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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 16): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Delitzsch — Halle a. d. S., 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.25510#0096
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Kreis Delitzsch.

An ihr findet sich zweimal das Wappen des Giessers in einem Kreise, in welch
letzterem über dem Wappen steht: lOHAN IHLGERE unter ihm MDCXXY.
Eine dritte Glocke halt 1,01 m im Durchmesser; ihre Inschrift um den
Hals heisst:
ME RESONANTE DEO RESONET TVBA SACRA YEN1TE . IO -
HJLGER . E - M - DC - XXV.
Die Schlagglocke, welche in der Laterne hängt und nicht wohl erreichbar
ist, hat schätzungsweise 0,60 m im Durchmesser; sie gehört wahrscheinlich dem
18. Jahrhundert an.
Als vasa sacra nennen wir einen Kelch von Silber mit thcilweiscr Vergoldung.
Der Fuss besteht aus mehreren Plättchen und einem kräftigen Wulste, der Schaft
ist dockenförmig, die eiförmige Cuppa wird am Rande von einem Rundstabe als Band
verziert und flachrelifiertes Kartuschen- und Blumenwerk überzieht ihre äussere
Fläche. Der Kelch wird im 17. Jahrhundert verfertigt worden sein. Auf einer
Fatcna ist im Grunde das Abendmahl in barocker Weise dargestellt. Judas sitzt
rechts mit dem Beutel. Auf der Rückseite des Tellerchens steht ein Wappen.

Die Fri ed h ofsk ap el 1 e,
die nicht weit von dem Platze steht, auf welchem eine ältere, dem h. Georg geweiht
gewesene Hospitalkirche lag, hat als ein vor einigen Jahrzehnten tempelartig aus-
geführtes Gebäude keinen Anspruch auf Beachtung: nur der Altarschrein, wmlcher
aus der Hospitalkirche in diese Kapelle übergegangen ist, kann nicht unberück-
sichtigt bleiben. Er ist vom Jahre 1506. welche Zahl nach Simon hinter den
Figuren des Mitteltheiles gestanden haben soll.D Wir sehen folgende Anordnung:


An der linken Seite in der oberen Abtheilung ist die erste Figur die des h. Nicolaus,
welcher in bischöflichen: Ornate ist und Steine auf einem Buche hält. Neben ihm
0 Simon giebt über die baulichen Veränderungen dieser verschiedene Notizen.
2) Der Altar vom Jahre 1580, welcher von Philipp Heyer aus Leipzig gemacht gewesen
mul 1684 in die Gottesackerkirche gekommen ist, befindet sich nicht mehr in der neuen
Kapelle.
 
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