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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 54.1918/​1919 (April-September)

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Nr. 27 (18. Aril 1919)
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Literatur / Notizen / Kunstmarkt / Versteigerungs-Ergebnisse
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https://doi.org/10.11588/diglit.29582#0063

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557

LITERATUR

E. Tietze.Conrat, Die Bronzen der
FürttfiA LieAtenCeinfAen Kunit-
kammer. JahrbuA desKunChiC. InCituts
der k. k. Zentrat. KommifCon für Denk,
matpftege 1918.
Die kfare Betonung der Prinzipien, naA
denen Bronzen. Sammtungen des 17. und
18. Jahrhunderts entftanden und die daraus
CA ergebende Abteitung der befonderen
Zufammenfetzung diefer hervorragenden
Sammtung, bitdet den Kern der einieitenden
Worte der Pubiikation. DerWuniA, in
Ermangeiung derOriginatewenigCensVer.
vieifättigungen berühmter Werke des ge.
tobten Landes der Kunft: Itafien (vor
attem feiner Antiken) zu beCtzen. geben dem
nordifAen Sammter Antaß zur Bitdung von
Bronze.Sammtungen,- die Verbindung mit
einzetnen in Itatien tebenden KünCtern die
MögtiAkeit, das ErwünfAte zu erhatten.
Von diefem GeCAtspunkt ausgehend iC
es d. Verf. getungen, neben Vereinzeiten
Stü&en einen großen Bettand der Werke
um zwei Künftter zu gruppieren, die
dem Füriten LieAtenttein gegenüber die
Vermittterroße für hervorragende Werke
fpietten: Francesco Sufini, der an die
Tradition des Atetiers, das ats erftes in
weitgehendem Maße den WüntAen der
Liebhaber naAzukommen fuAte, das des
Giambotogna, anknüpft, in der ertten Hätfte
des 17. Jahrhunderts, für die zweite Hätfte
des Jahrhunderts M. Soidani, fo daß ver-
hättnismäßig nur ein geringer Prozentfatz
unbenannter Bronzen übrig bfieb.
Dem Sammterprinzip zufotge bitden den
HauptbeRandteit der naA d. Verf. aus
dem Atetier SuCnis hervorgegangenen
Werke Antikenreduktionen und die be.
tiebten Modette Giambotognas, von denen
Reduktionen wie die des Laokoon oder
FarneCfAen Stiers eine perföntiAe Auf.
fqffung zu erkennen geben, deren bezeiA-
nende Momente d. Verf. herausgetöC hat,
und die befonders bei dem FarneCfAen
Stier durA den VergteiA mit der Reduk.
tion Adriaen de Vries' intereßant werden,
die entgegen der auftöfenden, Jede Geftatt
ifotierenden Tendenz SuCnis eine kom.
pakte pyramidate KompoCtion aus dem

antiken Vorbitd maAt. Die Attribution
diefer Werke konnte d. Verf. auf Grund
der Zufammenftettung von SuCnis Arbeiten
eigener ErCndung vornehmen, von denen
die LieAtenCeingaterie in dem Ctzenden
David,- — der Venus, die den Amor züA.
tigt, und der Venus, die Amor die Pfeite
verbrennt, vortrefftiAe Beifpiete beCtzt,
die im Verein mit der, wegen ihrer per.
föntiAen und von Giambotognas Raub.
darCetlungenverhättnismäßigunabhängigen,
DarCettung des Raubes der Hetena (Dres.
den) ein fAarf umriffenes Bitd des KünHfers
geben.
Mit dem Namen Sotdanis, der wie
Franc. SuCni dem Sammter auA Werke
eigener ErCndung anzubieten wußte, Cnd
außer feinen Retiefs eine Serie antiker
Imperatorenköpfe und NaAbitdungen von
Werken Berninis, MiAetangefos verknüpft.
Neben diefer ktaren, dem ßronzekenner
wiitkommenen UmfAreibung der beiden
weniger bekannten KünCterindividuatitäten
nehmen die Bronzen desAdriaendeVries
(Ecce homo, HL SebaCian),- die zu dem
fAöntten der Sammtung gehörigen, reiz,
votfen Bronzen des Apotto und Merkur,
die d. Verf. mit SiAerheit dem Duques.
noy (Fiammingo) zutAreiben konnte,
und unter den Bronzen Giambotognas
die einzigartige bezeiAnete Reiterftatuette
Ferdinands I. von Toscana attgemeines
Interetfe in AnfpruA.
Wenn iA auA bei der tetzteren zögern
würde, Ce ats Modett für das ReiterCand.
bitd auf der Piazza Ss. Annunziata in
Fforenz anzufpreAen, nimmt Ge doA ats
nidit werkCattmäßig vertriebene Kfein.
bronze aus dem Atetier Giambotognas
eine SonderCettung ein. Dem Inventar zu.
fotge CoCmo I. benannt, hat d. Verf, fett,
gettefft, daß es CA niAt um diefen, fondern
Ferdinand I. handie. Trotzdem behätt das
Inventar infofern reAt, ats das Pferd mit
dem des ReiterCandbitdes CoCmos I. auf
der Piazza Signoria in Ftorenz (1594), ab.
gefehen von minimaten Änderungen in
Mähne, SAweif, Satteide&e, geradezu
identifA ift, während es CA von dem
Ferdinands I. niAt nurdurA AbweiAungen
im Motiv (was bei einem Modett niAt
 
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