Delitzsch.
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Die (Decke von 0,60 m Durchmesser hat eine Höhe von 0,65 in, ist von
lihiglicher Form, unten starker Rippe nmi otme jeden Zierrath durch Bildwerk
oder Schrift. Sie wird wenigstens in das 16. Jatirimmiert zurück zu setzen sein.
Eine andere Glocke hat 1,15 m im Durchmesser, sie ist von breiter Form.
Dir Hals wird von zwei Streifen umzogen, die von sechs Riemen eingeschlossen
werden. Von letzteren hängen verschieden geformte spätgothische Blätter
einzeln herab. Wir lesen in den Streifen folgende Inschrift in schnörkelhaften
Minuskeln:
MttCtO* (es fehlt der Strich für !t) phmgn U)t)H$ U(HU (uhutrtl frtiHtH) Htttm
i)ttfnt rar l,t.t.t.t ,
zweite Reihe:
murin l)i!f ttttä - (nur mm nur nitr cum nc$ nt) $nrm emitf.
Ausserdem sind an der Glocke verschiedene Reliefs angebracht: in einem
aufrecht stehenden oblongen Rahmen, mit stiiisirten Lilien umkränzt, steht Maria
mit dem Rinde auf der Mondsichel, in einem Rundtheile mit ähnlicher Umkränzung
sehen wir das Gotteslamm. Ferner als starkes Hochrelief ist die Halbfigur — ob
eines Heiligen oder einer heiligen Frau ist nicht wohl erkennbar — mit einem Reiche
in der Linken dargestellt, mithin Johannes oder Barbara. Darunter sieht man wieder
ein länglich viereckiges und umkränztes Flachrelief. AViederum stark vortretend
ist die Halbfigur Christi, welcher die kreuzbekrönte Weltkugel in der Rechten
hält und mit der Linken segnet. Endlich ist noch in einer runden umkränzton
Umrahmung das Relief eines Christuskopfes mit Rreuznimbus zu erwähnen.
Die dritte Glocke hat. 0,92 m im Durchmesser. An ihrem Halse steht in
zwei Reihen:
VERBVM DOIVUNI NOSTR1 MANET IN AETERNVM ESA1 XL CAP.
andere Reihe:
DVRCHS FEVER FLOSS ICH GEORG SCHESLER ZV LEIPZIG GOS
MICH ANNO DOMINI MDCLXH1.
Ferne.)' sind an der Glocke noch die Namen der Kirchväter u. s, w. angegeben.
Delitzsch.
Der Hauptort des Rrcises ist gegenwärtig eine Stadt von 8,919 Einwohnern.
Sie liegt am Loberbache mul istUrouznngspunkt der Eisenbahnlinien Halle-Sorau-
Cuben und Lcipzig-Bitterfeld bez. -Berlin.
Der Ort hat, wie es nach Thietmar scheint, zu der Pflege Siusli (Sausedlitz)
gehört, jedenfalls werden die Wenden ihn gegründet haben, denn die Ableitung
des Namens geschieht, am wahrscheinlichsten von dem Namen des sorbischen
Stammes der Delczen, Telici und wird fast sicher gestellt durch die Schreibweise
des Orts in den Urkunden frühester Zeit. (14—16. Jahrhundert) Delsz, Delc.z, Delicz.
in den Chroniken des Thietmar von Merseburg, welcher 1018 gestorben ist, sowie
in der Chronik des Petersberges bei Liaile, welche bis in das 15. Jahrhundert
reicht, findet, der Ort noch keine Erwähnung, kann damaliger Zeit mithin von Be-
deutung auch noch nicht gewesen sein. Indessen wird er zuiu ersten Male doch
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Die (Decke von 0,60 m Durchmesser hat eine Höhe von 0,65 in, ist von
lihiglicher Form, unten starker Rippe nmi otme jeden Zierrath durch Bildwerk
oder Schrift. Sie wird wenigstens in das 16. Jatirimmiert zurück zu setzen sein.
Eine andere Glocke hat 1,15 m im Durchmesser, sie ist von breiter Form.
Dir Hals wird von zwei Streifen umzogen, die von sechs Riemen eingeschlossen
werden. Von letzteren hängen verschieden geformte spätgothische Blätter
einzeln herab. Wir lesen in den Streifen folgende Inschrift in schnörkelhaften
Minuskeln:
MttCtO* (es fehlt der Strich für !t) phmgn U)t)H$ U(HU (uhutrtl frtiHtH) Htttm
i)ttfnt rar l,t.t.t.t ,
zweite Reihe:
murin l)i!f ttttä - (nur mm nur nitr cum nc$ nt) $nrm emitf.
Ausserdem sind an der Glocke verschiedene Reliefs angebracht: in einem
aufrecht stehenden oblongen Rahmen, mit stiiisirten Lilien umkränzt, steht Maria
mit dem Rinde auf der Mondsichel, in einem Rundtheile mit ähnlicher Umkränzung
sehen wir das Gotteslamm. Ferner als starkes Hochrelief ist die Halbfigur — ob
eines Heiligen oder einer heiligen Frau ist nicht wohl erkennbar — mit einem Reiche
in der Linken dargestellt, mithin Johannes oder Barbara. Darunter sieht man wieder
ein länglich viereckiges und umkränztes Flachrelief. AViederum stark vortretend
ist die Halbfigur Christi, welcher die kreuzbekrönte Weltkugel in der Rechten
hält und mit der Linken segnet. Endlich ist noch in einer runden umkränzton
Umrahmung das Relief eines Christuskopfes mit Rreuznimbus zu erwähnen.
Die dritte Glocke hat. 0,92 m im Durchmesser. An ihrem Halse steht in
zwei Reihen:
VERBVM DOIVUNI NOSTR1 MANET IN AETERNVM ESA1 XL CAP.
andere Reihe:
DVRCHS FEVER FLOSS ICH GEORG SCHESLER ZV LEIPZIG GOS
MICH ANNO DOMINI MDCLXH1.
Ferne.)' sind an der Glocke noch die Namen der Kirchväter u. s, w. angegeben.
Delitzsch.
Der Hauptort des Rrcises ist gegenwärtig eine Stadt von 8,919 Einwohnern.
Sie liegt am Loberbache mul istUrouznngspunkt der Eisenbahnlinien Halle-Sorau-
Cuben und Lcipzig-Bitterfeld bez. -Berlin.
Der Ort hat, wie es nach Thietmar scheint, zu der Pflege Siusli (Sausedlitz)
gehört, jedenfalls werden die Wenden ihn gegründet haben, denn die Ableitung
des Namens geschieht, am wahrscheinlichsten von dem Namen des sorbischen
Stammes der Delczen, Telici und wird fast sicher gestellt durch die Schreibweise
des Orts in den Urkunden frühester Zeit. (14—16. Jahrhundert) Delsz, Delc.z, Delicz.
in den Chroniken des Thietmar von Merseburg, welcher 1018 gestorben ist, sowie
in der Chronik des Petersberges bei Liaile, welche bis in das 15. Jahrhundert
reicht, findet, der Ort noch keine Erwähnung, kann damaliger Zeit mithin von Be-
deutung auch noch nicht gewesen sein. Indessen wird er zuiu ersten Male doch
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