der bissigsterr Kritik zurückscheute, aber doch nicht die Zukunft, nicht eiu
audres wollte, als das Vertraute, wenu dies uur gereinigt uud entwirrt
würde. ülnd in seiuen stärksten Arbeiten hat er seiue kleiue Welt gestaltet
mit einer Kraft, die, an gewaltigereu Gegeuständeu geübt, dem deutschen
Schrifttum große und dauernde Werke hätte schenkeu könuen. Sch.
Zum Thema Talent
rüher, als ich uoch uicht Zeitmangels wegeu aufhalteude „Nebeuarbei-
ten" so unbediugt ablehuen mußte, wie jetzt, gingeu aus alleu Künsten
maucherlei Sacheu mit der Frage durch meiue Hände: „zeigt das Ta-
leut?", uud oft wurden dauu den Probeu auch Gutachteu mit beigelegt öou
dem oder jeueiu: da sei welches. Das zu beobachten war dabei lehrreich:
die „Gutachter" glaubten in vier von fünf Fällen au Talent, wenn gut ab-
gezeichuet war. An Talent, meine ich, nicht zum Abzeichueu, souderu zur
Kuust. Am auffälligsteu zeigte sich diese souderbare Tatsache iu dem am mei-
steu vereinfachten Falle von Schwarz-Weiß, beim Schattenschuitt. Hatte da
eiu Mäuu- oder Weiblein Nmrisse recht brav abgezeichuet und geschnipselt, so
kameu, gleichviel, was sonst daran, die Gutachten an mich iu gewalttätiger
Äberzahl: die muß gefördert werden,-die hat Talent. Wenn ich dann aut-
wortete: meiuer Weinung uach uicht, so lag ja klar, daß ich wieder eiumal
mit meiner traurigen Lichtschere an eiuen göttlichen Fuuken wollte.
Solche privatkritische Arbeit liegt lange zurück, und nie leist' ich sie wieder,
aber immer uoch hab ich dauu uud wauu Gelegenheit, inich über die Ober-
flächlichkeit zu wuudern, mit der über Taleutfragen abgeurteilt wird. Taleut
audres wollte, als das Vertraute, wenu dies uur gereinigt uud entwirrt
würde. ülnd in seiuen stärksten Arbeiten hat er seiue kleiue Welt gestaltet
mit einer Kraft, die, an gewaltigereu Gegeuständeu geübt, dem deutschen
Schrifttum große und dauernde Werke hätte schenkeu könuen. Sch.
Zum Thema Talent
rüher, als ich uoch uicht Zeitmangels wegeu aufhalteude „Nebeuarbei-
ten" so unbediugt ablehuen mußte, wie jetzt, gingeu aus alleu Künsten
maucherlei Sacheu mit der Frage durch meiue Hände: „zeigt das Ta-
leut?", uud oft wurden dauu den Probeu auch Gutachteu mit beigelegt öou
dem oder jeueiu: da sei welches. Das zu beobachten war dabei lehrreich:
die „Gutachter" glaubten in vier von fünf Fällen au Talent, wenn gut ab-
gezeichuet war. An Talent, meine ich, nicht zum Abzeichueu, souderu zur
Kuust. Am auffälligsteu zeigte sich diese souderbare Tatsache iu dem am mei-
steu vereinfachten Falle von Schwarz-Weiß, beim Schattenschuitt. Hatte da
eiu Mäuu- oder Weiblein Nmrisse recht brav abgezeichuet und geschnipselt, so
kameu, gleichviel, was sonst daran, die Gutachten an mich iu gewalttätiger
Äberzahl: die muß gefördert werden,-die hat Talent. Wenn ich dann aut-
wortete: meiuer Weinung uach uicht, so lag ja klar, daß ich wieder eiumal
mit meiner traurigen Lichtschere an eiuen göttlichen Fuuken wollte.
Solche privatkritische Arbeit liegt lange zurück, und nie leist' ich sie wieder,
aber immer uoch hab ich dauu uud wauu Gelegenheit, inich über die Ober-
flächlichkeit zu wuudern, mit der über Taleutfragen abgeurteilt wird. Taleut