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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 54.1918/​1919 (April-September)

DOI Heft:
Nr. 39 (11. Juli 1919)
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Mayer, August Liebmann: Die "Neue Staatsgalerie" in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.29582#0315

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KUNSTCHRONIK UND KUNSTMARKT
HERAUSGEBER: GUSTAV HIRSTEIN
BERLINER REDAKTION: CURT GLASER WIENER REDAKTION: HANS TIETZE
NR. 39 11. fULI 1919

DIE »NEUE STAATSGALERIE« IN MÜNCHEN
VON A. L. MAyER
1 \ IE Eröffnung der bayerifAen »Neuen Staatsgalerie« im Kunftausfletlungs-
-*—^gebäude am Königsptatz ift endtiA TatfaAe geworden. Auf die Bnt-
ftehungsgefAiAte diefer, wenn man fo fagen will, dritten MünAener Pina-
kothek brauAt hier wohi niAt mehr eingegangen zu werden. Es erübrigt
siA auA eine neue Diskufhon über die Vor= und NaAteite diefer neuen
SAöpfung, die, als Proviforium gedaAt, durA die Änderung der Verhältnilfe
von beträAttiAer Dauer fein wird. Es handelt tiA heute darum, in Kürze
zu zeigen, was Dörnhöffer hier gefAaffen hat und wie weit fein Programm
durAführbar war.
DurAwandelt man die verhältnismäßig wenigen Räume, fo glaubt man
niAt fo fehr HA in einer Galerie, als in einer großen, fehr gewählten Privat^
fammlung zu befinden. Es lind im ganzen niAt viel mehr als 200 Bitder und
30 Ptaftiken. Es ift vietfaA nur einreihig gehängt, was den ruhigen und vor-
nehmen Charakter des Ganzen wefentliA erhöht. Mit Ausnahme des erften
braungeftriAenen Raumes, wo Marees, Thoma und Haider hängen, des in
Rot gehaltenen darauffolgenden Oktogons mit den Werken des LeibLKreifes
fowie des Mareesfaates lind alle Säte grau bis grauweiß geftriAen.
Wie eigenttiA vorauszufehen war, tieß fiA weder zeittiA eine lAarfe
Trennung zwitAen den Werken der Neuen Pinakothek und denen der mo-
dernen Gaterie durAführen, noA war es zu vermeiden, daß der eine und
der andere Künftler in beiden Sammtungen vertreten ilt. Daraus aber, wie
die Trennung durAgeführt und die Werke im einzetnen für die neue Gaterie
ausgefuAt wurden, ift die AbfiAt, die Dörnhöffer mit feiner SAöpfung ver^
fotgt, aufs deuttiAfte zu erkennen: Eine niAt zu große Zaht von Kunft-
werken, die fowoht die betten tind, wetAe der bayerifAe Staat von Arbeiten
neuerer Kunft betitzt, ats auA für diejenigen angefproAen werden muffen,
die der heutigen Generation als Vorbitd und Wegweifer dienen und über
unfere Zeit hinaus in die Zukunft weifen, einem kunfttiebenden Publikum und
den Künfttern zum Genuß und zur Anregung ats ein in HA getAtotfenes
 
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