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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 54.1918/​1919 (April-September)

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Nr. 27 (18. Aril 1919)
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Schaefer, Karl: Neue Beiträge zur Hanseatischen Kunstgeschichte des Mittelalters aus Schweden
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https://doi.org/10.11588/diglit.29582#0054

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548

NEUE BEITRÄGE
ZUR HANSEATISCHEN KUNSTGESCHICHTE
DES MITTELALTERS AUS SCHWEDEN
VONK. SCHAEEER
T^\IE nörddeutfAe KunftgefAiAtsforfAung wird in Zukunft mehr ais fie es
-!—' bisher getan hat, auf die Arbeit der fkandinavifAen, ganz befonders der
fAwedifAen Kunfthiftoriker, zu achten fernen muffen. Denn es ift in der Tat
fo, wie Roosvaf in feiner ausgezeichneten BefpreAung des Buches von C. G.
Heife über nörddeutfAe Maferei fagt, daß zu viefen von den Fragen, die
uns hier auftauchen, in den Kunftdenkmälern Schwedens die Löfung hegt.
Sie bifden die notwendige Ergänzung, ohne die das Gefamtbifd unvollftändig
ift. Durch anderthafb Jahrhunderte ficher, vielleiAt noch länger, hat zwifAen
dem deutfchen Norden und dem ganzen Uferfand der Oftfee ein lebhafter
AustaufA ftattgefunden, bafd von fertigen Kunftwerken, bafd von Meiftern,
die auf einige Monate oder Jahre ihre Heimat verließen, um in Schweden
auszuführen, was ihnen aufgetragen war, oder die hch entfchfoffen, ganz in
das nordifAe Reith überzufiedefn. Die Augen der deutfchen Forfcher waren
bisher zu ausfchfießfich nach Süden und Weften gerichtet, afs daß fie fich die
Zeit gegönnt hätten, in dem anfcheinend an Kunft fo unfruchtbarem Norden
Umfchau zu haften. Die Anziehungskraft Italiens und FrankreiAs war fo
groß, daß bekanntfiA felbft im eigenen Lande viefe große Aufgaben unerledigt
liegen blieben: was wunder alfo, daß man von unferer Seite verfäumt hat,
die norddeutfAe Malerei und Skulptur in ihren nördliAften Ausläufern an
den unwirtliAen Ufern der baltifAen See zu verfolgen?
Es kommt hinzu, daß es uns fehr fAwer gemaAt wird, uns zu unter-
riAten über den Beftand der erhaltenen Kunftdenkmäler SAwedens. Das
Inventar, erft vor wenigen Jahren begonnen, kommt offenbar nur langfam
vorwärts,- und Photographien, felbft von den im Nationalmufeum zu StoA-
holm auf bewahrten, am leiAteften zugängliAen AltarfAreinen und Einzel-
bildwerken, waren bisher im Handel niAt zu finden. Nun ift in den Jahren,
während bei uns die Ereigniffe des Kriegs ihre beengende und manAe Kräfte
lähmende Wirkung ausgeübt haben, in SAweden mit dem allgemeinen Br-
ftarken des Landes auA die kunftgefAiAtliAe Arbeit in einer Weife auE
gelebt, die wir mit aufriAtiger Freude begrüßen dürfen. In StoAholm ift
es Johnny Roosval, und an der Univerfität Lund E. Wrangel, die mit
ihren SAülern in diefen fünf Jahren eine lebendige und anregende Folge
regelmäßiger VeröffentfiAungen herausgeben. In StoAholm erfAeint feit
1915 in anfehnliAen Jahresbänden die sKonsthistoriska Sällskapets
Publikation« (bei Lagerftröm), deren fetzten beiden Jahrgänge Andreas
 
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