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Monatsberichte über Kunstwissenschaft und Kunsthandel — 1.1900/​1901

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Koch, Günther: Ikonographie des Allerdurchlauchtigsten Hauses Wittelsbach: von dessen Einsetzung in das Herzogtum Bayern (16. September 1180) bis auf unsere Tage
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https://doi.org/10.11588/diglit.47723#0382

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341

Ikonographie
des Allerdurchlauchtigsten Hauses
Wittelsbach
von dessen Einsetzung in das Herzogtum Bayern (16. September 1180) bis auf unsere Tage.
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Hinsichtlich des genealogischen Aufbaues auf
Grund der „Genealogie des erlauchten
Stammhauses Wittelsbach“ von Dr.
Christian Haeutle (1870) unter
Benützung der Quellen und
der neueren einschlägigen
Litteratur bearbeitet
und zusammen-
gestellt von
Günther Koch.

1. Otto L, nach Aechtung Heinrichs des Löwen
von Kaiser Friedrich I. Barbarossa am 16. Sep-
tember 1180 zu Altenburg mit dem Herzogtum
Bayern belehnt, regierte bis zu seinem zu Pfullen-
dorf im badischen Seekreise am 11. Juli 1183
erfolgten Tode. Er war geboren in Kelheim (?)
um 1117, vermählt seit ca. 1169 und ward begraben
in der alten Familiengruft des Benediktiner-Klosters
Scheyern. Q
Er wird genannt: Major, Senior, Magnus,
Pater patriae, Rufus, auch „der Starke“ u. s. w.
Von allen diesen Beinamen interessiert uns hier
nur Rufus der Rotkopf; diese Bezeichnung hat
dazu geführt, ihn in den Arkaden-Bildern und
in denen des bayerischen National-Museums „rot-
haarig“ erscheinen zu lassen, während nach zeit-
genössischen Quellen die Bezeichnung Rufus
nur ein stark gerötetes Gesicht bedeuten will;
vgl. Acerb. Morena (Pertz SS. XVIII, p. 641 —
nach den 2 codd. der Ambrosiana —): „longis
capillis quasi nigris, oculis magnis, facie longa
et quasi rubicunda.“
la. Gemahlin: Agnes, Tochter des Grafen Ludwig II.
von Looss, geb. im Stammschlosse Looss (?) um
1150, f auf Wartenberg oder Kelheim (?) am
26. März 1191, begraben neben ihrem Gatten.
Kinder:
Ueber die Kinder Ottos I. vgl. Haeutle im
Morgenblatt der bayer. Zeitung vom 4. Sep-
tember 1862, Nr. 228, S. 813 f. — Ueber Ottos
Töchter vgl. am besten die Aufzeichnungen
des Hermann von Altaich bei J. F. Boehmer,
’) Ueber diese Gruft vgl. Jos. v. Hefner, Ueber die
Fürstengruft und die Fürstenkapelle zu Scheyern. Oberbayer.
Archiv. II. Bd., S. 181.

Fontes Rerum Germ. III, 561 f. und bei Pertz,
SS. XVII, 377.
2. Otto, geb. in Kelheim (?) Ende 1169, f zu Ensdorf
am 7. August ca. 1180 und dort an der Seite
seiner väterlichen Grosseltern in der dem hl. Petrus
geweihten Klosterkirche begraben.
Ueber das Grabmal vgl. Sulzbacher Kalender
1843. — Meillers Mundi Miraculum p. 294.
3. Sophie, geb. in Kelheim (?) um 1170, vermählt
auf der Wartburg (?) im Frühjahr 1196 mit
Hermann L, Landgrafen von Thüringen und Pfalz-
grafen von Sachsen als dessen zweite Gemahlin.
Sie gebar ihrem Gatten fünf Söhne und zwei
Töchter, starb zu Eisenach am 10. Juli 1238
und ward begraben neben ihrem Gemahl im
St. Katharinen-Kloster zu Eisenach. —
Ihr Grabmal existiert nicht mehr, beim Verfall
des Klosters wurden die fürstlichen Leichen auf
den Grimmenstein und von da nach Reinhards-
brunn gebracht. Ehemalige Grabinschrift ab-
gedruckt bei J. B. Mencken Script. Rer. Germ. II,
825, Note i; ferner Thuringia Sacra p. 929 f. i.
Ueber Hermann I. von Thüringen (geb. auf
der Wartburg (?) um 1152, j* auf Schloss
Grimmenstein (jetzt Friedenstein) in Gotha am
26. April 1217) vgl. Chr. Haeutle, Landgraf
Hermann I. von Thüringen und seine Familie.
Zeitschr. des Vereins für thür. Gesch. und
Altertumskunde. Bd. V, S. 75 ff.
4. Heilica L, geb. in Kelheim (?) um 1171, vermählt
um 1184 (?) mit dem Hallgrafen Dietrich von
Wasserburg (1142—1210), schenkte ihrem Gatten
drei Söhne (?) und f um 1200 (?). — Begräbnis-
stätte unbekannt.
 
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