(Hetzen.
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Die dritte Glocke von dem Durchmesser 0,55 m lud oben /wischet) Blättci-
werk diese Schrift:
Gegossen von Gebrüder Ulrich zu Apolda und Laucha,
au der Glocke einerseits nur den Namen:
CONCORDIA,
andererseits:
DVRCH FREIWILLIGE BEITRAEGE NEVGEGOSSEN
(nämhrh gleichzeitig mit dtu'vorigcn) und nun folgen cincAnzah! hier unwichtiger
Na tuen.
Cletzen.
Bfarrkirchdorf, 9 Ion südsüdöstlich voti Delitzsch gelegen, hat eine noch er-
kennbare wendische Anlage. Die Kirche liegt südwestlich im Dorfe und zeigt
die entwickelte romanische Art: Thurm und Schiff situ! von gleicher Breite, das
Sanctuarium alsdann sclunäler; mit ihm Dt die halbrumle Apsis durch einen
Spitzbogen im Inneren verbunden. Die Mauer der Apsis ist bis unter das .jetzige
Dach erhöht, welches als Satteldach von gleicher Breite auch über demAltarraume
weggeht und östlich sich abrundet.
Im Kircheninneren bemerkt man nördlich ein spätgothisches bedeutungsloses
Sacramentshäuschen eingemauert.
Das Sepulcrum der Altarmensa ist zwar erbrochen, doch nicht ganz leer,
fn ihm findet man noch eine runde (kugelförmige) oben offene Holz buchse mit
dem seidenen Umhüllungsläppchen der Reliquien, welche letzteren indessen nicht
mehr vorhanden sindD) Ausserdem das nicht unbeschädigte Wachsieget eines
Bischofs muthmaasslich aus dem Ende des 12. oder dem Anfänge des 13. Jahrh.
Dass zu dem Reliquienbehältnisse ein so vergängliches Material wie Holz gewühlt
ist, fällt auf, dass es sich aber bis heute erhalten hat, dürfte noch auffälliger sein.
Wenngleich die Weihkreuze auf den Ecken der Altarplatte in romanischer Zeit
nicht gerade tief eingemeisselt. wurden, so ist es doch selten, dass eine solche
Glatte wie diese, die unzweifelhaft in romanischer Zeit gemacht ist, gar keine Spur
von Weihkreuzen zeigt.
Den Altaraufsatz bildet ein Triptychon mit geschnitzten Figuren. Im linken
Flügel oben steht Christus mit der Weltkugel in der Rechten, neben ihm die
h. Elisabeth, die ausser einem Kelche (Kruge) einen Gegenstand hält, der vielleicht
ein Brot sein soll ; unten befindet sich ein Heiliger mit einem Buche ohne weitere
Kennzeichen und neben ihm eine gekrönte Heilige ebenfalls ohne Attribut. Im
Schreine steht ein Bischof mit einem KirchenmodeH, es ist, da er zur Reclhcu der
inmitten des Schreines befindlichen Maria mit dem Kinde steht, der Titel heilige
der Kirche und wohl eben derselbe, den das Wachssiegel des Sepulcrums darstellt,
mithin der Stifter dieses Gotteshauses, als welchen ihn auch das Kirchen-
modell ohnehin kennzeichnet.. Zur anderen Seite der Madonna stellt als Bischof
mit einem Buche, auf dem Brote liegen, der h. Nicolaus. Im rechten Flügel oben
findet man eine Heilige ohne Attribut neben einem Fleiligen, der sich durch ein
Buch, in welchem er liest, auch nicht sicher deuten lässt; es soll vielleicht Lud-
') Auf Veranlassung des Verfassers dem Pmvmxiahmiscmn in Halte angeführt.
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Die dritte Glocke von dem Durchmesser 0,55 m lud oben /wischet) Blättci-
werk diese Schrift:
Gegossen von Gebrüder Ulrich zu Apolda und Laucha,
au der Glocke einerseits nur den Namen:
CONCORDIA,
andererseits:
DVRCH FREIWILLIGE BEITRAEGE NEVGEGOSSEN
(nämhrh gleichzeitig mit dtu'vorigcn) und nun folgen cincAnzah! hier unwichtiger
Na tuen.
Cletzen.
Bfarrkirchdorf, 9 Ion südsüdöstlich voti Delitzsch gelegen, hat eine noch er-
kennbare wendische Anlage. Die Kirche liegt südwestlich im Dorfe und zeigt
die entwickelte romanische Art: Thurm und Schiff situ! von gleicher Breite, das
Sanctuarium alsdann sclunäler; mit ihm Dt die halbrumle Apsis durch einen
Spitzbogen im Inneren verbunden. Die Mauer der Apsis ist bis unter das .jetzige
Dach erhöht, welches als Satteldach von gleicher Breite auch über demAltarraume
weggeht und östlich sich abrundet.
Im Kircheninneren bemerkt man nördlich ein spätgothisches bedeutungsloses
Sacramentshäuschen eingemauert.
Das Sepulcrum der Altarmensa ist zwar erbrochen, doch nicht ganz leer,
fn ihm findet man noch eine runde (kugelförmige) oben offene Holz buchse mit
dem seidenen Umhüllungsläppchen der Reliquien, welche letzteren indessen nicht
mehr vorhanden sindD) Ausserdem das nicht unbeschädigte Wachsieget eines
Bischofs muthmaasslich aus dem Ende des 12. oder dem Anfänge des 13. Jahrh.
Dass zu dem Reliquienbehältnisse ein so vergängliches Material wie Holz gewühlt
ist, fällt auf, dass es sich aber bis heute erhalten hat, dürfte noch auffälliger sein.
Wenngleich die Weihkreuze auf den Ecken der Altarplatte in romanischer Zeit
nicht gerade tief eingemeisselt. wurden, so ist es doch selten, dass eine solche
Glatte wie diese, die unzweifelhaft in romanischer Zeit gemacht ist, gar keine Spur
von Weihkreuzen zeigt.
Den Altaraufsatz bildet ein Triptychon mit geschnitzten Figuren. Im linken
Flügel oben steht Christus mit der Weltkugel in der Rechten, neben ihm die
h. Elisabeth, die ausser einem Kelche (Kruge) einen Gegenstand hält, der vielleicht
ein Brot sein soll ; unten befindet sich ein Heiliger mit einem Buche ohne weitere
Kennzeichen und neben ihm eine gekrönte Heilige ebenfalls ohne Attribut. Im
Schreine steht ein Bischof mit einem KirchenmodeH, es ist, da er zur Reclhcu der
inmitten des Schreines befindlichen Maria mit dem Kinde steht, der Titel heilige
der Kirche und wohl eben derselbe, den das Wachssiegel des Sepulcrums darstellt,
mithin der Stifter dieses Gotteshauses, als welchen ihn auch das Kirchen-
modell ohnehin kennzeichnet.. Zur anderen Seite der Madonna stellt als Bischof
mit einem Buche, auf dem Brote liegen, der h. Nicolaus. Im rechten Flügel oben
findet man eine Heilige ohne Attribut neben einem Fleiligen, der sich durch ein
Buch, in welchem er liest, auch nicht sicher deuten lässt; es soll vielleicht Lud-
') Auf Veranlassung des Verfassers dem Pmvmxiahmiscmn in Halte angeführt.