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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 11./​12.1929/​30

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1./2. Juniheft
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Jubiläums-Ausstellung des Schlesischen Museums der Bildenden Künste in Breslau / Für ein Keramik-Museum / Aus dem nordischen Kunstleben / Londoner Kunstschau / Kunstausstellungen / Alte Meistergraphik
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https://doi.org/10.11588/diglit.26238#0393

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geringeren Wertes blieb die amerikanische Vorliebe treu und es
gelang einigen passionierten Sammlern erst nach langem Hin und
Her, sich einiges zu sichern. So mußten für einen feinen Probe-
druck des H. L. Beck 650 Mk., für ebenso feine Probedrucke Hol-
beins 600—800 Mk., für brillante Probedrucke aus dem Theuerdank
bis zu 800 Mk., für ein feines Cranach-Tournier 1900 Mk., schließ-
lich für einen ausgezeichneten Druck des Ritter mit dem Fuß-
knecht in Clair obscur von Wechtlin 6500 Mk. bezahlt werden.

Es ist gerade bei dieser Auktion, die neben einigen sehr kost-
baren Dingen auch eine Fülle von guten, aber weniger durch Kost-
barkeit oder Seltenheit hervorstechendem Material enthielt, beson-
ders bemerkenswert, daß selbst im allgemeinen wenig beliebte
Serien, wie die italienischen Meister des 17. Jahrhunderts, von
denen fast 100 Nummern zum Ausgebot kamen, oder lange Porträt-
serien von Morin und Nanteuil, sich zu durchaus guten Preisen voll-
ständig ausverkauften, was selbst in den sehr guten Auktionen der
letzten Jahre nicht immer der Fall gewesen war.

Eine sehr gewählte und feine O r n a m e n t - Serie brachte
Preise, die zum Teil beträchtlich über die Schätzungen gingen, so
zum Beispiel zwei Schwertscheiden von Hirschvogel, die je 1400
Mark brachten.

Neben Rembrandt und Dürer sind es vor allem immer wieder
die deutschen Meister, die besonderes Interesse erregen. Wenn
von einigen besonders seltenen und schönen Lautensack-Landschaf-
ten eine bis 2100 Mk., andere bis 1500 und 2000 Mk. brachten, wenn
eine ebenso reizende Hirschvogel-Landschaft 3000 Mk. brachte, so
liegt das durchaus in der Richtung der steigenden Preistendenz,
die schon seit einigen Jahren bemerkbar ist.

Dabei sind deutsche Stiche des 15. Jahrhunderts ent-
sprechend ihrer außerordentlichen Seltenheit natürlich am begehr-
testen und am höchsten bezahlt. Eine Wappen-Dame des Meisters
E. S. (21 000 Mk.), ein Heiland in der Wüste *les deutschen Mono-
grammisten J. E. (15 500 Mk.) und ein Brunnenvorlage-Stich des
Meisters W mit dem Pfeil (33 000 Mk.) bedeuten heute eben schon
seltene Sensationen auf dem Markte und müssen entsprechend teuer
erkauft werden.

Israel van Mackenem gehört schon fast zu diesen Auserwähl-
ten dazu und Preise wie 4400 Mk. für das Liebespaar, 6000 Mk. für
eine Monstranz-Goldschmiedevorlage beweisen Seltenheit und Ge-
suchtheit auch dieses Meisters.

Von den nichtdeutschen Stechern ist es nach wie vor das
niederländische Trio Lucas van Leyden, Ostade, Rembrandt, das
internationale. Höchstgeltung besitzt. Von Leyden hielt diesmal
das bedeutende und außerordentlich seltene Porträt des Kaisers
Maximilian 1., eine seiner bedeutendsten graphischen Arbeiten, die
Spitze mit 8500 Mk. Bei Ostade waren es die feinen Frühdrucke,
die zum Beispiel 1150 Mk. für das Schweineschlachten, 800 Mk.
für den Violinspieler und den kleinen Leiermann brachten. Bei
Rembrandt stieg seiner außerordentlichen Qualität entsprechend das
sogenannte Hundertguldenblatt bis auf 23 0000 Mk. Es zeigte sich,
daß den unbeirrbaren Qualitätsanforderungen des heutigen Auk-

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