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Monatsberichte über Kunstwissenschaft und Kunsthandel — 1.1900/​1901

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Nr. 8
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333

Bibliographische Rundschau.

Mitgeteilt von Giinther Koch.

Zur Kunstgeschichte des Auslandes. Heft II:
Wolff, F., Michelozzo di Bartolommeo. Ein
Beitrag zur Geschichte der Architektur und
Plastik im Quattrocento. Strassburg 1900.
Gr.-8°. (VII, 103 S.) Mk. 4.—. 1 [1309
— Heft III: Jaeschke, E., Die Antike in der
bildenden Kunst der Renaissance. I. Die Antike
in der Florentiner Malerei des Quattrocento.
Ebenda 1900. Gr.-8° (62 S.). Mk. 3. . [1310
Früher erschien: Heft I: Haendcke, B.,
Studien zur Geschichte der spanischen Plastik.
Juan Martinez Montanes — Alonso Caro —
Pedro de Mena — Francisco Zarcillo. 55 S.
mit 11 Tafeln. Mk. 3.—.
Künstler=Monographien. In Verbindung mit
Anderen herausgegeben von H. Knackfuss.
Verlag von Velhagen & Klasing in Bielefeld.
(Letztmalig registriert Heft II sub 465.)
48. Rosenberg, Ad., Friedrich August
von Kaulbach. Mit 107 Abbildungen nach
Gemälden und Zeichnungen. Bielefeld 1901.
Gr.-8°. (112 S.) Mk. 4.—. [1311
49. Thode, H„ Tintoretto. Mit 109 Ab-
bildungen n. d.. Orig.-Gemälden. Bielefeld 1901.
Gr.-8°. (140 S.) Mk. 4.—. [1312
50. Gr o nau, G., Leibi. Mit 71 Abbildungen
nach Gemälden, Zeichnungen u. Radierungen.
Bielef. 1901. Gr.-8°. (84 S.) Mk. 3.—. [1313
51. Spahn, M„ Philipp Veit. Mi 92 Ab-
bildungen nach Gemälden und Zeichnungen.
Bielef. 1901. Gr.-8°. (102 S.) Mk. 3.—. [1314
Diese Monographie istals eine sehr erfreuliche
Bereicherung der Kunstlitteratur zu begrüssen,
denn so wichtig der grosse Sohn der Dorothea
Schlegel auch für die erste Periode der neueren
deutschen Kunst ist, so fehlte doch noch immer
ein geschlossenes Bild seines Lebens und
Schaffens. Was der nun auch verstorbene Veit
Valentin an verschiedenen Orten über Veit
geschrieben hat, sind geistreiche, oft treffliche
Aphorismen. Zum Aufreissen eines den For-
derungen der zeitgenössischen Kunstkritik ent-
sprechenden Gesamtbildes dieses Vorkämpfers
der jungen deutschen Kunst war ein langes,
mühevolles Studium, ein Aufsuchen oft ganz
verborgener Quellen, vor allem aber ein Sich-
versenken nötig in das tiefe, reichbewegte Innen-
leben des Künstlers, dessen biblische Kom-
positionen weniger Darstellungen von, als viel-

mehr tief empfundene, herrliche Gedichte über
biblische Stoffe sind. M. Spahn hat diese
schwierige Aufgabe auf das glücklichste gelöst;
indem er mit einer wahrhaft liebevollen Hin-
gebung an sein grosses Thema alle Freuden
und Leiden, Hoffnungen und Enttäuschungen
dieser edlen Künstlerseele „nach zu erleben“
verstanden hat, hat er die stolz in sich ge-
schlossene Individualität Veits zum erstenmale
in ihren Hauptzügen dargestellt. Gerade bei
einem Charakter wie Philipp Veit war es un-
möglich, den „Menschen“ vom „Künstler“ zu
trennen und so hat auch Spahn sich nicht darauf
beschränken können, die künstlerische Ent-
wicklung des Meisters allein zu skizzieren, er
hat uns auch den Menschen Philipp Veit mit
all seinem Seelenadel und seiner Herzensgüte
näher gebracht, sicherlich zum Danke Aller,
denen diese Monographie in die Hand kommt.
An der Darstellung selbst seien der lebendige
Vortrag, die fliessende Sprache gelobt. Einen
besonderen Wert hat hier aber das reiche Bilder-
material. An sich ist das ja bei den vielleicht
gerade dadurch so rasch beliebt gewordenen
Velhagen & Klasing’schen Künstlermonographien
eine selbstverständliche Voraussetzung. Hier
war aber die Reproduktion vieler Zeichnungen
zum Teil mit ganz erheblichen Schwierigkeiten
verknüpft, da der Künstler seine Bleistiftanlagen
nur „hinzuhauchen“ pflegte.
52. Mackowsky, H„ Verrocchio. Mit
80 Abbildungen nach Gemälden, Zeichnungen
und Skulpturen. Bielef. 1901. Gr.-8°. (102 S.)
Mk. 3.—. [1315
Andrea del Verrocchio, weiteren Kreisen
zumeist nur durch seine gewaltigste Schöpfung,
das Colleoni-Denkmal in Venedig, bekannt, ist
erst durch die mühsame, unverdrossene neuere
Kunstforschung in seiner ganzen Genialität
und Vielseitigkeit erkannt worden; erst die
neuere Kunstkritik ehrt in ihm, dem Lehrer
des Leonardo da Vinci, einen Künstler, der hin-
sichtlich des Umfangs an Können, Wissen und
Bildung als ein Vorgänger in jener Universalität
des Geistes, die seinen grossen Schüler aus-
zeichnet, zu betrachten ist. Hans Mackowsky
hat nun diese Resultate der neueren Forschung
zu einem lebendig gezeichneten Charakterbilde
zusammengefasst. In sorgfältiger Umschau über
unsern gesamten Kunstbesitz aus den goldenen
 
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