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Kunstwart und Kulturwart — 35,1.1921-1922

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Heft 3 (Dezemberheft 1921)
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.14434#0232

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Has feine Kopfstück über der ersten Seite, ein Schnitt von Marie Louise
Kaempffe, ist einem ungewöhnlich schönen kleinen Buche entnommen, „Maria
und das Iesuskind", Zwölf Scherenschnitte von Marie Louise Kaempffe, mit
Versen von Wartha Grosse, und alten Weisen, gezeichnet von Hannes W. Ave-
narius, herausgegeben nnd verlegt vom Evangelischen Preßverband für Schlesien
in Breslau.

Das Schlußstückchen entstammt dem von Ferdinand Avenarius hcrausgege-
beneu „Hausbuch deutscher Lyrik", dessen Illustrationen F r i tz Philipp
Schmidt zeichnete.

^H nscrc Notenbeilage besteht aus einem Duett nach einer Dichtung Rab.

/I Tagore s, das Friedrich Schwaner vertont hat. Dieses kleine Werk
^^erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Schon die Dichtung, ein leises, aber
umso eindringlicheres, ganz rein seelekündendes Gespräch, bedarf eines abge-
stimmten Gehörs. Mit verhalten hcißen Worten von jener Liebe, die alle
Grenzen und Wände des Ichs durchbricht und nichts hofft, als sie selbst sein zu
dürfen, wendet sich die Stimme des Mannes an das Herz der Geliebten, die
Zögert und nicht versteht: Traue der Liebe, auch wenn sie Kummer bringt!
schließe dein Herz nicht zu . . . Das Herz ist nur da zum Verschenken . . .
Laß kummervolle Liebe in deinen Augen Wacht halten . . . Immer aber kommt
aus dem verwirrten Herzen der Geliebten die gleiche arme, angstvolle Antwort:
Ach nein, Freund, deine Worte siird dunkel, ich kann sie nicht verstehen. Ein
Abgrund tiefster Traurigkeit tut sich auf zwischen der wissend-dringlichen und
der unwissend-abwehrenden Seele, über den hiu die Worte der beiden tönen...

Schwaner begleitet sie mit eindringlichen, harmonisch stark gefüllten, an-
dringlichen Melodien, mit kurzen Sätzen, deren jeder dem innersten Sinn der
Nede und Gegenrede ans Licht helfen will. Ein flehender Grundton, über
innerstem Verzicht, tiefster Hoffnuugslosigkeit ein sehnsüchtiger Wunsch, beherrscht
die Wechselrede von Mal zu Mal gesteiaert, in den Zwischenspielen neu keimend,
am Snde mit wehem Aufschrei verhallend. . ! »M

Der Komponist ist bisher wenig yervorgetreten. Er ist sZHO im Waldeckischen
geboren, studierte in Verlin und Tübingen, ist zurzeit in Leipzig im Buchhandel
tätig und von Iugend an „der Musik verfallen". K.-L.

HerauSgcber: Prof. Or. k. c. Ferdinand Avenarius in Dresden-BIasewitz; verantwortlich: der
HcrauSgeber. Mitleitende:Artur Bonus. vr. E. Kurt Ftscher und Wolfgang Schumann — In
Ssterreich-Ungarn fürHerausgabe u. Schriltleitung verantwortl.:vr.Richard Batka in Wien II, Taborftr.20.
Sendungen für den Text ohneAngabceincsPersonennamensan dic,Kunftwart»Leitung" in
Dresden-Blasewitz — Manuskripte nur nach vorheriger Bc r ei nbarung, widrigenfalls
keine Berantwortung übernommen werden kann — Vcrlag von Georg D. W. Lallwcy, Druck von
Kaftncr L Lallwcy, Buchdruckerei in MLnchen — Geschäftsftelle für Berlin: Georg Siemens, V sr,

Kursürftenstrabe «.
 
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