Kunstwart und Kulturwart (35,1.1921-1922)

krähtc! (währciid sich die Männer dunrxf ihrer Reue über-
lassen, sxricht in der Gruxxc der Lrauen)

!1lir ianr:

Noch irnnrer seine Stinrnre, und sie trägt

Mich inrnrcr noch, rvie da er lebte, urrd

Sie rvird nrich tragcn, bis ich nicht nrchr bin.

Ich höre

Maria:

And ob er starr in nreinen Arnren lag,

Ich fühl' ihn leben, rvis ich inrnrer tat:

In eincr Fcrne, aber als nrein Sohn.

Magdalena:

(hat sich lcise erhoben unö singt, rvic aus öenr Traunr)
Und als ich kanr nrit Sxezerein,

Aur Seite schob sich von selbst dcr Stein,

Und als ich nrcinerr Iannner
Hineintrug in die Uanrnrcr,

Das schnrale Totenbett rvar lecr,

Ooch sasz davor ein Lngel hehr,

Von Silber schinrrnerte scin Gcwand.

Ourch goldene Lockcn strich seine Lsand,

Sein Augc leuchtete Sonncnlicht
Und strahltc rnich an: verzage nicht,

Den du suchst, aus allcn Banöen
Als Uönig ist er crstanden.

S i nr o n:

Glückliche Träurnerin! wenn ihr das Sehnen
Ins kserz öie schöncn Bilder nralt, nreint sie,

Ihr Auge sähe, was ihr lserz sich sehnt.

Iohannes:

Doch sxrach nicht Lr: wcnr, ich von euch gegangen,

So soll ein andrcr Tröster bci euch sein:

Der Geist der lvahrheit und der Liebe, den
Die lvclt jctzt noch nicht sieht, dcr heilige Geist?

(Ls kloxft. Zeichen des Lrschrcckens.)

Iakobus:

Bergt cuch, rvir hatten urrsere Urast von ihnr,
wir haben keine rnehr! (Lr gcht vorsichtig zur Tür. ksinaus-
sxrechenö:) lsier sind galiläischc Huden, -ie zurn Kassahfest
hcraereist sind . . . (Stinrme drautzen:)

Macht auf, rnacht auf, wir sind ja doch von cuch!

Andreas ich, und Uleoxhas. (Sie treten ein, beide in höchster
Aufrcgung.)

Andreas:

Lsört, hört! — Ulcoxhas, d u sxrich.

Die schorr da waren:

Von was? von rverrr?

Andreas:

(auf den Urrien, nrit gefaltcten ljänden, wie er öie ganze Lr-
zählung über bleibt) von was! von wem!

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