DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.34742#0066
1.7 Die Untersuchungsgebiete
65
sich um ein etwas raueres Moränengebiet und Tertiärhügelland^. Nördlich der
Isen, im Tertiärhügelland des Holzlands, werden die Hügel, die von der Großen
und Kleinen Vils sowie von zahlreichen kleinen Bächen gegliedert werden, höher;
die Bodengüte wechselt kleinräumig^^. Südlich der Isen liegt das mit einem dicken
Lehmboden bedeckte Altmoränenland, in dem die Bodenqualität deutlich besser
ist als im Tertiärhügelland, weshalb anzunehmen ist, dass die Besiedlung hier
früher erfolgte^. Beiderseits des Flusses beginnen etwa 2 bis 3 km südlich bzw.
nördlich stärker bewaldete Gebiete, die mit kleinen Siedlungen durchsetzt sind.
Anders als an der Amper sind ihre Namen häufig nicht aus der Untersuchungszeit
bekannt. Die näher an der Isen gelegenen Orte sind hingegen überwiegend früh
genannb'G
Eine Römerstraße, die vom Brenner über Pfaffenhofen bei Rosenheim, Haag in
Oberbayern und Landshut nach Regensburg führte^, muss das Gebiet durchquert
haben; wo genau, ist nicht bekannt^. Die Grenze der Bistümer Freising und
Salzburg verlief wohl entlang des Ornauerbachs im Süden der Isen in der
Verlängerung nach Norden westlich von Loinbruck und Buchbach. Bis in die Mitte
312 Klaus FEHN, Die zentralörtlichen Funktionen früher Zentren in Altbayern. Raumbindende
Umlandbeziehungen im bayerisch-österreichischen Altsiedelland von der Spätlatenezeit bis
zum Ende des Hochmittelalters, Wiesbaden 1970,139.
313 Gottfried MAYR, Das Landgericht Erding (HAB Teil Altbayern 58), München 1997, 1; zu
diesem Gebiet auch Helmuth STAHLEDER, Mühldorf am Inn. Die Landgerichte Neumarkt,
Kraiburg und Mörmosen und die Stadt Mühldorf, mit Teilen der Güterstatistik von Annelie
ECKERT-ElCHHORN (HAB Teil Altbayern 36), München 1976; JANKER, HAB Haag; Gottfried
MAYR, Die frühmittelalterliche Besiedlung, in: Landkreis Erding. Land und Leute. Ge-
schichte, Wirtschaft, Kultur, Erding 1985, 51-60; Walter SAGE, Der Landkreis Erding währ-
end der Merowingerzeit, in: ebd. 47-50.
314 MAYR, HAB Erding 9.
315 Orte mit Ersterwähnung vor 850: Buchbach: NA 6,28 (vor 791), Dorfen: TF 62 (773.08.28) (das
in den Quellen häufig genannte Dorfen meint wohl das heutige Oberdorfen, nicht den
benachbarten Markt Dorfen, der eine wittelsbachische Marktgründung des 13. Jahrhunderts
ist), Eibach: TF 272 (808.03.15), 285a (808), Elsenbach: TF 247 (806/11), Furt: TF 293 (809.05.01),
Galgenberg: TF 481 (822.12.11), Groß(Klein)katzbach: TF 616 (836.08.03), Grün(Wasen)-
tegernbach/Kirchstetten: TF 43 (772.07.05), Grünbach: TF 366 (816.09.10), Holzmann/Holz-
michl: TF 399? (818.05.21) (dazu Günther FLOHRSCHÜTZ, Tegernbach, in: Oberbayerisches
Archiv 100 1975, 230-70, hier 233), Kraham: TF 43? (772.07.05) (BAUMANN, HONB Erding Nr.
369 akzeptiert diesen Erstbeleg nicht), LocMS FÜMSH: TF 40 (770/83.09.08), LocMS SMW&iM: TF
24a (765.11.05), Loinbruck: NA 6,28 (vor 791), Mainbach: TF 103 (780), Unterreith: TF 600
(830.08.25), Ornau (drei Orte): NA 6,28 (vor 791) (nach DlEPOLDER, Orts- und „in pago"-
Nennungen 423 Pfaffenkirchen, Obertaufkirchen und Oberornau, nach JANKER, HAB Haag
46 eher Frauenornau als Pfaffenkirchen), Reibersdorf: TF 614 (836), Rimbach (oder Friedl-,
Mitter-, Oberrimbach): TF 353 (816.01.17), Schwindkirchen: TF 240 (780). S. auch Tab. und
Skizze 1 bei JANKER, HAB Hag 16f. mit dem Stichjahr 860.
Ersterwähnung nach 850: Armstorf: TF 759 (um 856), Bergham: CO 58 (vor 927.04.01),
Birnbach (zwei Orte): CO 97 (ca. 923), Doetzkirchen: TF 805 (859/64), Johann-
(Jakobs)rettenbach: TF 819 (859/64), Kaidach: TF 1307 (981/94), Ober(Unter)seebach: TF 896
(864/75), Ober(Unter)stollnkirchen: TF 841 (859/75), Schirmading: CO 58 (vor 927.04.01),
Schmiedham: TF 1079 (926/37), Staffing: CO 44a? (924), BAUMANN, HONB Erding Nr. 609
akzeptiert diesen Erstbeleg nicht, Watzling: TF 1168 (957/72).
316 Gerold WALSER, Die römischen Straßen und Meilensteine in Raetien (Kleine Schriften zur
Kenntnis der römischen Besetzungsgeschichte Südwestdeutschlands 29), Stuttgart 1983, 37.
317 Man könnte an die Weiler Straß gegenüber von Kirchstetten östl. Dorfen an der Isen sowie
Valtstraß sw. Velden denken.
65
sich um ein etwas raueres Moränengebiet und Tertiärhügelland^. Nördlich der
Isen, im Tertiärhügelland des Holzlands, werden die Hügel, die von der Großen
und Kleinen Vils sowie von zahlreichen kleinen Bächen gegliedert werden, höher;
die Bodengüte wechselt kleinräumig^^. Südlich der Isen liegt das mit einem dicken
Lehmboden bedeckte Altmoränenland, in dem die Bodenqualität deutlich besser
ist als im Tertiärhügelland, weshalb anzunehmen ist, dass die Besiedlung hier
früher erfolgte^. Beiderseits des Flusses beginnen etwa 2 bis 3 km südlich bzw.
nördlich stärker bewaldete Gebiete, die mit kleinen Siedlungen durchsetzt sind.
Anders als an der Amper sind ihre Namen häufig nicht aus der Untersuchungszeit
bekannt. Die näher an der Isen gelegenen Orte sind hingegen überwiegend früh
genannb'G
Eine Römerstraße, die vom Brenner über Pfaffenhofen bei Rosenheim, Haag in
Oberbayern und Landshut nach Regensburg führte^, muss das Gebiet durchquert
haben; wo genau, ist nicht bekannt^. Die Grenze der Bistümer Freising und
Salzburg verlief wohl entlang des Ornauerbachs im Süden der Isen in der
Verlängerung nach Norden westlich von Loinbruck und Buchbach. Bis in die Mitte
312 Klaus FEHN, Die zentralörtlichen Funktionen früher Zentren in Altbayern. Raumbindende
Umlandbeziehungen im bayerisch-österreichischen Altsiedelland von der Spätlatenezeit bis
zum Ende des Hochmittelalters, Wiesbaden 1970,139.
313 Gottfried MAYR, Das Landgericht Erding (HAB Teil Altbayern 58), München 1997, 1; zu
diesem Gebiet auch Helmuth STAHLEDER, Mühldorf am Inn. Die Landgerichte Neumarkt,
Kraiburg und Mörmosen und die Stadt Mühldorf, mit Teilen der Güterstatistik von Annelie
ECKERT-ElCHHORN (HAB Teil Altbayern 36), München 1976; JANKER, HAB Haag; Gottfried
MAYR, Die frühmittelalterliche Besiedlung, in: Landkreis Erding. Land und Leute. Ge-
schichte, Wirtschaft, Kultur, Erding 1985, 51-60; Walter SAGE, Der Landkreis Erding währ-
end der Merowingerzeit, in: ebd. 47-50.
314 MAYR, HAB Erding 9.
315 Orte mit Ersterwähnung vor 850: Buchbach: NA 6,28 (vor 791), Dorfen: TF 62 (773.08.28) (das
in den Quellen häufig genannte Dorfen meint wohl das heutige Oberdorfen, nicht den
benachbarten Markt Dorfen, der eine wittelsbachische Marktgründung des 13. Jahrhunderts
ist), Eibach: TF 272 (808.03.15), 285a (808), Elsenbach: TF 247 (806/11), Furt: TF 293 (809.05.01),
Galgenberg: TF 481 (822.12.11), Groß(Klein)katzbach: TF 616 (836.08.03), Grün(Wasen)-
tegernbach/Kirchstetten: TF 43 (772.07.05), Grünbach: TF 366 (816.09.10), Holzmann/Holz-
michl: TF 399? (818.05.21) (dazu Günther FLOHRSCHÜTZ, Tegernbach, in: Oberbayerisches
Archiv 100 1975, 230-70, hier 233), Kraham: TF 43? (772.07.05) (BAUMANN, HONB Erding Nr.
369 akzeptiert diesen Erstbeleg nicht), LocMS FÜMSH: TF 40 (770/83.09.08), LocMS SMW&iM: TF
24a (765.11.05), Loinbruck: NA 6,28 (vor 791), Mainbach: TF 103 (780), Unterreith: TF 600
(830.08.25), Ornau (drei Orte): NA 6,28 (vor 791) (nach DlEPOLDER, Orts- und „in pago"-
Nennungen 423 Pfaffenkirchen, Obertaufkirchen und Oberornau, nach JANKER, HAB Haag
46 eher Frauenornau als Pfaffenkirchen), Reibersdorf: TF 614 (836), Rimbach (oder Friedl-,
Mitter-, Oberrimbach): TF 353 (816.01.17), Schwindkirchen: TF 240 (780). S. auch Tab. und
Skizze 1 bei JANKER, HAB Hag 16f. mit dem Stichjahr 860.
Ersterwähnung nach 850: Armstorf: TF 759 (um 856), Bergham: CO 58 (vor 927.04.01),
Birnbach (zwei Orte): CO 97 (ca. 923), Doetzkirchen: TF 805 (859/64), Johann-
(Jakobs)rettenbach: TF 819 (859/64), Kaidach: TF 1307 (981/94), Ober(Unter)seebach: TF 896
(864/75), Ober(Unter)stollnkirchen: TF 841 (859/75), Schirmading: CO 58 (vor 927.04.01),
Schmiedham: TF 1079 (926/37), Staffing: CO 44a? (924), BAUMANN, HONB Erding Nr. 609
akzeptiert diesen Erstbeleg nicht, Watzling: TF 1168 (957/72).
316 Gerold WALSER, Die römischen Straßen und Meilensteine in Raetien (Kleine Schriften zur
Kenntnis der römischen Besetzungsgeschichte Südwestdeutschlands 29), Stuttgart 1983, 37.
317 Man könnte an die Weiler Straß gegenüber von Kirchstetten östl. Dorfen an der Isen sowie
Valtstraß sw. Velden denken.