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Kunstwart und Kulturwart — 35,1.1921-1922

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Heft 6 (Märzheft 1922)
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Vom Heute fürs Morgen
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.14434#0448

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mitsammen beherrscht. Aber, wer für
den Kunstwart ist, derwerbe für ihn!

Nur eine große Auslagesteigerung
kann die Verteuerung beim Herstellen
wenn nicht ausgleichen, so doch ertrag-
lich machen.

Verlag und Leitnng des Knnstwarts.

An Deutschland

ich deckt die Nacht, doch eine klar-
besternte,

und noch wird leuchten dir des Mor-
gens Strahl,
und deine Arbeit bringt dir ueue Ernte,

du größter Sämanu in der Völker Zahl.
And blanker noch wirst deinen Schild
du heben

hoch über das Gewühl der wirren Zeit,
vergelten wirst du, groß im Geist und
Leben,

mit Seelenhoheit Lränen, Blut und
Leid!

V. Ä. Koskenniemi
(in seinem finnischen Gedicht „An
Dentschland" nach der Äbersetzung aus
der Anthologie „Suomis Sang" sVer-
lag Heinrich Minden, Dresdens.)

Unsre Bilder und Noten

„Gehöft im Schnee", das unser vielfarbiger Steindruck vor dem Heft
/ wiedergibt, ist im Originale ein schöner Schnittdruck von Paul Lesch-
horn. Kürzlich äußerte ein deutscher Künstler und Kunstakademieprofessor
zu mir: nach seiner Meinung sei Paul Lefchhorn der einzige europäische „Holz-
schneider", dessen Kunst einen Vergleich mit der Schneide- und Druckkunst der
großen Asiaten vertrüge. Fühlt man die Ruhe in einem Blatt wie diescm
hier, die Ruhe trotz des hastenden Menschleins im Schnee, so versteht man
Meinungen wie diese.

Dann folgt hinterm Heft eine Beilage mit (6 Bildern zu dem kleinen Rund-
schäuaufsatze „Lernt den Gesichtsausdruck lesen!"

Die vier Bilder aus dem Taschner-Werk (Albert Langen, München) gehören
zu Alexander Heilmeyers Aufsatz uber den Künstler.

Die Kopfleiste gibt einen Ausfchnitt aus einer Dürerschen Zeichnung zur
Apokalhpse.

^>n unserer Notenbeilage bringen wir ein Instrumentalstück Glucks. Es ist
<)in Partitur aufgenommen; auf drei Systeme gebracht, kann diese von jcdem
Klavierspieler abgespielt werden. Disse Niederschrift enthüllt am besten die abge-
tönten reichen Farben des Gluckschen Ochesters. Ein ergänzerides !Stück
hierzu werden wir im nächsten Hest veröffentlichen und dann auf die vor-
liegende Beilage zurückkommen.

Die Violinromanze von Ambrosius, eine steundliche Gelegenhefts-
schöpfung, veröffentlichen wir gern, WÄl in ihr die Hausmusik ein recht hübsch
klingendes und gut gearbeitetes Stück für die Geigenspieler gewinnt. Man sehe
sich die Nomanze einmal darauf hin an, wie ökonomisch darin mit den musi-
kalischen Mitteln verfahren wird, wio das Thema der Violine vom !>, Takte an
als Mittelstimme im Klavier austaucht, während ihm die Violine eine ncue
kontrapunktierende Melodie gegenüberstellt, wie der abschließende Mollgedanke
der Solostimme vom Klavier nach Dur gewendet wird, wie bei der nächsten
Durchführung die Violine das Thema durch kurze Vorschläge noch freudiger
färbt, wie die kontrapunktierende Melodie dazu aus dem Violinmotiv des
((. Taktes gewonnen und festgcsponnen worden ist, wie schließlich das Haupt-
thema als Kanon im Viertel-Abstande zwischen Solostimme und Begleitmclodie
den -ersten Teil abschließt usw. Für den Portrag beachte man die Vorschrift
Grazioso, schleppe also Nicht und beschleunige den Mittelteil im Dreivierteltaktc
sogar noch ein wenig. L

tzerausgcber-Prof.vr.d.o.FerdinandAvenarius inDrcsden-Blasewitzi verantwortl.idcrtzcrausgeber
— Derlag von Gcorg D. W. Lallwctz, Druck von Kastner S Tallwcy, Buchdruckerei in München — gn
Ssterrcich-Ungarn für tzerausgabeu. Schriftleitung verantwortl.: Or.RichardBatka in WienII.Laborstr.r»
 
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