Einzelaufsätzen Sonderfragen der Kunst dieser Gegend erörtert;
nunmehr jedoch gibt er ein zusammenhängendes Ganzes unter dem
Titel „L ’ A r t e nelle Marche“ bei Gualtiero Federici in
Pesaro soeben heraus.
Wer sich bisher mit diesem Thema beschäftigte, war auf das
vor hundert Jahren geschriebene und 1834 erschienene Werk des
Marchese Amico Ricci „Memoire Storiche delle Arti e degli Artisti
della Marca d'Ancona“ angewiesen, ein für seine Zeit recht gutes
und brauchbares Buch, das aber heute den berechtigten Ansprüchen
auf stilkritische Vergleichung keineswegs mehr zu genügen ver-
mag. Auch in den allgemeinen Darstellungen italienischer Kunst-
geschichte sind die Marken meist recht stiefmütterlich bedacht. Die
große Ausstellung in Macerata 190S gab der Erforschung dieses
lange vernachlässigten Gebietes einen starken Auftrieb. Es er-
schienen in rascher Folge Studien über die Malerschule von
Fabriano, über die Salimbeni von Sanseverino und andere Künst-
ler der Marken, aber die Baukunst blieb unberücksichtigt, wenn
man von einigen Arbeiten über den Herzoglichen Palast von Urbino,
das berühmte Erstlingswerk der Renaissance absieht.
Eine erschöpfende Darstellung der Kunst in den Marken unter
kritischer Verwertung aller vorhandenen Ergebnisse zu schreiben,
ist die Aufgabe, die sich Luigi Serra gestellt hat; wer sich um die
hier auftauchenden schwierigen Probleme einmal bemüht hat, der
weiß, wie geringfügig im Grunde die Vorarbeiten sind, die hierfür
als Hlfsmittel zu Gebote stehen. Was das Buch über die allgemeine
Bedeutung hinaus als Ganzes bedeutet, läßt sich in kurzen Worten
nicht sagen. Will man die Gebiete nennen, für die es besonders
viel Neues beibringt, so muß man die ersten Kapitel hervorheben,
die sich mit den altchristlichen Denkmälern, den frühen romanischen
Kirchen, den ravennatischen Einflüssen in der Zeit von 553 bis 728,
da Ancona zum Exarchat von Ravenna gehörte, und dem Eindrin-
gen lombardischer Bauformen mit byzantinischem Einschlag vom
9. Jahrhundert ab bis zu dein Aufkommen einer bodenständigen
Baukunst beschäftigen. Den Segen einer solchen sorgfältigen und
gewissenhaften Arbeit kann nur der ermessen, der weiß, mit
welchem Baiast an Irrtiimern, die auf Flüchtigkeit Anderer, auf
mißverstandenen Urkunden und Inschriften, auf mangelhafte Kennt-
nis und überbewerteter Utberlieferung beruhen, gerade auf diesem
Gebiete die Kunstgeschichte plagen mußte. Hier wird für ein wei-
tes Feld der italienischen Kunst reiner Tisch gemacht und Klarheit
geschaffen, und mit feinem Takt und einem Verständnis, wie es
nur dem besten Kenner dieser Gegend Italiens eignet, ein lebendiger
Organismus geformt. Nicht weniger als 575 zum großen Teil für
diesen Zweck angefertigte Aufnahmen unterstützen die Darstellung,
die von warmer Liebe zum Gegenstand getragen und überall aus
der Fülle geschöpft ist.
W. B.
Beziehen Sie sich aul die Inserate des „kunstujahdererS"!
Der „Kunstujanderer wird in der ganzen Ulelt gelesen!
ORIGINAL-GRAPHIK
ALTER UND MODERNER MEISTER
Aldegrever, Altdorfer, Amman, Backhuizen, Bega, Beham, della
Bella, Belotto, Berghem, Bink, Bol, Breenberg, Breugbel, Callot,
Ganale, Claude, Cranach, Drevet, Dürer, v. Dyck, Edelinck,
Gellie, Goltzius, Goya, Hollar, Lautensack, Leyden, Masson, Nan-
teuil, Östade, Rembrandt, Ruisdael, Schongauer, Waterloo, Zeeman
-Htelw^rfftccm-
Appian, Besnard, Bone, Bracquemond. Buhot, Cameron, Corot,
Daubigny, Daumier, Forain, Haden, Legros, Lep&re, Manet,
Meryon, Millet, Whistler, Zorn
Katalog Nr. 28. Alte und moderne Graphik. Preis Frs. 5.—
GUTEKUNST & KLIPSTEIN
Aug. Klipstein Nachf.
BERN (Schweiz) AMTHAUSGASSE 161
---1
LUDWIGS GALERIE / OTTO H. NATHAN
Ludwigstr. 6 MÜNCHEN Telefon 20970
GEMÄLDE ERSTEN RANGES
insbesondere des 19. Jahrhunderts
Katalog auf Wunsch kostenfrei
ANKAUF VE RKAUF
Die Neue Freie Presse (Wien) schreibt über
den „Kunstwanderer“: . . . Der Inhalt ist nicht nur
für Fachkreise bestimmt, sondern jedermann, der
Anteil an moderner wie alter bildender
Kunst nimmt, zu interessieren geeignet.
„Seid lahrzehnlen erprobt wind als
der beste in aller Welt anerlsanal**
GALERIE NORBERT FISCHMANN
GEMÄLDE UND SKULPTUREN
bedeutender «alter Meister
ANTIKE MÖBEL
MÜNCHEN
BRIENNERSTRASSE 50b
(zwischen Wittelsbacher Palais und Schiller-Denkmal)
157
nunmehr jedoch gibt er ein zusammenhängendes Ganzes unter dem
Titel „L ’ A r t e nelle Marche“ bei Gualtiero Federici in
Pesaro soeben heraus.
Wer sich bisher mit diesem Thema beschäftigte, war auf das
vor hundert Jahren geschriebene und 1834 erschienene Werk des
Marchese Amico Ricci „Memoire Storiche delle Arti e degli Artisti
della Marca d'Ancona“ angewiesen, ein für seine Zeit recht gutes
und brauchbares Buch, das aber heute den berechtigten Ansprüchen
auf stilkritische Vergleichung keineswegs mehr zu genügen ver-
mag. Auch in den allgemeinen Darstellungen italienischer Kunst-
geschichte sind die Marken meist recht stiefmütterlich bedacht. Die
große Ausstellung in Macerata 190S gab der Erforschung dieses
lange vernachlässigten Gebietes einen starken Auftrieb. Es er-
schienen in rascher Folge Studien über die Malerschule von
Fabriano, über die Salimbeni von Sanseverino und andere Künst-
ler der Marken, aber die Baukunst blieb unberücksichtigt, wenn
man von einigen Arbeiten über den Herzoglichen Palast von Urbino,
das berühmte Erstlingswerk der Renaissance absieht.
Eine erschöpfende Darstellung der Kunst in den Marken unter
kritischer Verwertung aller vorhandenen Ergebnisse zu schreiben,
ist die Aufgabe, die sich Luigi Serra gestellt hat; wer sich um die
hier auftauchenden schwierigen Probleme einmal bemüht hat, der
weiß, wie geringfügig im Grunde die Vorarbeiten sind, die hierfür
als Hlfsmittel zu Gebote stehen. Was das Buch über die allgemeine
Bedeutung hinaus als Ganzes bedeutet, läßt sich in kurzen Worten
nicht sagen. Will man die Gebiete nennen, für die es besonders
viel Neues beibringt, so muß man die ersten Kapitel hervorheben,
die sich mit den altchristlichen Denkmälern, den frühen romanischen
Kirchen, den ravennatischen Einflüssen in der Zeit von 553 bis 728,
da Ancona zum Exarchat von Ravenna gehörte, und dem Eindrin-
gen lombardischer Bauformen mit byzantinischem Einschlag vom
9. Jahrhundert ab bis zu dein Aufkommen einer bodenständigen
Baukunst beschäftigen. Den Segen einer solchen sorgfältigen und
gewissenhaften Arbeit kann nur der ermessen, der weiß, mit
welchem Baiast an Irrtiimern, die auf Flüchtigkeit Anderer, auf
mißverstandenen Urkunden und Inschriften, auf mangelhafte Kennt-
nis und überbewerteter Utberlieferung beruhen, gerade auf diesem
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157