Sietzsch.
179
Seelhausen.
Kirchdorf, Filial von Sausedlitz, 13,5 km südöstlich von Delitzsch gelegen^
hat unverkennbar wendische Anlage. Die Kirche liegt westlich von der Mitte
des Dorfes und hat einen einfach oblongen Grundriss. Inr Westen ist dem Schiffe
ein Dachreiter aufgesetzt. Das Material ist Eisenstein, der verputzt ist. Das Ge-
bäude wird erst im 17. Jahrhundert errichtet worden sein.
Die Glocke von 0,57 m im Durchmesser hat oben in zwei Reihen folgende
Inschrift: erste Reihe
DER NÄHME DES HERRN SEY GELOBET VON AVFGANG DER
SONNEN BIE8
zweite Reihe
IHREN NIEDERGANG ANNO 1Ö77 GOSS MICH M. HANS IACOB
HOFFMANN IN HALL -
Die andere Glocke hat 0,75 nr Durchmesser, wird oben von Flachornamenten
umzogen und hat eine Inschrift, die ein Langes über die Donatoren handelt und
aus der wir nur entnehmen, dass die Glocke
GEGOSSEN IN LEIPZIG DVRCH MARTIN HEINZEN
ist zur Zeit August's 111. regis Poloniae u. s. w.
Selben.
Ptarrkirchdorf, 3,5 km südlich von Delitzsch gelegen, lässt eine wendische
Anlage noch erkennen. Die Kirche liegt mitten Im Dorfe. Das Schiff hat östlich
einen schmäleren Chorraum, welcher dreiseitig ohne Strebepfeiler schliesst. Die
Fenster sind spitzbogig. Die Entstehungszeit wird spätestens in das 15. Jahr-
hundert fallen, da auch ein spätgothischer Sacramentsschrein mit zwei Wappen im
Chore sich hndet. Nördlich im Chore liegt die mit einem Tonnengewölbe über-
deckte Sacristei. Das Schiff trägt westlich einen quadratischen, bretterbeschlagenen
Dachreiter, dessen vierseitiger, hoher Helm mit Schindeln eingedeckt ist.
Die Glocke von 0,86 m Durchmesser ist gut gegossen, ladet unten weit aus
und wird am Halse von vier Riemen umzogen. Sie gehört mutlunasslich in das
13. Jahrhundert.
Die Glocke von 0,59 m Durchmesser zeigt einerseits das Relief Christi in
ganzer Figur, segnend und die Weltkugel haltend, anderseits das Schillersche:
ZVR EINTRACHT, ZVR etc.
und
GEGOSSEN IN HALLE VON G. BECKER i826.
Sietzsch.
Pfarrkirchdorf, 4 km südlich von Landsberg gelegen, zeigt eine wendische
Gruppirung der Gehöfte. Die im Dorfe liegende Kirche ist romanischer Gründung.
Ihr Bruchsteinmauerwerk zeigt höchst rohe Technik (wie die Kirche zu Eismanns-
dorf im Saalkreise). Ein vermauertes Portal mit unprofiiirten Quadern eingefasst
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Seelhausen.
Kirchdorf, Filial von Sausedlitz, 13,5 km südöstlich von Delitzsch gelegen^
hat unverkennbar wendische Anlage. Die Kirche liegt westlich von der Mitte
des Dorfes und hat einen einfach oblongen Grundriss. Inr Westen ist dem Schiffe
ein Dachreiter aufgesetzt. Das Material ist Eisenstein, der verputzt ist. Das Ge-
bäude wird erst im 17. Jahrhundert errichtet worden sein.
Die Glocke von 0,57 m im Durchmesser hat oben in zwei Reihen folgende
Inschrift: erste Reihe
DER NÄHME DES HERRN SEY GELOBET VON AVFGANG DER
SONNEN BIE8
zweite Reihe
IHREN NIEDERGANG ANNO 1Ö77 GOSS MICH M. HANS IACOB
HOFFMANN IN HALL -
Die andere Glocke hat 0,75 nr Durchmesser, wird oben von Flachornamenten
umzogen und hat eine Inschrift, die ein Langes über die Donatoren handelt und
aus der wir nur entnehmen, dass die Glocke
GEGOSSEN IN LEIPZIG DVRCH MARTIN HEINZEN
ist zur Zeit August's 111. regis Poloniae u. s. w.
Selben.
Ptarrkirchdorf, 3,5 km südlich von Delitzsch gelegen, lässt eine wendische
Anlage noch erkennen. Die Kirche liegt mitten Im Dorfe. Das Schiff hat östlich
einen schmäleren Chorraum, welcher dreiseitig ohne Strebepfeiler schliesst. Die
Fenster sind spitzbogig. Die Entstehungszeit wird spätestens in das 15. Jahr-
hundert fallen, da auch ein spätgothischer Sacramentsschrein mit zwei Wappen im
Chore sich hndet. Nördlich im Chore liegt die mit einem Tonnengewölbe über-
deckte Sacristei. Das Schiff trägt westlich einen quadratischen, bretterbeschlagenen
Dachreiter, dessen vierseitiger, hoher Helm mit Schindeln eingedeckt ist.
Die Glocke von 0,86 m Durchmesser ist gut gegossen, ladet unten weit aus
und wird am Halse von vier Riemen umzogen. Sie gehört mutlunasslich in das
13. Jahrhundert.
Die Glocke von 0,59 m Durchmesser zeigt einerseits das Relief Christi in
ganzer Figur, segnend und die Weltkugel haltend, anderseits das Schillersche:
ZVR EINTRACHT, ZVR etc.
und
GEGOSSEN IN HALLE VON G. BECKER i826.
Sietzsch.
Pfarrkirchdorf, 4 km südlich von Landsberg gelegen, zeigt eine wendische
Gruppirung der Gehöfte. Die im Dorfe liegende Kirche ist romanischer Gründung.
Ihr Bruchsteinmauerwerk zeigt höchst rohe Technik (wie die Kirche zu Eismanns-
dorf im Saalkreise). Ein vermauertes Portal mit unprofiiirten Quadern eingefasst