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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 13.1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.5809#0200

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383 Vermischtes.

Ein Abend- und Wander-Museum wird in Paris
geplant; hierüber berichtet das »Centralbl. der Bauverw.< :
Das Abend-Museum wird, wie das South-Kensington-
Museum in London, bis 10 Uhr abends geöffnet sein und
einerseits den Kunsthandwerkern Gelegenheit geben, sich
selbstthätig weiter zu bilden, andererseits bei den Hand-
werkerkreisen in weiterem Sinne durch Anschauung Ver-
ständnis für kunstgerechte Gebrauchsgegenstände erwecken.
Für die Sammlungen bedarf es nicht teurer und in voll-
ständiger Reihenfolge doch nicht mehr zu beschaffender
Originale, es genügen Nachbildungen guter Erzeugnisse
alter und neuer Kunst. Um den in dieser Richtung schon
genugsam in Anspruch genommenen Staat nicht noch
mehr zu belasten, wird von den Fabrikanten in wohlver-
standenem eigenen Interesse gefordert, zur Gründung des
Museums durch Hergabe ihrer Erzeugnisse beizutragen.
Bücher, Photographien und Abbildungen aller Art sollen
die Sammlungen ergänzen. Nur für einfache Ausstellungs-
räume, Lesezimmer und das Personal habe der Staat zu
sorgen. Daher soll auch nicht darauf verzichtet werden,
von jedem Benutzer ein geringes Eintrittsgeld, etwa einen
Sou, zu erheben. Gerade hierfür tritt der Bericht des

— Anzeigen. 384

Ausschusses besonders ein, indem er es als eine durch-
aus falsche demokratische Ansicht bezeichnet, dass dem
Arbeiter alles, was zu seiner Weiterbildung dient, von
Staats wegen unentgeltlich, also wesentlich von anderen
bezahlt, gegeben werden soll. Der thätige Handwerker
verdiene genug, um für sich eine solche kleine Aufwendung
j zu machen; er werde sich dadurch als Berechtigter fühlen
und der Einrichtung selbstthätiges Interesse entgegen-
bringen. Bezeichnend erscheinen diese Ausführungen, da
sie nicht als die Ansicht eines Einzelnen, sondern als die
eines französischen parlamentarischen Ausschusses abge-
geben sind. — Für das Wander-Museum sollen Sonder-
ausstellungen beschafft werden, die ohne Lücke den Ent-
wicklungsgang ganzer Kunstabschnitte veranschaulichen.
Diese sollen mit zugehörigen Schränken in die Provinzen
verschickt und an Städte, die selbst keine Museen sich
halten können, verliehen werden. Besonders sollen die
Städte mit gewerblichen Schulen daraus Vorteil haben; es
sollen sich daran für diese und die höheren Schulen Vor-
träge anschliessen. Wo hierfür geeignete Persönlichkeiten
nicht vorhanden sind, sollen von der Centraistelle geeignete
junge Fachgelehrte hinausgeschickt werden.

■Qie stelle des Direktors des Provinzialmuseum

in Posen ist durch Wahl seitens des Provinzial-Ausschusses
zu besetzen.

Nach dem Etat beträgt das Gehalt zwischen 4800 Mark und
7200 Mark, alle drei Jahre in Stufen von je 600 Mark steigend; das
Anfangsgehalt wird durch Vereinbarung bestimmt. Als Wohnungs-
geldzuschuss werden 660 Mark jährlich gewährt.

Mit dem Amte kann die Berufung zum Provinzial- Konservator
bei einer jährlichen Pauschalvergütung von 2400 Mark für Reisekosten
und besondere Aufwendungen verbunden werden.

Bewerber müssen ihre Befähigung, insbesondere auf kunsthisto-
rischem und kulturgeschichtlichem, sowie auf kunstgewerblichem Ge-
biete darthun und wollen ihre Gesuche unter Beifügung eines Lebens-
laufes sowie der Zeugnisse über die erlangte Qualifikation zur Be-
kleidung höherer Stellungen in der staatlichen Museen-Verwaltung bis

2ura 1. Juni 1902

an den Landeshauptmann in Posen richten.

Posen, den 25. April 1902. Der Landeshauptmann.

von Dziembowski.

9 w

es II

Städtische Gewerbeschule

Am 1. Oktober d. J. sind Unterrichtsstunden im Fachzeichnen und
in der Materialienkunde für Schreiner sowie im Freihand-, Zirkel- und
Projektionszeichnen mit einer Lehrkraft zu besetzen.

Das Honorar beträgt für wöchentlich 18 Unterrichtsstunden jährlich
M. 2000.—; es erhöht sich nach 3 Jahren auf M. 2280.— und nach
weiteren 3 Jahren auf M. 2560.—.

Gesucht wird ein praktisch, theoretisch und zeichnerisch durchge-
bildeter Fachmann, der in der Herstellung von Schreinerarbeiten viel-
seitige Kenntnisse und Erfahrungen besitzt. Bewerbern, welche bereits
als Lehrer thätig waren, kann gleich zu Anfang das Gehalt nach einem
der vorbezeichneten höheren Sätze gewilhrt werden.

Bewerbungen mit Zeichnungen, Zeugnisabschriften und Lebenslauf
sind bis zum 24. Mai c. an den Unterzeichneten einzureichen.

Frankfurt a. M., den 20. April 1902.

Der Direktor

Back.

Soeben erschien im Verlage von

— E. A. SEEMANN--

Max

Klingers

Beethoven

von

Prof. Dr. P. Schumann

in Dresden

Elegant ausgestattete Broschüre mit
einer grossen und drei kleinen Ab-
bildungen.

Preis 1 Mark.

Inhalt: Julius Dalou von K. E. Schmidt. — Neues aus Venedig von A. Wolf. — Vom Meissner Dom; vom Heidelberger Schloss. — Berlin, Kunst-
geschichtliche Gesellschaft; Rom, Archäologisches Institut. — Bismarckbrunnen in Breslau. — Raczynski'sche Sammlung; Klinger's Beet-
hoven in Wien; Lehrlingsausstellung in Wien; Wandermuseum in Wien; Luitpoldgruppe in München; Pfaehler-Ausstellung in Frank-
furt a. M. — Auktion bei Heberle. — Bauernhaus der Neuzeit; Abend- und Wander-Museum in Paris. — Anzeigen.

Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Berlin S.W., Dessauerstr. 13.
Druck von Ernst Hedrich Nachfv G. m. b. H., Leipzig.
 
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