DOI Heft:
Nr. 31 (16. Mai 1919)
DOI Artikel:Notizen / Kunstmarkt:Versteigerungs-Ergebnisse
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.29582#0151
645
NOTIZEN
NEKROLOGE
Ernß Bergerf. Ats ein Opfer der
Botf&ewißenherrßhaß hat bei der ßheuß-
!idhen ErfAießung der zehn Geifein durA
die MünAner Rotgardiiten der mehr ats
Verfaifer von maiteAnifAen SArißen denn
aisKunßmaier bekannt gewordeneProfeilor
Ernß Berger feinen jähen Tod gefunden.
Der iiebenswürdige Mann war ein Wiener
(geb. 3. Januar 1857) und SAüier der dor^
tigen Akademie unter Eifenmeyer und
Makart. TV
Außer Berger wurden in Mün Aen drei
Kunßßudierende, die gieiAfaiis ats Geifetn
feßgenommen waren, erfAoßen.
PERSONALIEN
Dr. Hans Tietze in Wien, Sekretär
des Kunßhißorißhen Inftituts des deut!A-
ößerreiAif&en Staatsdenkmaiamts, iß ais
Referent für das Gebiet der aiten Kunit
in das Staatsamt für UnterriAt berufen
worden.
Zum Direktoriaiafßßenten am Landes-
gewerbemufeum in Stuttgart wurde Dr.
H. H. Joßen berufen.
SAMMLUNGEN
Die neuen Forderungen der Ita-
iiener an die Wiener Kunßfamm^
jungen. Ais die Itaiiener im Febraur
an die Wiener Kunßfammtungen jene
Forderungen ßeiiten, die he fo rafA in
voiizogene TatfaAen umzuwandein ver-
itanden, haben iie niAt unteriaüen, auf
weitere AnfprüAe hinzuweifen, die he bei
fpäterer Geiegenheit zu erheben gedäAten.
Diefe neuen WuniAiißen haben he nun-
mehr vorgeiegt, ße enthaiten das Wert-
voiiße, was Wien an Kunßwerken be-
ßtzt, die berühmten Tizians und Tinto-
rettos, Giorgiones Drei Wahriager, Morettos
Hi. juftina, Raffaeis Madonna im Grünen,
Rembrandts fpätes Seibßporträt, die beiten
Stü&e der kunßgewerbfiAen Sammiung,
die Gemma Augußea, die StoiA'iAe
Sammiung von Handzei Anungen, die
SAatzkammer mit den deutiAen Kron-
infignien und zahiiofe andere Gegenßände,
feAs iange Liften iang, die naA verfAie.
denen GeßAtspunkten zufammengeßeiit
ßnd, aber aiie die früher vorgeiAützten
ReAtsanfprüAe zuguniten der unver*
hohienen Luit zurüAtreten iaffen, HA auf
DeutiAöiterreiAs Koiten mögiiAit zu be-
reiAern. Von einer Diskufßon diefer
Forderungen kann infoigedeifen an diefer
Steife niAt die Rede fein,- hoffentfiA bietet
die Friedenskonferenz, der die Itaiiener die
EntfAeidung über diefe Frage vorbehaiten
woiien, uns Geiegenheit, uns gegen die
ungeheueriiAe AbiiAt, Wien mit einem
SAiage feines beiten Kunftbeßtzes zu be-
rauben, zur Wehr zu fetzen.
Hier fei nur die TatfaAe feibß mit-
geteiit. Sie hat in Wien begreiffiAe Be-
Kürzung erregt, die durA die aiigemein
herrßhende Empßndung, die Behandiung
diefer Angeiegenheit habe feitens der
ofßzieiien Vertreter an Energie, Zieibe-
wußtheit und SaAkenntnis fo ziemiiA
aiies zu wünßhen übrig getaifen, noA
wefentiiA verbittert wird. Die Lauheit,
mit der die Verteidigung unferes Kunß-
beßtzes beim erßen itatienifAen Angriff
erfoigte, hat ßAer das ihre dazu beige-
tragen, die SaAverßändigen, weiAe die
Wiener Waffenßiiißandesmifßon und die
römißdte Regierung beraten, zu einem weit
kühneren FiiAzuge zu ermuntern. Aber
auA diefen Anßurm trägt man an der
verantwortiiAen Steife — der eine fpätere,
vom heutigen NervenzufammenbruA er-
hotte Zeit die voiie Verantwortung auf-
bürden wird — mit weitmännißher Ruhe
und GieiAgüitigkeit,- ob Wiens ganze
kuitureiie Zukunft in BrüAe geht, iß für
die gefAäßsordnungsgemäße Behandiung
des betreffenden AktenßüAes ganz be-
fangfos. 2/'e/ze.
Die Sammiung der Marquise Ar^
conati Visconti im Louvre iß am
14. Aprii 1919 eingeweiht worden. Ais
hervorragendße Stü&e enthäit ße: Desi-
derio da Settignano: Jefus und Johannis
der Täufer, mehrere Madonnen von Dona^
teifo und Rosseiiino, Luiier de Besancon,
NOTIZEN
NEKROLOGE
Ernß Bergerf. Ats ein Opfer der
Botf&ewißenherrßhaß hat bei der ßheuß-
!idhen ErfAießung der zehn Geifein durA
die MünAner Rotgardiiten der mehr ats
Verfaifer von maiteAnifAen SArißen denn
aisKunßmaier bekannt gewordeneProfeilor
Ernß Berger feinen jähen Tod gefunden.
Der iiebenswürdige Mann war ein Wiener
(geb. 3. Januar 1857) und SAüier der dor^
tigen Akademie unter Eifenmeyer und
Makart. TV
Außer Berger wurden in Mün Aen drei
Kunßßudierende, die gieiAfaiis ats Geifetn
feßgenommen waren, erfAoßen.
PERSONALIEN
Dr. Hans Tietze in Wien, Sekretär
des Kunßhißorißhen Inftituts des deut!A-
ößerreiAif&en Staatsdenkmaiamts, iß ais
Referent für das Gebiet der aiten Kunit
in das Staatsamt für UnterriAt berufen
worden.
Zum Direktoriaiafßßenten am Landes-
gewerbemufeum in Stuttgart wurde Dr.
H. H. Joßen berufen.
SAMMLUNGEN
Die neuen Forderungen der Ita-
iiener an die Wiener Kunßfamm^
jungen. Ais die Itaiiener im Febraur
an die Wiener Kunßfammtungen jene
Forderungen ßeiiten, die he fo rafA in
voiizogene TatfaAen umzuwandein ver-
itanden, haben iie niAt unteriaüen, auf
weitere AnfprüAe hinzuweifen, die he bei
fpäterer Geiegenheit zu erheben gedäAten.
Diefe neuen WuniAiißen haben he nun-
mehr vorgeiegt, ße enthaiten das Wert-
voiiße, was Wien an Kunßwerken be-
ßtzt, die berühmten Tizians und Tinto-
rettos, Giorgiones Drei Wahriager, Morettos
Hi. juftina, Raffaeis Madonna im Grünen,
Rembrandts fpätes Seibßporträt, die beiten
Stü&e der kunßgewerbfiAen Sammiung,
die Gemma Augußea, die StoiA'iAe
Sammiung von Handzei Anungen, die
SAatzkammer mit den deutiAen Kron-
infignien und zahiiofe andere Gegenßände,
feAs iange Liften iang, die naA verfAie.
denen GeßAtspunkten zufammengeßeiit
ßnd, aber aiie die früher vorgeiAützten
ReAtsanfprüAe zuguniten der unver*
hohienen Luit zurüAtreten iaffen, HA auf
DeutiAöiterreiAs Koiten mögiiAit zu be-
reiAern. Von einer Diskufßon diefer
Forderungen kann infoigedeifen an diefer
Steife niAt die Rede fein,- hoffentfiA bietet
die Friedenskonferenz, der die Itaiiener die
EntfAeidung über diefe Frage vorbehaiten
woiien, uns Geiegenheit, uns gegen die
ungeheueriiAe AbiiAt, Wien mit einem
SAiage feines beiten Kunftbeßtzes zu be-
rauben, zur Wehr zu fetzen.
Hier fei nur die TatfaAe feibß mit-
geteiit. Sie hat in Wien begreiffiAe Be-
Kürzung erregt, die durA die aiigemein
herrßhende Empßndung, die Behandiung
diefer Angeiegenheit habe feitens der
ofßzieiien Vertreter an Energie, Zieibe-
wußtheit und SaAkenntnis fo ziemiiA
aiies zu wünßhen übrig getaifen, noA
wefentiiA verbittert wird. Die Lauheit,
mit der die Verteidigung unferes Kunß-
beßtzes beim erßen itatienifAen Angriff
erfoigte, hat ßAer das ihre dazu beige-
tragen, die SaAverßändigen, weiAe die
Wiener Waffenßiiißandesmifßon und die
römißdte Regierung beraten, zu einem weit
kühneren FiiAzuge zu ermuntern. Aber
auA diefen Anßurm trägt man an der
verantwortiiAen Steife — der eine fpätere,
vom heutigen NervenzufammenbruA er-
hotte Zeit die voiie Verantwortung auf-
bürden wird — mit weitmännißher Ruhe
und GieiAgüitigkeit,- ob Wiens ganze
kuitureiie Zukunft in BrüAe geht, iß für
die gefAäßsordnungsgemäße Behandiung
des betreffenden AktenßüAes ganz be-
fangfos. 2/'e/ze.
Die Sammiung der Marquise Ar^
conati Visconti im Louvre iß am
14. Aprii 1919 eingeweiht worden. Ais
hervorragendße Stü&e enthäit ße: Desi-
derio da Settignano: Jefus und Johannis
der Täufer, mehrere Madonnen von Dona^
teifo und Rosseiiino, Luiier de Besancon,