchen
Hausaltar von Jodocus Vredis. Osnabrück, Museum. Mittelstück 111 zu 72 cm, Flügel je 77 zu 36 cm
Auf der Kunst- und Altertums-Ausstellung 1879 zu
Münster in Westfalen lenkten zwei herrliche Thon-
reliefs die Bewunderung der Beschauer auf sich und
eifrig forschte der Gymnasiallehrer Wormstall in
Coesfeld nach dem Schöpfer dieser eigenartigen Kunst-
werke. Seinem Fleisse ist es auch gelungen, uns ein
in Westfalen, geboren; sein Geburtsjahr ist uns nicht
bekannt, doch mag es zwischen 1470 bis 1480 ge-
wesen sein. Seine Eltern waren schlichte Bürgers-
leute und hiessen Pelsers. Um 1500 trat Jodocus in
das Karthäuser Kloster Weddern ein und scheint nach
dem Namen seiner Geburtsstadt den Namen Jodocus