Zwanzig Zahre Dürerbund
ls der Dürerbund zehn Iahre alt geworden war, schrreben wir über
im Kunstwart (XXVI, 1), was folgt:
^*^Der Dürerbund ist nach der Lex Heinze--Bewegung von Avenarius
im Gegensatz gegen die nur agitatorische Tätigkeit anderer Vereinigungen
aus dem Willen heraus gegründet worden: Nicht nur reden und pro--
testieren, sondern arbeiten! Nicht nur dabeistehen, sondern auch bauen!
Nicht nur bedauern, sondern auch helfen!
(. Gegenstand seines Wirkens ist Ausdruckskultur, also nicht nur
»künstlerische«, nicht nur »schöne«. Sondern ein Erstreben sittlicher Werte
durch ästhetische, eine Mehrung an Gesundheit, Kraft und Glück durch
das Miterleben echter Kunst, durch edle Gestaltung der Heimat, die sie
lieben läßt, durch wahrhastige und gesunde Gestaltung aller Lrscheinungen
unsrer Kultur und unsres gesamten Lebens überhaupt.
2. Gemeinnützigkeit. Wir haben Bünde und Vereine, die ver-
schleierte Geschäftsunternehmungen und deren Mitglieder in Wahrheit
nur Abonnenten auf irgend etwas sind. Was mit den Erträgnissen wird,
bleibt bei ihnen unklar. Der Dürerbund ist rein gemeinnütziger Art.
Werfen die Anternehmungen des Dürerbundes Gewinn ab, so kommt er
keinem Privatunternehmen zugute, sondern wird restlos wieder dem
Dürerbund selber zur Verfügung für seine Zwecke gestellt.
3. Die Organisation der Arbeit war das Schwierigste. Von den
angeschlossenen Vereinen (jetzt 535) wirkt jeder nach eigenem Ermessen
auf seine Weise, wo das angeht, unter Benutzung des vom Bund heraus-
gegebenen Materials. Der Bund als Ganzes wirkt durch den Arbeits-
ausschuß unter dem Beirat von etwa hundert Sachverständigen für die
Einzelgebiete.
Arbeitsmöglichkeiten bieten sich im Bunde mehr als draußen.
Da er kein Geschäftsunternehmen ist, muß er nicht verdienen, kann er
auch geschäftlich Angünstiges wagen, und der Bundeszwecke wegen soll er
das. Aber die Wahrscheinlichkeit größerer Verluste ist bei ihm geringer.
3(5
Märzheft (9-2 (XXXV, b)
ls der Dürerbund zehn Iahre alt geworden war, schrreben wir über
im Kunstwart (XXVI, 1), was folgt:
^*^Der Dürerbund ist nach der Lex Heinze--Bewegung von Avenarius
im Gegensatz gegen die nur agitatorische Tätigkeit anderer Vereinigungen
aus dem Willen heraus gegründet worden: Nicht nur reden und pro--
testieren, sondern arbeiten! Nicht nur dabeistehen, sondern auch bauen!
Nicht nur bedauern, sondern auch helfen!
(. Gegenstand seines Wirkens ist Ausdruckskultur, also nicht nur
»künstlerische«, nicht nur »schöne«. Sondern ein Erstreben sittlicher Werte
durch ästhetische, eine Mehrung an Gesundheit, Kraft und Glück durch
das Miterleben echter Kunst, durch edle Gestaltung der Heimat, die sie
lieben läßt, durch wahrhastige und gesunde Gestaltung aller Lrscheinungen
unsrer Kultur und unsres gesamten Lebens überhaupt.
2. Gemeinnützigkeit. Wir haben Bünde und Vereine, die ver-
schleierte Geschäftsunternehmungen und deren Mitglieder in Wahrheit
nur Abonnenten auf irgend etwas sind. Was mit den Erträgnissen wird,
bleibt bei ihnen unklar. Der Dürerbund ist rein gemeinnütziger Art.
Werfen die Anternehmungen des Dürerbundes Gewinn ab, so kommt er
keinem Privatunternehmen zugute, sondern wird restlos wieder dem
Dürerbund selber zur Verfügung für seine Zwecke gestellt.
3. Die Organisation der Arbeit war das Schwierigste. Von den
angeschlossenen Vereinen (jetzt 535) wirkt jeder nach eigenem Ermessen
auf seine Weise, wo das angeht, unter Benutzung des vom Bund heraus-
gegebenen Materials. Der Bund als Ganzes wirkt durch den Arbeits-
ausschuß unter dem Beirat von etwa hundert Sachverständigen für die
Einzelgebiete.
Arbeitsmöglichkeiten bieten sich im Bunde mehr als draußen.
Da er kein Geschäftsunternehmen ist, muß er nicht verdienen, kann er
auch geschäftlich Angünstiges wagen, und der Bundeszwecke wegen soll er
das. Aber die Wahrscheinlichkeit größerer Verluste ist bei ihm geringer.
3(5
Märzheft (9-2 (XXXV, b)