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Monatsberichte über Kunstwissenschaft und Kunsthandel — 1.1900/​1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.47723#0055

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FOLIA HELBINGIANA.

i.
Letzte Kataloge
der Kunsthandlung HUGO HELBING, München, Liebigstr. 21, aus dem Gebiete
der zeichnenden und vervielfältigenden Künste.

Nr. 29. Englische Schule. (Schabkunstblätter —
Farbstiche — Linienstiche — Caricaturen). Mit
20 Abbildungen. Preis 2 Mk. [270
Nr. 30. Kunstblätter in Kupferstich, Radierung, Holz-
schnitt etc. Handzeichnungen alter Meister (436
Nummern). [271
Nr. 31. Kupferstiche und Radierungen des XVIII. und
XIX. Jahrhunderts. (407 Nummern). [272
Nr. 32. Handzeichnungen und Aquarelle vorwiegend
alter Meister. (290 Nummern.) [273

Nr. 33. Kupferstiche und Holzschnitte von A. Dürer
sowie Kopien nach dessen Werken. Mit einem
Anhang: Dürer-Litteratur. (791 Nummern.) [274
Kat. 35. Portraits berühmter Personen. (633 Nummern.)
[275 .
Kat. 36. Handzeichnungen und Aquarelle meist alter
Meister. (336 Nummern.) [276
(Ohne Nummer). Verzeichnis einer Sammlung in Aqua-
rellfarben ausgeführter Wappen. (884 Nummern.)
[277

Kat. 34. Arbeiten von J. E. und M. E. Ridinger.
(15 54 Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und Hand-
zeichnungen Johann Elias Ridingers und seines
Sohnes Martin Elias). Mit Einleitung von Hugo
Helbing und 19 Abbildungen auf 8 Tafeln. Gr.-8°.
Halbleinwandband. 2 Mk. [278
Selten ist in den letzten Jahren ein Ridinger-
Werk von solcher Vollständigkeit und solchem
Reichthum an Abdrücken erster Qualität auf den
Markt gekommen: In beiden Abteilungen, den
Radierungen und Kupferstichen, wie den Schab-
kunstblättern ist eine sehr beträchtliche Anzahl Rara
ersten Ranges verzeichnet. Die „Zeitschrift für
Bücherfreunde“ (IV. Jahrg. Heft 4) sagt in einer
längeren Besprechung u. a.: „Abgesehen von seiner
vornehmen Ausstattung, abgesehen auch von dem
sehr interessanten Illustrationsschmuck darf der
Katalog zunächst durch seine Vollständigkeit, ferner
durch seine Preisnotizen und schliesslich durch den
raisonnierenden Character seiner ganzen Redaktion
als eine würdige Bereicherung unserer Ridinger-
Litteratur, eine schon längst gewünschte Ergänzung

zu Thienemanns grundlegender Monographie (Leben
und Wirken Ridingers 1856) begrüsst werden. —
Die an sich durchaus normalen Preise geben einen
vortrefflichen Maassstab für die Wertschätzung, die
die Arbeiten des Künstlers noch immer geniessen.
Fragen wir nach dem Grunde dieser Wertschätzung,
die die Ridinger’schen Blätter neben denen Cho-
dowieckis zu den begehrtesten Produktionen des
deutschen Kupferstichsim XVIII.Jahrhundert macht,
müssen wir auf jenen ewig jungen, unvergänglichen
Reiz des ,unmittelbar Persönlichen, unverfälscht
Individuellen* zurückgreifen, dem der Kunstfreund
unserer Zeit — um die vortreffliche in Hugo
Helbings Vorrede gegebene Definition Jcurz zu re-
sümieren — das meiste Interesse, die grösste Liebe
entgegenbringt. — Freilich muss man bei einem
ernsten Urteil über Ridingersches Können die Spreu
von dem Waizen sondern, wie überall hat die
,Nachfrage* auch hier eine oft unerfreuliche Pro-
duction, d. h. schlechte Reproduction bedingt; der
Kenner und der gewissenhafte Kritiker werden sich
mehr als in anderen Fällen gerade bei Ridinger
 
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